Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In eisigen Kerkern (German Edition)

In eisigen Kerkern (German Edition)

Titel: In eisigen Kerkern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
Vom Netzwerk:
einen Seitenblick zu German, der den Feuerlöscher jetzt wieder in Angriffstellung hielt, drehte den Schlüssel um und stieß die Tür auf.
    Der Raum dahinter war unbeleuchtet. Ein spitzes Dreieck Flurlicht stach über den Betonboden. Schemenhaft war ein Tisch zu erkennen.
    „Pfui Deibel ist das ein Gestank!“, fluchte German und wandte angedeutet das Gesicht zur Seite.
    „Frau Herolder?“, fragte Boris. „Wir kommen jetzt rein.“
    Er machte einen Schritt in den Raum.
    Dann brach die Hölle los.
     
    „Da steht eine auf dem Tisch und schmeißt was!“, schrie German noch, da raste die Schreibmaschine auch schon auf Boris zu, prallte ihm voll gegen die Stirn und streckte ihn zu Boden.
    German riss sofort den Feuerlöscher hoch und spritzte blindlings in die Richtung, aus der die Schreibmaschine gestoßen worden war, aber da war Nelli bereits vom Tisch gesprungen und hinter der Tür in Deckung gegangen.
    Von unter der Eckbank schoss Monika hervor und rammte German mit voller Wucht einen der Laptops gegen das rechte Schienbein. Noch ehe er einen Schmerzensschrei ausgestoßen hatte, traf ihn die Kante des flachen Computers mit noch größerer Gewalt am anderen Schienbein.
    German heulte auf, ließ den Feuerlöscher fallen und knickte seitlich nach hinten weg.
    Monika ließ den Laptop fallen und hechtete aus der Hocke los.
    An German kam sie vorbei, aber Boris, der nach hinten in den Flur gestürzt war, hatte sich berappelt, versuchte sich aufzurichten, sah Monika an sich vorbeirennen, griff blindlings zu und erwischte sie am linken Fußgelenk. Aus dem vollen Lauf schlug sie der Länge nach in den Flur.
    Boris wollte sich mit der anderen Hand in ihrem Hosenbein verkrallen und sie zu sich heranziehen, während sie in die andere Richtung zerrte, da war Nelli schon über ihm, verpasste ihm einen Schlag mit dem Laptop auf den Kopf, ließ das Gerät fallen und half Monika bei Aufstehen.
    Der Weg war frei.
    „Hoch und raus!“
    Stolpernd und schwankend rannten sie nebeneinander den Kellerflur entlang zur Treppe. Nelli packte das Geländer, schwang sich herum und übernahm die Führung, stürmte die Treppe hoch, mehrere Stufen auf einmal nehmend, und warf sich im vollen Lauf gegen die Tür zum Hausflur, während sie zugleich die Klinke drückte.
    Die Tür blieb zu, und Nelli prellte sich die Schulter.
    „Zugesperrt, verdammte Scheiße!“
    „Schlüssel?“, keuchte hinter ihr Monika.
    „Keiner da.“
    „Für wie blöd haltet ihr uns eigentlich?“, fragte von unten am Fuß der Treppe Boris mit gequältem Gesicht. Er hielt sich mit der linken Hand am Treppengeländer fest, presste die andere Hand an den Kopf gegen die Beule, die Nelli ihm verpasst hatte, und starrte hasserfüllt zu ihnen hoch. German ging um ihn herum und begann, langsam und drohend die Treppe hochzusteigen.
    „Angriff!“, raunte Nelli, als er auf halber Höhe war.
    Noch ehe Monika „Was?“ fragen konnte, rannte Nelli die Treppe hinunter. German erschrak, hob die Arme, aber da war sie schon abgesprungen und flog mit strampelnden Füßen voran auf ihn zu. Halb ausweichend, halb von Nellis Fußtritten getroffen, kippte German rücklings nach hinten und riss Boris, der schräg unter ihm stand, vom Geländer weg. Monika sah von ihrem Standort aus ein zappelndes Menschenknäuel in den Kellergang stürzen. Stöhnen und Schreien drangen zu ihr hoch, Fluchen und dann Nellis halbwegs klar gerufener Befehl: „Zurück in den Keller! Sperr dich ein, ich such... Schlüssel... für oben.“
    Monika rannte los.
     
    Nelli hatte sich den falschen ausgesucht. Sie hatte Boris für den Kopf gehalten und damit gerechnet, dass er den Schlüssel hätte – und als körperlicher Schwächling leicht niederzuringen und zu durchsuchen wäre. Schon nach den ersten Hieben und Stößen zeigte sich, dass ihm nicht in die Taschen zu fassen war, da er gnadenlos austeilte, sich als brutaler Schläger erwies und nicht im mindesten Rücksicht darauf nahm, mit einer Frau zu kämpfen.
    German war, durch Nellis Sprung nach hinten gerissen, mit dem Kopf gegen die Wand geknallt. Er lag rücklings im Flur und stöhnte. An ihm würde Monika leicht vorbeikommen.
    Aber auch da geschah das Gegenteil dessen, was Nelli erwartet hatte. Denn Monika, kaum unten angekommen, stürzte sich dem Fleischberg entgegen, rammte ihn wieder zu Boden, als er sich aufrichten und sie packen wollte, und fing an, mit Fäusten auf ihn einzudreschen.
    „Monika“, wollte Nelli sich einmischen, sie von diesem

Weitere Kostenlose Bücher