In letzter Sekunde
Bahnhof.« Am anderen Ende reagierte Bob mit verblüfftem Schweigen. »Woher weißt du denn das?«
»Nur so lösen wir das Rätsel!« Bob schnaufte. »Aber woher weißt du, dass die Uhr verschwunden ist? Mein Vater hat es mir eben erst erzählt.«
»Verschwunden?« Justus keuchte.
»Ja«, rief Bob, »ich schlage vor, ich rufe Peter an, und dann treffen wir uns sofort am Bahnhof!«
»Ich komme!« Justus warf den Hörer auf die Gabel und wand sich schon aus seinem Schlafanzug.
»Justus?« Tante Mathilda blickte besorgt um die Ecke. »Warum denn diese Aufregung? Ihr macht doch da keine dummen Sachen? Nicht dass ihr euch noch in Gefahr begebt?« Justus drehte sich um. »Aber Tante Mathilda, natürlich nicht. Es geht nur um eine Kuckucksuhr.« Tante Mathilda lächelte zufrieden. »Eine Kuckucksuhr. Na, da muss ich mir ja wirklich keine Sorgen machen.« Und natürlich hatte sie auch nichts dagegen, dass sich Justus von ihr noch schnell ein Stück Kirschtorte geben ließ, ehe er aus der Haustür schoss.
Verdacht
Als Justus, Peter und Bob am Bahnhof ankamen, sahen sie schon Kommissar Reynolds, der mit verblüffter Miene vor Mr Pims Zug stand.
»Hallo ihr drei«, begrüßte sie der Kommissar.
»Vielleicht sollte ich euch diesmal gleich als Spezialeinheit einsetzen. Ich muss zugeben, wir stehen hier vor einem geradezu unfassbaren Rätsel. Oder könnt ihr mir erklären, wie jemand eine vier mal vier Meter große Uhr mit einem 200 Kilo schweren Kuckuck über Nacht verschwinden lässt?« Der Kommissar zeigte auf den letzten Güterwaggon, in dem die drei ??? noch gestern gewesen waren. Mr Pim rang die Hände. »Meine Kuckucksuhr! Sie ist spurlos verschwunden. Als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Ihr habt sie doch gesehen. So eine Uhr trägt man doch nicht in der Tasche weg!« Justus betrachtete den Waggon und knetete nachdenklich seine Unterlippe. Dann räusperte er sich
»Kommissar Reynolds! Auf jeden Fall liegt es nahe, dass die Uhr so aus dem Waggon rausgekommen ist, wie sie auch in ihn reingekommen ist. Bestimmt kann man das Dach aufmachen und die Uhr mit einem Kran verladen.« Mr Pim schüttelte unwirsch den Kopf. »Natürlich ist das so. Aber das Dach ist von innen verriegelt.«
»Und außerdem«, fügte Kommissar Reynolds hinzu, »gibt es keine Anzeichen dafür, dass hier ein Kran gestanden hat. Es hat niemand etwas gehört oder gesehen.« Peter ging am Zug entlang und hielt nach Spuren Ausschau. Auch Bob sah suchend neben den Waggon. »Keine Spuren? Das ist wirklich merkwürdig.« Mr Pim unterbrach ihn. »Jungens, so sympathisch ihr mir seid, aber ihr stört doch jetzt nur den Kommissar bei seinen Ermittlungen.« Er sah Reynolds an. »Was gedenken Sie denn nun zu unternehmen? Dass die Uhr verschwunden ist, steht ja wohl außer Zweifel!« Der Kommissar kratzte sich am Kopf. »Ich werde sie natürlich suchen. Und außerdem nach einem Helikopter, mit dem man sie vielleicht doch abtransportiert hat.«
»Ein lautloser Helikopter, der die Uhr durch ein verschlossenes Dach wegfliegt?« Mr Pim schluckte.
»Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Aber bitte, Sie sind der Kommissar! Auch wenn ich bei diesen Untersuchungsmethoden sagen muss, dass ich zum Glück versichert bin. Denn wahrscheinlich sehe ich meine Uhr nie wieder.« Kommissar Reynolds nickte ergeben. »Wir werden alles nur Mögliche unternehmen. Jungs!« Er grüßte die drei ???. Dann gingen er und Mr Pim den Zug entlang Richtung Lok. Peter zupfte Justus unauffällig am Arm. »Just«, flüsterte er, »ich habe da vielleicht was entdeckt.« Auch Bob kam dazu. Die drei steckten die Köpfe zusammen. Peter war ganz aufgeregt und deutete auf den letzten Waggon. »Just! Siehst du, was ich sehe? Seit gestern hat sich da etwas verändert! Und zwar … «
»Warte!« Justus sah sich den Waggon genau an. Dann lachte er plötzlich und klopfte Peter anerkennend auf die Schulter. »Gut gemacht! Denn, wenn du eigentlich meinst, ob ich das sehe, was du nicht siehst, dann sehe ich es.« Bob sah die beiden verständnislos an. Peter war ganz aufgeregt. »Just, das bedeutet doch … Also ich meine, das müssen wir sofort Reynolds sagen!« Peter wollte dem Kommissar nachlaufen, aber Justus hielt ihn auf. »Warte! Ich schlage vor, dass wir das erst mal in Ruhe unter uns besprechen. Es wäre doch immerhin möglich, dass Mr Pim selbst dahinter steckt. Er ist bestens versichert, wie wir gehört haben. Das heißt, er hätte
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