In letzter Sekunde
spielen sie hier in den Stollen. Sie haben wohl gedacht, nach dem Steinschlag würden sie hier Diamanten finden oder so.« Er lachte. »So was haben mein Bruder und ich als Kinder auch gerne getan. Und jetzt haben wir ihnen ihren schönen Spielplatz verdorben.« Mr Cobbler sah den Langhaarigen böse an. »Botti, die Kinder sind eine Bedrohung. Du sollst sie nicht bedauern, sondern sie verscheuchen.« Botti blickte verlegen zu Boden. »Ich weiß. Sie sind ja auch weg! Nicht wahr, Bernie?« »Weg sind sie.« Bernie mit dem Seehundsbart nickte. »Die kommen bestimmt nicht wieder. Die haben genug Steinschlag fürs Leben.«
»Das will ich hoffen.« Mr Cobbler fletschte die Zähne. »Es ist nämlich nur noch ein Stollen frei, nachdem wir bereits zwei zugeschüttet haben. Und deswegen werden wir den Waggon und die restlichen Uhren auch sofort hier wegschaffen. Ehe die Bengels doch nochmal auftauchen.« Botti und Bernie strahlten. »Dann haben Sie also das Geheimnis gefunden?«
»Nein, verdammt!« Cobbler stampfte mit dem Fuß auf. »Ich habe es noch nicht gefunden. Dauernd wird man hier gestört. Mein genialer Plan mit den ausgetauschten Waggons und euch beiden Kraftpaketen als Zugmaschinen droht noch zu scheitern, weil drei Bengels sich als Höhlenforscher betätigen. Deswegen werden wir den Waggon jetzt sofort rausschaffen. Dann besorge ich doch noch einen Kranwagen, und alles kommt nach L.A.« Botti und Bernie sahen sich an. »Haben Sie nicht gesagt, ein Kranwagen wäre zu gefährlich?« Cobbler zuckte die Schultern. »Das ist er ja auch. Aber mittlerweile sitzen wir hier so gut wie in der Falle. Das Wichtigste ist im Moment, dass ich alle Uhren von Blacktree habe. Und damit werde ich schon noch herauskriegen, wo er sich versteckt. Dann schnappe ich ihn mir und lasse mir von ihm so viele Uhren bauen, wie ich will. Ich werde der reichste Uhrenhändler aller Zeiten. Ich werde Millionen verdienen.«
Bernie strahlte. »Millionen, das klingt echt gut, Mr Cobbler«, befand er, und sein Seehundsbart wippte. »Ja, und wie gut das klingt«, pflichtete Botti ihm bei und fuhr sich versonnen durch sein langes Haar. »Mit ein paar Millionen in der Tasche kann man einfach mehr anfangen, als wenn man sie nicht in der Tasche hat.« Cobbler sah die beiden an und schnaufte laut hörbar. »Los jetzt, an den Waggon. Ihr schiebt ihn in den Tunnel!« Am Stolleneingang stieß Justus Bob und Peter an.
»Wir müssen sie aufhalten, sie dürfen uns nicht entwischen.«
»Und wie machen wir das?« Peter deutete auf die beiden Kraftprotze. »Die pusten uns doch aus dem Weg!«
»Wir holen den Rekorder und stellen ihn hier in den Stollen. Wenn wir Glück haben, trauen sie sich an den Stimmen nicht sofort vorbei. Dann sprintest du los und versuchst Reynolds zu holen.« Justus drehte sich um und wollte zurück in den Stollen laufen. Dann japste er plötzlich laut, machte einen komischen Satz durch die Luft und fiel hin.
»Just, was ist los?« Bob tastete nach Justus. Hatten sie etwa einen Stolperdraht oder etwas Ähnliches übersehen? Justus machte ein schmerzverzerrtes Gesicht. »Ich bin mit meinem Fußlappen im Gleis hängen geblieben. Ich glaube, ich habe mir den Fuß verknackst.« Peter überlief eine Gänsehaut. »Kannst du wenigstens aufstehen und langsam laufen?« Justus rappelte sich auf, setzte den Fuß auf und verzog das Gesicht. »Es tut höllisch weh.«
»Dann müssen wir dich stützen.« Entschlossen packte Peter Justus unter einem Arm und bedeutete Bob, das Gleiche auf der anderen Seite zu tun.
»Aber ich bin zu schwer«, protestierte Justus. Peter schüttelte den Kopf. »Du bist nicht schwer, nur kräftig. Und wir lassen dich hier nicht alleine zurück!« Vorsichtig gingen die drei ??? Schritt für Schritt von der großen Höhle weg in den Stollen hinein.
»Ich glaube, wir schaffen es«, flüsterte Bob,
»wenn wir noch zwanzig Meter Vorsprung rausholen, erreichen die uns bestimmt nicht mehr.« Justus schüttelte den Kopf. »Aber dafür entwischen sie uns. So ein blödes Pech aber auch!« Im selben Moment fiel hinter ihnen ein strahlend helles Licht in den Tunnel.
Spurensuche
Die drei ??? drehten sich um. Bernie und Botti hatten einen hellen Scheinwerfer an dem Waggon angebracht und schoben ihn mit vereinten Kräften in den Stollen. Und mit was für einer Geschwindigkeit.
»Ich glaube es nicht. Die beiden sind mit dem Waggon schneller als wir mit Justus«, bemerkte Bob. Dabei
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