In letzter Sekunde
hast.«
»Hm«. Nachdenklich knetete Justus seine Unterlippe. »Ich weiß nicht, vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance.« Er sah auf. »Mr Cobbler«, rief er, »bevor Sie uns hier einsperren, wollte ich Sie noch etwas fragen. Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen das Geheimnis von Blacktrees Uhren erkläre?«
»Was sagst du da?« Cobbler starrte Justus ungläubig an. Und auf einmal sah Justus gar nicht mehr aus wie ein einfältiger, dicker Junge. »Ich sagte, ich könnte Ihnen erklären, wie Sie Felix Blacktree finden.« Cobbler brach in ein lautes, gemeines Lachen aus. Dann trat er auf Justus zu. »So so, Katzengoldsucher seid ihr also? Und woher kennst du dann plötzlich Felix Blacktree?« Justus zuckte die Schultern. »Ich kenne ihn eben. Und ich weiß, wonach Sie suchen. Seine Uhren bergen das Geheimnis, wo er sich aufhält.« Cobbler schluckte. »Und das willst du mir erklä ren können? Ausgerechnet du? Ein kleiner Vielfraß aus Rocky Beach?!« Justus lief rot an. Aber es gelang ihm, ruhig zu bleiben. »Genau das kann ich, auch wenn ich nicht sagen würde, dass ich ein Vielfraß bin. Aber ich erkläre es Ihnen natürlich nur, wenn Sie uns anschließend freilassen.« Cobbler grinste dreckig. »Aha, dann habt ihr wohl Angst vor der Dunkelheit?« Er blickte zu Peter und Bob. »Tut mir ja Leid, aber das habt ihr alles eurem Freund zu verdanken.« Und plötzlich packte er Justus am Kragen. »Hör zu, du neunmalkluger Angeber. Du sagst mir jetzt sofort, was du weißt, oder ich kümmere mich um deine beiden Freunde hier.« Peter mischte sich ein. »Sag nichts, Just. Das hat er ja sowieso vor.« Justus erhob sich würdevoll, obwohl ihn sein Fuß schmerzte. »Ich verstehe natürlich, dass Sie uns einsperren müssen, um zu fliehen. Die Flucht ist immer das Hässlichste an einem Diebstahl, nicht wahr? Dabei wird einem klar, dass man doch nur ein gemeiner Dieb ist, der das Licht scheut. Aber egal. Wenn Sie abhauen, dann lassen Sie uns Werkzeug hier, damit wir uns befreien können. Sonst erfahren Sie nichts.« Cobbler biss sich auf die Lippen. Dann fragt er lauernd. »Was weißt du denn überhaupt?« Bob schaltete sich ein. »Die Uhren machen seltsame Geräusche.« Überrascht sah Cobbler ihn an.
»Ach, ihr wisst ja scheinbar alle drei mehr als ich. Das stimmt. Aber leider sind das völlig zufällige und unregelmäßige Geräusche. Mal ja, mal nein. Man weiß nie, wann sie es tun. Das ergibt alles keinen Sinn.« Justus lachte leise. »Vielleicht doch, wenn man weiß, welches Muster dahinter steckt.« Cobbler sah Justus böse an. Dann winkte er Bernie und Botti herbei und ließ sie eine Hacke und zwei Schaufeln zur Seite legen. Er drehte sich wieder zu den drei ???. »Und jetzt will ich mehr hören.«
Zeitzonen
Justus wandte sich Bob und Peter zu. »Ihr erinnert euch doch, dass Mr Pims Uhr zwölf Mal schlug, obwohl es hier erst zehn Uhr war?«
»Natürlich«, Peter und Bob hörten aufmerksam zu. »Wegen der anderen Zeitzone«, ergänzte Bob.
»Genau! Und nun«, erklärte Just weiter, »habe ich vorhin Folgendes bemerkt. Die Uhr mit dem Grizzlybären hat den zusätzlichen Ton bei neun Uhr gemacht. Und wenn der Grizzly für eine Zeitzone steht, dann garantiert für Alaska, denn nur dort gibt es Grizzlybären. Also wird sie wohl auf die Alaska Standardzeit eingestellt sein. Und dabei ist mir etwas aufgefallen. In Alaska ist es neun Uhr, wenn es bei uns zehn ist. So wie es in der Zeitzone, aus der Mr Pims Schaufelraddampferuhr stammt, der Zentralen Standardzeit, zwölf Uhr ist, wenn es hier zehn ist.« Bobs Augen leuchteten auf. »Du meinst jede Uhr stammt aus einer der sechs Zeitzonen der USA? Und wir müssen alle so einstellen, wie wenn es hier zehn Uhr ist?«
»Genau«, Justus nickte. »Ich glaube, dass sie alle zur selben Minute schlagen müssen, nur eben in ihrer jeweiligen Zeitzone, um ihren besonderen Laut preiszugeben. Und alle Laute zusammen ergeben dann vielleicht einen Sinn.« Bob war trotz ihrer schlechten Lage begeistert.
»Just, das ist prima! So machen wir es. Los, wir müssen einen Plan aufzeichnen! Zuerst die sechs Zeitzonen.«Justus zog seine Kreide aus der Tasche und reichte sie Bob. Schnell schrieb Bob alle Zeitzonen der USA nebeneinander. Er fing mit der kalifornischen Zeit an, der Pazifi-schen Standardzeit, und schrieb eine große zehn daneben. Schließlich war es hier genau zehn gewesen, als der Kuckuck von Mr Pims Uhr WEIS sagte. Dann
Weitere Kostenlose Bücher