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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Cousin und setzte seinen Hut auf. »Ich habe schon
mehr gesagt, als ich es hätte tun sollen.«
    »Es
war von mir?«
    Jesses
Gesicht wurde rot vor Zorn. Er schlug den Kragen hoch. »Natürlich war es von
dir«, erwiderte er entrüstet. » So eine ist Meg doch nicht.«
    Brad
zog Jacke und Handschuhe an. Er hatte das Gefühl, neben sich zu stehen. So, als
würde er dies alles nicht wirklich erleben.
    Meg
war schwanger gewesen, als er den Bus nach Nashville genommen hatte!?
    Er
wusste instinktiv, dass es keine Lüge war.
    Wäre
er damals nicht so jung und ehrgeizig gewesen, hätte er es schon damals
gewusst. Er hätte es in ihren Augen gelesen, als sie zaghaft seinen Arm
berührte, um ihm noch etwas Wichtiges zu sagen, und ihn dann rasch wieder
zurückzog.
    Er
wäre trotzdem nach Nashville gefahren – er hatte keine andere Wahl gehabt,
denn er hatte Stone Creek vor den Banken und Investoren retten müssen, aber er
hätte Meg nachgeholt. Er hätte seinen Stolz heruntergeschluckt und wäre
notfalls per Anhalter nach Arizona zurückgekehrt.
    Behutsam
legte Jesse eine Hand auf Brads Schulter. Und nahm sie wieder fort.
    Nachdem
sie die Tür der Schutzhütte so gut wie möglich gesichert hatten, kämpften sie
sich durch den Schnee zu den Pferden und sattelten sie schweigend.
    Das
Geräusch der Triebwerke und Rotoren machte jedes Gespräch unmöglich, wenn man
keine Kopfhörer aufhatte. Und Meg weigerte sich, ihre aufzusetzen.
    Keegan
konzentrierte sich auf den Steuerknüppel und die Pedale und behielt die
Instrumente des Hubschraubers im Blick. Der Schneesturm hatte zugenommen. Sie
flogen buchstäblich blind.
    Als
die Sicht nach einer Weile etwas besser wurde, entspannte Meg sich.
    Ihr
Cousin musste sie beobachtet haben, denn er tätschelte ihr aufmunternd den Arm.
Dann reichte er ihr den zweiten Kopfhörer und wartete, bis sie ihn aufsetzte.
    »Ich
kann nicht glauben, dass du das hier getan hast«, sagte sie schließlich.
    Keegan
lächelte. »Regel Nummer eins. Lass nie eine McKettrick in einem Schneesturm
zurück.«
    Meg
seufzte entrüstet. »Mir ging es bestens!«
    »Kann
schon sein«, erwiderte er und flog nach Nordwesten, wo die Triple M lag. »Aber
woher sollten wir das wissen? Schalte dein Handy ein, dann findest du unsere
Nachrichten in deiner Mailbox. Wir haben mindestens ein halbes Dutzend Mal
gefragt, ob bei dir alles in Ordnung ist.«
    »Und
wenn die beiden es nicht nach Hause schaffen?«, fuhr Meg ihn an. Zuerst war sie
nur wütend gewesen, jetzt machte sie sich große Sorgen um Brad und Jesse. »Wenn
die Pferde sich verirren?«
    »Brad
kennt den Weg«, beruhigte Keegan sie, »und Jesse ist im Sattel aufgewachsen.
Wenn sie in ein paar Stunden nicht zurück sind, mache ich mich auf die Suche.«
    »Du
bist nicht unbesiegbar, weißt du. Auch wenn du ein McKettrick bist.«
    »Ich
tue, was ich tun muss«, erwiderte er. »Du und Brad … seid ihr … wieder
zusammen?«
    »Das
geht dich nun wirklich nichts an.«
    Keegan
lächelte. »Hat mich das jemals aufgehalten?«
    »Nein«,
sagte Meg resigniert. »Wir sind nicht wieder zusammen. Ich habe ihm nur
geholfen, nach Ransom zu suchen, das ist alles.«
    »Ransom?
Der Hengst?«
    »Ja.«
    »Den
gibt es wirklich?«
    »Ich
habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen.«
    »Du
wolltest mitten in einem Schneesturm ein Wildpferd aufspüren?«
    »Als
wir aufgebrochen sind, hat es noch nicht geschneit«, verteidigte sie sich.
    »Weißt
du, was ich glaube?«
    »Nein,
aber du wirst es mir bestimmt trotzdem erzählen.«
    Keegan
lächelte. »Du wolltest mit Brad schlafen und er mit dir. Ihr wusstet beide,
dass es im Hochland jederzeit schneien kann, und praktischerweise gibt es dort
oben die alte Schutzhütte.«
    »Wie
gesagt, das geht dich nichts an. Und für wen hältst du dich, einen
Sexualberater?«
    Schmunzelnd
schüttelte er den Kopf. »Es wird dich wahrscheinlich nicht trösten, aber wenn
wir gewusst hätten, dass wir bei einem Schäferstündchen stören, wären wir zu
Hause geblieben.«
    »Wir
haben Gin Rummy gespielt .«
    »Ja,
sicher …«
    Meg
verschränkte die Arme. »Keegan, ich muss dich nicht überzeugen. Und vor allem
muss ich mich nicht vor dir rechtfertigen.«
    »Da
hast du vollkommen recht. Das musst du nicht.«
    Inzwischen
hatten sie den Schneesturm hinter sich gelassen und schwebten durch einen
goldenen Herbstnachmittag. Sie flogen über Stone Creek hinweg und weiter nach
Indian Rock.
    Meg
sprach kein Wort mehr, bis Keegan auf der Weide hinter der Scheune landete.

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