In einer Person
hinter ihr lang, den Oberkörper dicht an ihrem
Rücken; so konnte ich sie auf den Nacken küssen und (mit einer Hand) ihre
Brüste unter dem aus der Hose hängenden Hemd anfassen. Der Herzschlag in meinem
Penis puckerte immer weiter. Ich bezweifelte, dass Elaine durch ihre Jeans,
durch meine Cordhose hindurch das Pochen in meinem Penis spüren konnte, obwohl
ich mich an sie gepresst hatte und sie ihren kleinen Po gegen mich drückte.
Elaine hatte einen winzigen, knabenhaften Hintern und keine
nennenswerten Hüften; sie trug eine Knaben-Nietenhose (passend zu ihrem
Herrenhemd), und als ich ihren Nacken und ihre feuchten Haare küsste, dachte
ich plötzlich, dass Elaine sogar wie ein Junge roch. Schließlich war sie
verschwitzt, hatte weder Parfüm noch irgendwelche Schminke aufgetragen, nicht
einmal Lippenstift, und da lag ich und rieb mich an ihrem knabenhaften Po.
»Du hast doch immer noch einen Steifen, oder?«, fragte sie mich.
»Ja«, sagte ich. Es war mir peinlich, dass ich nicht aufhören
konnte, mich an ihr zu reiben, doch Elaine bewegte die Hüften; auch sie rieb
sich an mir.
»Ist schon in Ordnung – was du da machst«, versicherte sie mir.
»Nein, es ist nicht in Ordnung«,
widersprach ich, doch [169] mir fehlte die Überzeugung, die ich aus Elaines Stimme
herausgehört hatte – als sie vor wenigen Minuten dasselbe zu mir sagte. (Ich
meinte natürlich, dass ich auch an Kittredge gedacht hatte.)
Miss Frost war eine große Frau; sie hatte breite Schultern und
ausladende Hüften. Miss Frost hatte keinen knabenhaften Hintern; ich konnte beim besten Willen nicht an Miss Frost denken,
als ich mich an der leise weinenden Elaine Hadley rieb.
»Nein, wirklich, ist schon in Ordnung – mir gefällt es auch«, sagte
Elaine leise, als wir beide Kittredge aus dem Innenhof rufen hörten.
»Meine süße Napel – ist das dein blaues Licht, was da scheint?«,
rief Kittredge. Ich spürte, wie Elaines Körper erstarrte. Im Innenhof gab es
noch andere Jungenstimmen – aus dem Bereich von Tilley, dem Sportler-Wohnheim –, doch nur Kittredges Stimme stach deutlich hervor.
»Ich hab dir doch gesagt, dass er sich nicht das Ende vom Western
ansieht«, flüsterte Elaine mir zu.
»O Napel – dient dein blaues Licht mir als
Leuchtfeuer?«, rief Kittredge. »Bist du noch Jungfer, Napel, oder keine Jungfer
mehr?«, rief er aus. (Eines Tages sollte ich merken, dass Kittredge durch und
durch ein Pseudo-Shakespeare war, eine Art Ersatz -Shakespeare.)
Elaine streckte schluchzend die Hand aus, um ihre Lampe mit dem
dunkelblauen Schirm auszumachen. Als sie sich wieder gegen mich drückte, wurden
ihre Schluchzer lauter; sie ächzte, als sie sich an mir rieb. Schluchzen und
Ächzen waren merkwürdig vermischt, ähnlich dem Jaulen eines schlafenden Hundes,
der träumt.
[170] »Lass ihn nicht an dich ran, Elaine – er ist so ein Arschloch«,
flüsterte ich ihr ins Ohr.
»Psst!«, machte sie. »Nicht laut reden«,
sagte sie atemlos zwischen ihren halb unterdrückten Schluchzern.
»Bist du das, Napel?«, rief Kittredge ihr
zu. »So früh schon das Licht aus? Oje, schon so früh allein zu Bett!«
Mein Anzughemd hatte sich aus meiner Cordhose gelöst, was bestimmt
an dem ständigen Reiben lag. Das Hemd war blau – dieselbe Farbe wie Kittredges
Boxershorts, dachte ich. Elaine begann zu stöhnen. »Mach weiter! Mach es fester !«, stöhnte sie. »Ja! Genau so – Gott, hör nicht auf!«, rief sie laut.
In der eiskalten, durch den Fensterspalt hereindringenden Luft sah
ich ihren Atem; ich rieb mich scheinbar endlos lange an ihr, ehe ich merkte,
was ich dabei sagte. »Genau so?«, fragte ich sie immer wieder. »Genau so ?« (Nicht laut reden, so wie es Elaine verlangt hatte,
doch unsere Stimmen wurden in den Innenhof hinausgetragen – bis ganz nach
Tilley und zur Sporthalle, wo die eintreffenden Mannschaftsbusse immer noch
entladen wurden.)
Das flackernde Licht des Filmprojektors war aus, die Fenster der
Sporthalle waren dunkel. Der Western war zu Ende; der Pulverdampf der letzten
Schießerei hatte sich verzogen, so wie sich die Jungs der Favorite River
Academy zurück in ihre Wohnheime verzogen – alle außer Kittredge.
»Hör auf damit, Napel!«, rief Kittredge. »Bist du auch da, Nymphe?«,
rief er zu uns hoch.
Elaine hatte begonnen, einen längeren, orgiastischen Schrei
auszustoßen. Später sagte sie: »Das klang wohl mehr [171] nach Gebären als nach
Orgasmus, nehme ich an – ich werde nie Kinder kriegen. Hast
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