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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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um.
    Billy-Moses
– der jetzt meistens nur noch Bill oder Billy genannt wurde – inspizierte
gerade eine Spielzeugeisenbahn aus Holz, während Daisy und Gracie sich die
Haarbänder, Rüschenkleider und Bücher ansahen.
    Da also
alle drei in der Nähe waren, wanderten ihre Gedanken zu den Männern. Tom war
beim Hufschmied, um ein Pferd beschlagen zu lassen, während Lincoln seinen
Bruder in den Redaktionsräumen des Courier besuchte.
    Die Ehe
hatte Weston Creed verändert. Er war, wie Lincoln es bezeichnete, »verdammt nah
dran, ein ehrbarer Bürger zu werden.« Cora Creed war zur Hochzeit nach
Stillwater Springs zurückgekehrt, und auch wenn sie nicht wirklich begeistert
darüber war, eine Saloondame als Schwiegertochter zu bekommen, hatte sie sich
doch bemerkenswert gesittet benommen.
    Cora blieb
auch lange genug, um Juliana auf Herz und Nieren zu prüfen. Nachdem sie
entschieden hatte, dass Juliana eine gute Ehefrau für Lincoln und Stiefmutter
für Gracie abgab, verkündete sie, dass sie für immer zu ihren Cousinen nach
Phoenix ziehen würde. Sie wäre zu alt, um ständig hin- und herzureisen.
    Obwohl die
Atmosphäre zwischen ihr und Juliana anfangs etwas unterkühlt gewesen war, hatte
es nicht lange gedauert, bis Juliana ihre Schwiegermutter ins Herz geschlossen
hatte. Das lag vor allem an der Tatsache, dass Cora mit Daisy und Billy-Moses
genauso liebevoll umging wie mit Gracie.
    Vor ihrer
Abreise jedoch hatten sich Cora und Juliana in aller Freundschaft darauf
geeinigt, dass eine Creed-Frau im Haushalt vollkommen genügte.
    Die kleine
Glocke über der Tür des Gemischtwarenladens klingelte, und Juliana drehte sich
rasch um, weil sie mit Lincoln oder Tom rechnete.
    Ihr Herz
setzte einen Moment aus, als sie Clay erkannte.
    Ihre Blicke
trafen sich, doch keiner von beiden sagte einen Ton.
    Clay
verharrte einfach auf der Türschwelle. Er sah gut aus in seinem
maßgeschneiderten Anzug. Sein Haar war dunkler als Julianas, eher nussbraun als
rot, doch seine Augen hatten dasselbe Blau.
    Er nahm
seinen eleganten Hut ab. »Juliana«, sagte er sehr ernst mit einem leichten
Nicken.
    »Clay«,
flüsterte Juliana, rannte zu ihm und warf die Arme um seinen Hals.
    Vorsichtig
erwiderte er ihre Umarmung, um sie nach einem kurzen Zögern fest an sich zu
drücken. »Du siehst gut aus«, sagte er mit heiserer Stimme.
    Juliana
errötete, vollkommen durcheinander vor Glück, und wich weit genug zurück, um
ihrem Bruder ins Gesicht sehen zu können. »Als du meinen Brief nicht
beantwortet hast, dachte ich schon ...«
    Lächelnd
betrachtete er ihren ausladenden Bauch. »Du hast doch geschrieben, dass du
verheiratet bist, oder?«, zog er sie auf.
    Sie zeigte
ihm den Ehering. »Seit wann bist du schon in der Stadt? Der Zug ist vor drei
Tagen angekommen.«
    »Ich bin im
Comstock Hotel abgestiegen und wollte, sobald ich meinen ganzen Mut
zusammengenommen hätte, im Mietstall einen Wagen ausleihen, um zur Ranch zu
fahren.«
    »Ach, Clay
– du musst doch wissen, dass du immer willkommen bist.«
    »Das wusste
ich nicht«, entgegnete er. »Laut meiner Frau habe ich mich wie ein Ungeheuer
aufgeführt, seit du dich geweigert hast, John Holden zu heiraten. Und ich
fürchte, Nora hat recht.«
    Julianas
Augen wurden feucht. »Ich habe dich vermisst.«
    Er küsste
sie auf die Stirn. »Ich würde gern deinen Mann kennenlernen. In deinem Brief
klingt er wie ein echtes Prachtexemplar.«
    Wieder
klingelte die Glocke, und dann war Lincoln da.
    Noch immer
mit Tränen in den Augen – seit ihrer Schwangerschaft weinte Juliana viel
schneller – stellte sie sich neben ihn. Er legte einen Arm um sie, betrachtete
Clay zuerst neugierig und dann mit einem Lächeln. »Sie sind bestimmt Clay
Mitchell«, sagte er. »Bei dieser Augenfarbe müssen Sie einfach ein Verwandter
von Juliana sein.«
    Clay
nickte. »Und Sie sind Lincoln Creed.«
    »Papa!«,
brüllte Billy, rannte quer durch den Laden und warf sich in Lincolns Arme.
Lincoln lachte.
    Ganz kurz
riss Clay die Augen auf, dann lächelte er wieder.
     »Daisy«,
rief Juliana, »Gracie – kommt und begrüßt euren Onkel Clay.«
    Ihr Bruder
verzauberte die kleinen Mädchen, indem er sich elegant vor ihnen verbeugte. »Meine
Damen«, begrüßte er sie feierlich, und die beiden kicherten.
    Noch immer
mit Billy-Moses auf dem Arm, entschuldigte Lincoln sich, um mit Fred Willand
über die Lebensmittelbestellung zu sprechen.
    »Du kommst
doch mit uns auf die Ranch und bleibst ein paar Tage, nicht wahr, Clay?«,
fragte

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