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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich.
»Jemand muß ja wohl den Kaffee hier vergiften.«
    Als sie die Tür erreicht hatte,
blieb sie stehen und drehte sich mit einem spekulativen Schimmer in den Augen
um. »Ich frage mich eben, Mr. Holman «, sagte sie, und
ihre Stimme klang wieder leicht heiser, »-ich habe das ganze Wochenende über
dienstfrei, ab Freitag nachmittag .« Ihre Zungenspitze
glitt langsam über die füllige Unterlippe. »Wenn Sie — na ja — unsere Abmachung
gern bekräftigen wollen, dann könnte ich einen Koffer packen und Sie irgendwo
treffen — wo Sie wollen. Und ich würde auch nicht vergessen, mein durchsichtiges
Nylonhöschen einzupacken.«
    »Wissen Sie was?« knurrte ich.
»All dieser romantische Glanz in Ihren Augen blendet mich beinahe.«
    »Es war nur so ein Gedanke«,
sagte sie kalt.
    Der Arzt kam, ein paar Sekunden
nachdem sie verschwunden war, ins Zimmer zurück und ließ sich auf dem Stuhl
hinter dem mit Leder bezogenen Schreibtisch nieder. Ich hatte noch nie einen
Cockerspaniel in einem grauen Mohairanzug gesehen,
aber diese melancholischen braunen Augen erweckten allmählich Zweifel in mir...
    »Hoffentlich hat Ihnen
Schwester Dempsey einigermaßen helfen können, Mr. Holman ?«
sagte er höflich.
    »Sie war eine große Hilfe,
danke«, sagte ich.
    Er schob eine Weile den
Briefbeschwerer auf dem Schreibtisch hin und her, dann räusperte er sich
vorsichtig. »Fachlich gesehen könnte man sich keine tüchtigere Schwester
vorstellen; aber sie hat ihre persönlichen Probleme. Sex macht ihr heftig zu
schaffen«, er schubste ein paarmal mit dem Zeigefinger gegen den
Briefbeschwerer. »Das haben Sie vermutlich bemerkt?«
    »Nein«, sagte ich milde. »Ich
glaube nicht, daß ein Mädchen nur deshalb, weil es transparente Unterwäsche
trägt, einen überentwickelten Sexualtrieb haben muß. Vielleicht hat sie es bloß
während der langen, heißen Sommertage gern kühl?«
    »Hat sie Ihnen erzählt, daß sie
das trägt?« Die langen, gebogenen Wimpern senkten sich, aber doch nicht so
schnell, daß ich nicht den plötzlichen gierigen Schimmer in den Augen gesehen
hätte.
    »Eigentlich nicht«, gab ich zu.
»Aber ich konnte nicht umhin, es festzustellen, nachdem sie ihre Tracht ausgezogen
hatte.«
    »Sie hat — was?« Sein
Unterkiefer hing herab, während er mich anstarrte.
    »Nur um zu demonstrieren, was
in Miss Colensos Zimmer gestern
abend vorgefallen ist, natürlich.« Ich schüttelte ein paar Sekunden lang
in schweigender Bewunderung den Kopf. »Sie hat wirklich eine phantastische
Figur. Das haben Sie doch sicher bemerkt?«
    Seine geballte Faust fuhr
plötzlich über die Schreibtischplatte, und der bronzene Briefbeschwerer flog
halbwegs durchs Zimmer. »Hm — nein«, krächzte er. »Das habe ich noch nicht
bemerkt, Mr. Holman .«
    »Wenn sie so gern für mich
demonstriert hat«, murmelte ich, »dann wird sie nur zu glücklich sein, auch für
Sie, ihren Boß, zu demonstrieren. Warum bitten Sie nicht gelegentlich einmal
darum?«
    Beseligt stellte ich mir Iris Dempseys
nacktes Entsetzen vor, wenn Dedini sie feierlich
darum bat, ihr genau zu demonstrieren, was am vergangenen Abend in Miss Colensos Zimmer vorgefallen war. Das war eine gerechte
Strafe, fand ich. Erst eine Stunde später wurde mir plötzlich bewußt, daß es
vielleicht für den Doktor noch viel schlimmer sein würde.
     
     
     

DRITTES KAPITEL
     
    I ch warf einen Blick auf die
Erscheinung, als sich die Haustür geöffnet hatte, und konnte nicht glauben, was
ich sah. Schließlich, wo anders konnte ein echtes, lebendes Cowgirl wohnen außer in einem Appartement im neunten Stock eines Wolkenkratzers gleich
hinter dem Strip, dachte ich nervös.
    »Was wollen Sie verkaufen?«
sagte ihre Stimme ungeduldig. »Sofortige Lähmungserscheinungen?«
    Meine Augen öffneten sich
zögernd, und ich sah, es war wahr — alles war vorhanden, von dem breitrandigen
Stetson auf ihrem Kopf bis zu den weißen Kalbslederstiefeln an ihren Füßen. Die
zitronengelbe Hemdbluse saß straff um die prächtigen, vollen Brüste und war
tief genug aufgeknöpft, um ein ehrfurchtgebietendes Tal zu enthüllen, mehr
schon eine Schlucht. Ein breiter, ungegerbter Gürtel
saß eng um die unwahrscheinlich schmale Taille, und die Blue jeans schmiegten sich so dicht um die schlanken Hüften und
die gerundeten Schenkel, daß sie geradewegs auf die Haut aufgeklebt sein
mußten.
    »Das ist doch lächerlich«,
zischte sie. »Wer hat je von einem stummen Kretin gehört, der mit Bürsten
hausiert?«
    »Ach

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