In Gedanken bei dir (German Edition)
Danke.«
»Gern
geschehen.«
»Cassie
O’Shea.«
»Alex
Lacey.«
»Freut
mich.«
»Jetzt
schon? Ich hatte gehofft, erst nach dem Sprung ...«
»Du
...« Sie schlug nach ihm, aber er lachte nur.
Seine
Freundin, hm? Ganz schön selbstbewusst! Aber so war er. Mit Freude sprang er
ins Leben, legte sein Herz in alles, was er tat, und lebte spontan und
intuitiv.
Alex
half ihr, die Gurte anzulegen. O ja, er hatte seinen Spaß, als sie sich auf dem
Parkplatz auf den Bauch legte, die Beine anhob, die Füße kreuzte und die Hände
in die Schultergurte krallte. Lachend packte er ihre Füße und zog sie hoch, bis
sich ihr Rücken durchbog wie während des Sprungs. Dann nahm er ihre Hände und
breitete ihre Arme aus.
Für
das Erinnerungsvideo standen sie Arm in Arm vor dem Flugzeug. Dann klinkte Alex
sich in Cassies Gurte ein, schob sie vor sich her in die Maschine und zog sie
auf seinen Schoß. Thumbs up, und los ging’s.
Während
des halbstündigen Fluges legte Alex seine Arme um sie, und Cassies Hände lagen
auf seinen Knien. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken, die Wärme seines
Körpers, selbst seinen Herzschlag. Er hielt sie fest an sich gepresst, als sie
gemeinsam zur offenen Tür taumelten, und er lachte ausgelassen, als sie
zusammen sprangen. »Yahoohoohoo!«
Der
Flieger über ihnen wurde immer kleiner. Eine Minute freier Fall! Sechzig Sekunden
mit Alex, der sie an sich presste und in den Nacken küsste: Ein
Viel-Glück-Kuss!
Die
Welt drehte sich um sie! Der kalte Luftstrom und der Ruck an den Tragegurten,
als Alex den Fallschirm öffnete, versetzten Cassie in ein Hochgefühl, und sie
schrie vor Vergnügen! Adrenalin pur!
Alex
hing jetzt über ihr, packte ihre Hände und breitete ihre Arme aus. Wie ein
Doppeldecker drehten sie ihre Runden über Canyonlands, und die roten
Felsformationen von Island in the Sky rasten auf sie zu. Der Himmel glühte in den
feurigen Farben des Sonnenuntergangs, und Cassie genoss die Schönheit der
Landschaft unter ihr und Alex’ Körper über ihr.
Alex
zog an den Steuerschlaufen, um den Flug zu stabilisieren und den Schirm zu
lenken. Und er zeigte Cassie alles: Dead Horse Point mit der engen Schleife des
leuchtend grünen Colorado. The Land of Standing Rocks mit seinen Canyons und
Mesas im Herzen von Canyonlands. The Maze, ein unzugängliches Labyrinth aus
engen Schluchten. The Needles, rot und ockerfarben gestreifte Felszinnen am
fernen Horizont. Selbst einen der Arches konnte Cassie sehen, als Alex sie
darauf aufmerksam machte. Er war Geologe, verriet er ihr. Er kannte sich hier
aus.
O
ja, und wie! Sie landeten fünf Meilen westlich der Drop Zone am Rand eines
Canyons. Vom Wind abgetrieben? Von wegen! Alex wusste offenbar genau, was er
tat.
Den
Landeaufprall fingen sie mit angewinkelten Beinen ab, dann fielen sie
übereinander in den Sand. Bevor Alex die Schultergurte abschnallen und den
Fallschirm einholen konnte, bauschte ein Windstoß die Seide auf. Vom geblähten
Fallschirm ließ er sich mit ihr über den Rand des Canyons ziehen, kichernd,
lachend, johlend vor Vergnügen, trotz der Gefahr.
Sie
sprangen über den Felssturz und landeten schließlich wie zwei Basejumper
zwischen den vertrockneten Büschen im weichen Sand. Na toll! Und jetzt? Alex
holte den Fallschirm ein und verstaute ihn im Rucksack, dann marschierten sie
los. Die Landschaft glühte vor Hitze. Sie folgten einem schmalen Flusslauf nach
Süden. Sie gingen. Sie schauten. Sie staunten. Sie redeten. Als Cassie
stolperte, fing Alex sie auf. Wenn sie durstig wurde, gab er ihr einen
Lifesaver mit Kirschgeschmack zum Lutschen. Als sie rasten wollte, hockte er
neben ihr auf dem Felsvorsprung und legte seinen Ellbogen ganz selbstverständlich
auf ihr angezogenes Knie.
Nach
acht Meilen erreichten sie den Highway nach Moab. Als sie die mit Büschen und
Bäumen überwucherte Böschung hinaufkletterten, standen sie direkt vor Hole ’n
the Rock, einem roten Felsen mit einer Höhlenwohnung, einem Souvenir Shop und
einem Trading Post. Hier wartete der Pickup, der sie nach Moab bringen sollte.
Während der Fahrt legte Alex seinen Arm um sie, und Cassie lehnte sich an ihn,
als würden sie sich seit vielen Jahren kennen, nicht erst seit wenigen Stunden.
Er
rieb seine Nase an ihrer Wange und küsste sie sanft.
Sie
wich ihm nicht aus. »Wofür war der?«
»Du
siehst erschöpft aus nach der langen Wanderung. Ich dachte, der Kuss würde dir
gut tun.«
Sie
lachte. Dann drehte sie sich zu ihm um und küsste ihn auf die
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