In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens
und wurde wieder geschlossen. Kurz darauf kam Ted vorsichtig die Treppe herunter.
Meg musste sich beherrschen, um ihm nicht zu Hilfe zu eilen.
„Hunger?“, fragte sie stattdessen.
„Ja, ich könnte etwas vertragen.“ Er sah Carly an, und seine Miene entspannte sich.
Meg fragte sich, ob er
sie
jemals vermisst hatte.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, räusperte er sich. „Du bist eine hübsche junge Frau geworden“, sagte er zu ihr. „Deine Mutter hat gute Arbeit geleistet.“
„Wir treffen Brad O’Ballivan!“, warf Carly ein.
„Du willst mich wohl auf den Arm nehmen.“
„Nein, wirklich. Meg kennt ihn. Er hat gerade angerufen. Meg meint, er signiert meine CDs.“
Lächelnd ging Ted zum Tisch und nahm mühsam Platz.
Meg servierte ihm die Sandwiches, die sie vorhin belegt hatte, und versuchte, mit ihren widersprüchlichen Gefühlen fertig zu werden. Ted Ledger war ihr fremd, aber er war auch Carlys Vater und würde bald sterben. Zugleich war Brad in ihr Leben zurückgekehrt – alles würde nicht einfach werden.
In ihrem Herzen rangen Trauer, Erleichterung und Vorfreude um die Oberhand.
Sie kamen pünktlich. Meg, ein junges Mädchen und ein Mann, der Brad an einen vorzeitig gealterten Paul Newman erinnerte. Willie lag auf der Terrasse hinter der Küche und ließ seinen neuen Besitzer nicht aus den Augen, während der den Grill vorbereitete. Der Hund begrüßte die Besucher mit einem leisen Bellen.
Auch Brad schaute ihnen entgegen und freute sich darüber, wie hübsch Meg in Jeans und Pullover aussah. Sie hatte nicht erzählt, wen sie mitbrachte, doch ihm fiel sofort die Ähnlichkeit zwischen ihr und dem Mädchen auf. Der Mann musste der Vater sein, den Meg zuletzt als Kleinkind gesehen hatte.
Er lächelte.
Das Mädchen errötete und starrte ihn an.
„Hallo.“ Er streckte die Hand aus. „Mein Name ist Brad O’Ballivan.“
„Ich weiß.“
„Meine Schwester Carly“, sagte Meg, „und dies ist mein … dies ist Ted Ledger.“
Carly nahm den Rucksack ab und holte zwei alte CDs heraus. „Meg meint, ich könnte vielleicht ein Autogramm bekommen.“
„Ganz bestimmt sogar“, erwiderte Brad. „Leider habe ich im Moment keinen Stift bei mir.“
„Kein Problem.“ Das Mädchen betrachtete Willie, der mit dem Schwanz wedelte und es hoffnungsvoll ansah. „Was ist mit dem Hund passiert?“
„Er hat sich mit einem Rudel Kojoten angelegt, aber es geht ihm schon wieder besser. Er braucht nur noch etwas Erholung.“
Carly hockte sich neben Willie und streichelte ihn behutsam. „Hi.“
Megs Vater hatte sich an den Tisch gesetzt. Er wirkte erschöpft.
„Brads Schwester ist Tierärztin“, erklärte Meg. „Sie hat Willie operiert.“
„Ich möchte auch Tierärztin werden“, sagte Carly.
„Gute Idee.“ Brad wandte sich Ted Ledger zu. „Möchten Sie etwas trinken, Mr Ledger?“
„Nein danke“, antwortete Ledger leise und schaute mit zärtlichem Blick zwischen Meg und Carly hin und her. „Danke, dass wir kommen durften. Und nennen Sie mich Ted.“
„Kann ich dir bei irgendwas helfen?“, fragte Meg.
„Ich habe alles im Griff, also entspann dich.“ Toller Rat, O’Ballivan, dachte Brad.
Vielleicht sollte ich ihn erst mal selbst beherzigen.
Meg ging zu Willie, um ihn zu begrüßen. Winselnd versuchte der Hund, ihr das Gesicht abzulecken. Sie lachte fröhlich, und Brad spürte, wie ihm warm ums Herz wurde. Ursprünglich hatte er geplant, sie mit Wein und einem leckeren Steak zu verwöhnen und danach mit ihr ins Bett zu gehen. Das kam jetzt natürlich nicht mehr infrage, doch es tat ihm nicht leid. Stattdessen wurde ihm bewusst, dass ihr gemeinsames ungeborenes Kind vielleicht so ausgesehen hätte wie Carly. Er schloss kurz die Augen und holte tief Luft.
„Gibt es etwas Neues über Ransom?“, fragte Meg und stellte sich neben ihn, als er die Steaks und Kartoffeln auf den Grill legte.
Er brachte es nicht fertig, sie anzuschauen, und schüttelte nur den Kopf.
„Im Radio wurde gemeldet, dass der Sturm weitergezogen und der Schnee geschmolzen ist.“
Brad seufzte. „Dann sollte ich wohl losreiten und den Hengst selbst suchen, bevor Livie sich auf den Weg macht.“
„Ich würde dich gern begleiten“, sagte Meg leise.
Er dachte an das Baby, das keine Chance gehabt hatte, bei ihnen aufzuwachsen. Das Baby, von dem Meg ihm nichts erzählt hatte. „Mal sehen“, antwortete er ausweichend. „Wie möchtest du dein Steak?“
Nach dem Essen suchte Meg gerade nach dem
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