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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Um
den Hubschrauber herum kräuselte sich das hohe Gras wie eine zuckende
Wasseroberfläche.
    »Danke
für den Flug«, sagte sie und wartete, bis der Rotor sich langsamer drehte und
sie aussteigen konnte, ohne dabei geköpft zu werden. »Ich würde dich ja
hereinbitten, aber ich bin stinksauer – je weniger ich von meinen
männlichen Angehörigen sehe, desto besser für alle.«
    Keegan
reckte den Daumen nach oben. »Wenn du meinst. Und nur fürs Protokoll –
dass du stinksauer auf mich bist, ist mir schnurzpiepegal.«
    Meg
beugte sich hinüber und schlug ihm gegen den Unterarm, aber sie lachte dabei. »Mach’s
gut!«, rief sie und warf den Kopfhörer auf seinen Schoß.
    Keegan
bedeutete ihr, den Kopf einzuziehen, und sah ihr nach, als sie aus dem
Hubschrauber sprang und zum Haus rannte.
    Sie
zog sich rasch um, rief wie versprochen Olivia an und hinterließ eine
Nachricht. Danach setzte sie Kaffee auf und ging in die Scheune, um nach den
Pferden zu sehen.
    Zurück
in der Küche, wusch sie die Hände und goss sich einen Becher Kaffee ein. Sie
dachte kurz daran, einen kräftigen Schuss Whiskey hineinzugeben, um schneller
warm zu werden, ließ es jedoch und stellte die Flasche wieder weg.
    Wenn
Jesse und Brad nicht nach Hause kamen, sollte Keegan nicht allein aufbrechen,
um die beiden zu suchen.
    Sie
griff nach dem Telefon und wählte Cheyennes Handynummer.
    »Es
tut mir leid«, sagte Cheyenne sofort. »Als ich Jesse ausgerichtet habe, dass er
deine Pferde versorgen soll, wenn du dich vor Anbruch der Dunkelheit nicht
meldest, wollte er wissen, wo du bist.« Sie zögerte. »Und ich habe es ihm
erzählt.«
    Meg
legte eine Hand an die Stirn und schloss die Augen. »Im Hochland wütet ein
Schneesturm, und Jesse und Brad reiten zurück. Sag mir Bescheid, sobald Jesse
auftaucht, ja?«
    »Oh
mein Gott«, flüsterte Cheyenne. »Sie reiten in einem Schneesturm ?«
    »Jesse
wird damit fertig«, versicherte sie, »und Brad auch. Trotzdem schlafe ich
ruhiger, wenn ich weiß, dass sie zu Hause angekommen sind.«
    Es
dauerte einen Moment, bis Cheyenne antwortete. »Ich rufe dich an!«, versprach
sie und klang äußerst besorgt.
    Meg
gab sich alle Mühe, sie ein wenig aufzumuntern, aber es gelang ihr nicht recht.
Um sich selbst abzulenken, las sie eine Weile, gönnte sich ein heißes Bad, ging
wieder nach unten und schaltete den Fernseher ein. Sie versuchte gerade, sich
auf eine Wiederholung von Dog – der Kopfgeldjäger zu konzentrieren, als
sie vor dem Haus eine Wagentür hörte.
    Stiefelabsätze
polterten die Verandastufen hinauf.
    Und
dann hämmerte jemand gegen die Tür.
    »Meg!«,
rief Brad. »Mach auf! Sofort!«

Kapitel 5
    Mit
wildem Blick stand Brad vor der Haustür. Meg wollte zur Seite gehen, um ihn zu
sich einzulassen, doch bevor sie das tun konnte, drängte er sich an ihr vorbei.
Dann stieß er die Tür mit dem Absatz zu.
    Er
hatte sich nach dem beschwerlichen langen Ritt durch die Kälte nicht umgezogen
und war durchnässt bis auf die Haut. Die Handschuhe hatte er irgendwo verloren,
und seine Haut schimmerte bläulich.
    »Warum
hast du mir nichts von dem Baby erzählt?«, fragte er mit vor Zorn bebender
Stimme und wedelte mit dem Zeigefinger vor ihrer Nase.
    Meg
stand im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken an der Wand und stieß gegen
die alte Standuhr. Deren dumpfes Ticken schien in ihrem Kopf widerzuhallen.
    In
diesem Moment bestätigten sich ihre schlimmsten Befürchtungen. Jesse wusste
tatsächlich von der Schwangerschaft und der darauf folgenden Fehlgeburt –
und hatte es Brad verraten.
    Sie
atmete tief durch. »Beruhige dich.«
    Er
packte ihre Schultern. Wäre er ein anderer Mann gewesen, hätte sie Angst
bekommen, aber er war Brad O’Ballivan. Sicher, er hatte ihr das Herz gebrochen,
aber niemals würde er ihr gegenüber gewalttätig werden, davon war sie fest
überzeugt. Das gehörte zu den wenigen Gewissheiten, die es in ihrer Beziehung
gab.
    »War
da ein Kind?«
    Meg
biss sich auf die Lippe. Sie hatte immer geahnt, dass sie es ihm eines Tages
würde beichten müssen. Aber so hatte sie es sich nicht vorgestellt. »Ja«,
flüsterte sie heiser.
    »War
es von mir?«
    Empörung
stieg in ihr auf, legte sich jedoch rasch wieder. »Ja.«
    »Warum
hast du es mir nicht gesagt?«
    Meg
straffte sich und hob das Kinn ein wenig. »Du warst in Nashville und hast weder
geschrieben noch angerufen. Ich dachte mir wohl, es würde dich nicht
interessieren.«
    Brad
ließ sie los, wich jedoch nicht zurück. Sie fühlte

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