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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein Mistkerl ist er bestimmt. Vielleicht weißt
du’s nicht, aber das ist eine abgekartete Sache, Jackie, Baby. Ich und meine
Freunde hier haben für so was nichts übrig. Das dreht uns den Magen um.«
    » Charley -Pferdchen«,
zwitscherte Chipmunk vorwurfsvoll. »Wenn das schon
eine abgekartete Sache ist, was ist so schlimm daran? Du darfst nicht
vergessen, daß Carmen ein nettes Mädchen war, und es ist ein Jammer, daß ihr
das passiert ist! Wenn er nach Ross sucht, damit er sie besucht — und der Arzt
behauptet, das würde ihr helfen — , soll Mr. Rockefeller deshalb ein Mistkerl
sein?«
    »Wenn Rick ein Mistkerl wäre,
hätte ich ihn gar nicht erst hierhergebracht«, sagte Jackie, und ihre Stimme
schnappte vor Wut über. »Und tu deine verdammte Pratze dahin, wo sie hingehört, Charley -Pferdchen, sonst beiße ich dir die Finger
ab!«
    Der kleine Kerl zog eilig die
Hand zurück und kicherte dann. »Das klingt schon mehr nach der alten Jackie!
Erinnert ihr euch an damals, als Bull Moose sie in den Hintern kniff, als wir
alle an Renzos Bar standen? Sie packte die nächste Flasche und knallte sie ihm
auf den Kopf!« Er brach beglückt in schallendes Gelächter aus. »Sie mußten ihn
in derselben Nacht noch mit sechs Stichen nähen, und jetzt bildet er sich ein,
er kriege schon Kopfweh, sobald jemand im Umkreis von drei Metern eine Flasche
hebt.«
    Chipmunk gab einen summenden Kehllaut
von sich, und Charley -Pferdchen hob vage
protestierend die Hand.
    »Okay, okay! Wenn die Puppe
hier sagt, Mr. Rockefeller sei in Ordnung, dann ist er in Ordnung.«
    »Und wollen wir ihm jetzt sagen,
wo Ross zu finden ist?« beharrte Chipmunk
    Die dicken Brillengläser
blitzten plötzlich auf, als Charley -Pferdchen mich
ein paar Sekunden lang eindringlich anstarrte. »Für Geld, ja«, sagte er ruhig.
»Mr. Rockefeller ist offensichtlich reich. Für hundert Dollar begleiten wir ihn
persönlich zu Ross Mitfords Wohnung. Abgemacht, Mr. Rockefeller?«
    »Abgemacht«, sagte ich.
    »Nein!« Das Wort hatte einen
hohlen, endgültigen Klang.
    »Was soll das heißen — nein?« Charley -Pferdchen starrte finster in das ausdruckslose
Gesicht des lebenden Leichnams neben ihm.
    »Ich habe ein ausgesprochen
ungutes Gefühl bei diesem Mann«, Louey wies kaum
merklich mit dem Kopf in meine Richtung. »Irgendwas stimmt mit ihm nicht.
Vielleicht weiß das Mädchen nichts davon?«
    »Du hast ein ungutes Gefühl!« Charley -Pferdchen wurde blaß vor Zorn. »Hör mal — wegen
deines lausigen Gefühls sollen wir hundert Dollar zum Fenster rausschmeißen?«
    »Du weißt, wie das neuerdings
mit Ross ist«, sagte Louey . »Er möchte keine Fremden
sehen. Die meiste Zeit über will er nicht einmal von seinen alten Freunden
etwas wissen.«
    »Wir gehen mit ihm«, schnaubte Charley -Pferdchen. »Wir werden das mit Mr. Rockefeller hier
vereinbaren. Er gibt uns die hundert Eier jetzt, und wir bringen ihn zu Ross.
Aber wenn Ross ihn nicht sehen möchte, dann hat Mr. Rockefeller eben Pech
gehabt.«
    »Ihr hört euch an wie eine
Rotte verrückter Tiefseefischer«, sagte ich spöttisch. »Während ihr euch
darüber unterhaltet, auf welche Weise ihr euren Fang am besten verkauft,
verfault die ganze Beute in der Sonne.«
    »Vielleicht können Sie uns
mitteilen, wie wir uns einigen sollen, bevor unser Fisch zu stinken anfängt?«
zwitscherte Chipmunk höflich.
    » Louey hat ein mißtrauisches Gemüt«, sagte ich. »Er soll zu
Mitford gehen, während wir anderen hier warten. Er kann Ross etwas von mir
ausrichten. Wenn Ross mit mir sprechen möchte, können die beiden hierher
zurückkommen. Wenn nicht, kommt Louey allein zurück.
Auf diese Weise erfahre ich nicht, wo Ross wohnt, und ihr kriegt die hundert
Dollar, bevor Louey weggeht.«
    »Das ist gut!« zwitscherte Chipmunk beseligt.
    »Dann sag dagegen mal was, wenn
du kannst!« sagte Charley -Pferdchen schadenfroh.
    »Abgemacht«, sagte Louey fünf Sekunden später.
    Die hundert Dollar hinterließen
in meiner Brieftasche ein unangenehm klaffendes Loch, nachdem ich die Scheine
auf den Tisch gelegt hatte. Loueys massive Hand hatte
sich auf sie gesenkt, den Bruchteil einer Sekunde bevor Charley -Pferdchen
gierig danach griff.
    »Ich bewahre das Geld auf, bis
ich zurückkomme.« Die kalten Augen ließen Charley -Pferdchen
verstummen, während er weiterredete. »Was soll ich ausrichten, Mr.
Rockefeller?«
    »Als ich das letztemal jemand kennenlernte, der Louey hieß, war es > Louey , die Fliege<«, sagte ich.
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