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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miller Linda Lael
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zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert, während es über ihnen zum ersten Mal donnerte – so laut wie ein vorbeirasender Güterzug.
    Meg erstarrte. „Regen?“
    „Schnee. Ich habe draußen die ersten Flocken gesehen. Sobald wir uns aufgewärmt und mit Koffein gestärkt haben, sollten wir ins Flachland zurückreiten.“
    Hätte es Fenster gegeben, hätte Meg nach draußen geschaut. Sie wagte es nicht, die Tür einen Spaltbreit zu öffnen, da der Wind immer mehr zunahm.
    Stattdessen holte sie ihr Handy heraus und klappte es auf.
    „Kein Netz“, murmelte sie nach einem Moment.
    „Ich weiß.“ Lächelnd erhob er sich von seiner Kiste und legte Holz nach, von dem es glücklicherweise genug zu geben schien. „Ich habe gerade versucht, Olivia anzurufen und ihr zu berichten, dass Ransom noch immer der König der Berge ist. Keine Chance.“
    Ein Donnerschlag ließ das Dach erzittern, und im Unterstand wieherten die Pferde verängstigt.
    „Bin gleich zurück.“ Brad ging hinaus.
    Als er zurückkehrte, hatte er einen Schlafsack und Megs viel zu dünne Wolldecke bei sich. Und die Pferde waren still.
    „Nur für den Notfall“, sagte er, als Megs Augen groß wurden. „Es schneit ziemlich heftig.“
    Sie sprang auf und schaute in den Kessel. Das Wasser brodelte bereits, aber es würde einige Minuten dauern, bis sie das Gebräu trinken konnten.
    „Entspann dich, Meg“, sagte Brad leise. „Noch besteht die
    Chance, dass es vor Einbruch der Dunkelheit zu schneien aufhört.“
    Einerseits war es ein verlockender Gedanke, mit Brad O’Ballivan eine Nacht in einer einsamen Schutzhütte zu verbringen, andererseits hatte sie genau davor Angst. Nervös ging sie vor dem Herd auf und ab.
    Sie wusste, was passieren würde, wenn sie zusammen hierblieben.
    Das war ihr klar gewesen, als sie seine Einladung angenommen hatte und vor Sonnenaufgang zur Stone-Creek-Ranch aufgebrochen war.
    Und ihm vermutlich auch.
    Sie schob die Hände ins Haar und ging schneller.
    „Meg.“ Vollkommen gelassen saß er auf der umgedrehten Kiste. „Entspann dich.“
    „Du wusstest es!“, fuhr sie ihn an. „Du wusstest, dass wir hier festsitzen würden!“
    „Du doch auch“, entgegnete er ungerührt.
    Sie eilte zur Tür, riss sie auf und schaute nach draußen, ohne auf die hereinströmende Kälte zu achten. Es schneite so stark, dass die Pinien, die etwa vierzig Meter von ihr entfernt aufragten, nicht mehr zu erkennen waren.
    Sich in diesem Wetter an den Abstieg zu machen, wäre Selbstmord.
    Brad ging zu Meg und half ihr, die Tür zu schließen.
    Die Pferde gaben noch immer keinen Laut von sich.
    Sie sah ihm in die Augen.
    Um Meg und Brad herum schien die Luft plötzlich zu knistern.
    Hätte er sie jetzt geküsst, hätte sie ihm nicht widerstehen können, aber er tat es nicht. „Ich hole besser etwas Trinkwasser“, sagte er und griff nach einem Eimer, „solange ich den Weg zurück noch finde.“
    Er ging hinaus.
    Um sich abzulenken, schob sie den Kessel von der Feuerstelle und inspizierte die Notrationen. Offenbar waren sie dazu gedacht, den Weltuntergang zu überstehen. Laut Verfallsdatum waren sie noch fünfzig Jahre gut.
    „Spaghetti à la Raumschiff Enterprise“, flüsterte sie. Es gab noch Beef Wellington und sogar Hackbraten. Verhungern würden sie hier jedenfalls nicht.
    Noch nicht.
    Sie würden
langsam
verhungern.
    Wenn sie nicht vorher erfroren.
    Meg schaltete ihr Handy wieder ein.
    Noch immer kein Netz.
    Und wenn schon, dachte sie. Cheyenne wusste ungefähr, wo sie waren. Jesse würde ihre Pferde füttern, und wenn sie länger fortblieb, würde er zusammen mit Keegan und Rance nach ihr suchen. Und sie würden sich fragen, wie sie und Brad hier oben die Zwangspause verbrachten. Jesse würde sich diebisch darüber freuen, sie damit aufziehen zu können.
    Meg hielt das Handy noch in der Hand, als Brad mit einem Eimer voller Wasser zurückkehrte. Er sah so verfroren aus, dass sie ihn fast in die Arme genommen hätte.
    Stattdessen goss sie ihm einen Kaffee ein und reichte ihm den Becher, sobald er den Eimer abgestellt hatte.
    „Ich nehme nicht an, dass es hier einen Generator gibt“, sagte sie, denn es wurde immer dunkler in der Hütte. Wenn die Sonne unterging, würde sie die Hand nicht mehr vor Augen sehen können.
    Er lächelte verlegen. „Nur ein paar Kerzen und Taschenlampen, aber wir sollten die Batterien schonen.“
    „Natürlich.“ Meg erwiderte das Lächeln und hoffte, dass es ihn von dem Zittern in ihrer Stimme

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