In letzter Sekunde
die quer liegenden Holzbohlen geschraubt war. Dann jubelte er laut: »Ich hab’s. Sie haben die Gleise losgeschraubt und über das freie Stück gelegt. Dann haben sie sie mit den Schrauben am Boden festgesteckt und den Waggon einfach wie über eine Brücke geschoben. Man braucht dafür lediglich zwei Schienenpaare. Ist doch logisch! Ich wette, wir finden genau zwei Gleise, bei denen die Schrauben rausgedreht worden sind.« Bob staunte mal wieder über seinen Freund.
»Natürlich! Das ist genial! Man schraubt einfach ein paar Schienen ab, legt sie hin und schiebt den Waggon auf sie rauf. Dann schraubt man ein zweites Schienenpaar ab, legt es an und schon ist man über die Lücke und auf der anderen Seite. Justus, du bist der geborene Detektiv!« Justus strahlte. Dann wandte er sich Peter und Bob zu. »Aber nicht ohne euch. Ohne Peters scharfe Augen und ohne deine Fragen wäre ich nämlich nie auf die richtige Idee gekommen!« Die drei ??? untersuchten jetzt die Gleise, und Justus’ Verdacht bestätigte sich. Peter strahlte.
»Sehr schlau. Selbst wer darauf kommt, dass die Waggons ausgetauscht worden sind, hätte nie gedacht, hier noch weiter zu suchen. Niemand, natürlich außer uns! Und das heißt, wir sind immer noch auf der richtigen Spur.«
Katzengold
Am Ende der Bahnstrecke lag das verlassene Bergwerk. Weder Peter noch Justus waren bisher in den Stollen gewesen. Bob allerdings hatte das Bergwerk schon einmal mit seinem Vater besucht.
»Früher wurde hier Eisenerz gefördert«, erklärte er. »Mein Vater hat mir das alles mal gezeigt, als er einen Bericht über Bergleute geschrieben hat. Hier wurde ein Stein abgebaut, der aussieht wie Gold aber kein richtiges Gold ist. Wie hieß der denn noch? Ach ja, Katzengold.«
»Katzengold und Kuckucksuhren. Ich finde das klingt spannend.« Justus starrte auf den dunklen Höhleneingang vor ihnen.
»Ich finde, es klingt eher unheimlich.« Peter kniff die Augen zusammen und versuchte, irgendetwas in dem dunklen Stolleneingang zu erkennen. Für ihn sah es aus, als liefen die alten Bahngleise direkt hinter dem Eingang ins Nichts.
»Wenn wir erst mal drin sind, werden sich unsere Augen schon an die Dunkelheit gewöhnen.« Justus trat beherzt einen Schritt vor. »Los kommt!« Aber Peter zögerte noch. »Wäre es nicht wirklich besser, wir holen jetzt endlich Kommissar Reynolds?« Justus straffte die Schultern. »Wir können doch so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben.« Er ging noch einen Schritt auf den dunklen Eingang zu. »Ich schlage vor, dass wir jetzt da reingehen und uns die Angelegenheit aus nächster Nähe ansehen. Hier draußen lösen wir den Fall jedenfalls bestimmt nicht. Bob, Peter! Ich gehe vor, und ihr kommt mir nach. Los, es wird schon kein Drache in der Dunkelheit auf uns lauern. Oder was meint ihr?« Dann setzte er seinen Fuß in das Bergwerk, und die Dunkelheit verschluckte ihn.
»Justus?« Bob sah hinter seinem Freund her. Wenn Justus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es wirklich fast nichts, was ihn aufhalten konnte. Peter starrte auf die Gleise. »Immer muss man ihm nach. Er ist stur wie ein alter Esel.« Aus der Höhle drang ein leises Schnauben. »Was war das?« Peter machte unwillkürlich einen Schritt rückwärts.
»Ich bin die Katze, die das Katzengold bewacht. Wer wagt es, mir auf den Schwanz zu treten? Ah, ein kräftiger, kleiner Junge! Kräftige, kleine Jungen sind meine Lieblingsvorspeise.« Bob kicherte. »Just, hör auf damit! Das klingt ja zum Steinerweichen.«
»Aber Bob«, flüsterte Peter, »woher weißt du, dass das Justus ist?« Bob kicherte immer noch. »Niemand außer ihm selbst würde ihn als kräftig bezeichnen!« Entschlossen ging Bob auf den Eingang zu. »Zieh den Schwanz ein, Katzengoldkatze, sonst tritt Bob Andrews ihn dir platt!« Damit verschwand auch er in der Dunkelheit.
»Oh Mann!« Peter verdrehte die Augen und ging seinen Freunden nach.
Im Eingang des Bergwerkstollens war es dunkel, aber nicht so dunkel, wie es von außen den Anschein gehabt hatte. Tatsächlich herrschte im Inneren immerhin ein trübes Dämmerlicht. Trotzdem riss Peter die Augen weit auf, um besser sehen zu können. Eine Hand legte sich ihm auf die Schulter. »Willkommen, Fremder! Deine Augen müssen sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen, aber gleich siehst auch du wie eine Katze.« Es war Justus. Direkt neben ihm erkannte Peter jetzt auch Bob.
»Musst du mich immer so erschrecken?«
»Wenn du
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