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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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an.
     
    Innerhalb von drei Minuten fuhren sie an drei Motels vorbei, und Reacher stufte sie alle drei als falsch ein. Jetzt kam es auf seine Intuition an, und dazu musste er alle äußeren Einflüsse
ausblenden. Eine verstandesgemäße Analyse hätte alles verdorben.
     
    Unwillkürlich machte er einen Schritt aufs Bett zu, als befände sie sich wieder darin, wenn er es aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. Aber er sah nur die halb herunter-, halb zur Seite geschobene verknitterte Bettdecke. Das schräg liegende Kopfkissen. Er wandte sich ab und kontrollierte das Fenster. Es war geschlossen und von innen verriegelt. Dann rannte er zur Tür. Die Sicherungskette war ausgehängt. Der Riegel stand offen.
    Er drückte die Klinke herab. Öffnete die Tür. Das Schild Bitte nicht stören lag ein kleines Stück von der Schwelle entfernt auf den Betonplatten des Gehwegs.
    Sie ist abgehauen.
    Er blockierte die Tür, damit sie nicht hinter ihm zufallen konnte, und lief in die Nacht hinaus: barfuß, nur mit zwei Handtüchern bekleidet. Er rannte zehn Schritte weit auf den Parkplatz und blieb dann stehen. Sein Atem kam keuchend. Schock, Angst, plötzliche Anstrengung. Es roch nach nasser Erde, Blumen und Blättern. Von den Bäumen tropfte es. Er drehte sich einmal um seine Achse. Wohin zum Teufel ist sie gelaufen? Wohin? Ein Kind in diesem Alter rannte sicher nur einfach los. So schnell es nur konnte. Wahrscheinlich in Richtung Straße. Er machte einen einzigen Schritt in diese Richtung, dann drehte er sich um, lief zur Tür zurück. Er brauchte seine Klamotten. Konnte nicht mit zwei Handtüchern bekleidet Jagd auf sie machen.
     
    Drei bis vier Meilen vor der Highwaybrücke hörten die niedrigen Gebäude einfach auf. Auf beiden Straßenseiten breitete sich nur noch die Wüste aus. Er starrte durch die Windschutzscheibe und fragte sich: Kommen dort vorn noch weitere Gebäude?

    »Wenden Sie«, befahl er.
    »Jetzt?«
    »Wir haben alles gesehen, was es hier zu sehen gibt.«
    Sie bremste scharf, riss das Lenkrad herum, wendete und fuhr zurück.
    »Langsamer«, sagte er. »Jetzt betrachten wir die Motels mit ihren Augen.«
     
    Ellie lag völlig bewegungslos in der oberen Ablage des Einbaukleiderschranks. Sie konnte sich gut verstecken. Das sagten alle. Auch gut klettern, daher bevorzugte sie hoch gelegene Verstecke. Ihr Lieblingsversteck war ganz oben auf den Strohballen. Dieses Schrankfach war nicht halb so bequem. Es war eng, und alte Wollmäuse lagen herum. Und ein Drahtkleiderbügel sowie eine Tragetasche mit einem aufgedruckten Wort, das zu lang war, als dass sie es hätte lesen können. Aber es war ein gutes Versteck, fand sie. Schwierig zu erreichen. Sie war über die seitlichen Fächer wie auf einer Leiter hinaufgeklettert.
    Sehr hoch. Es war staubig. Vielleicht würde sie niesen müssen. Aber das durfte sie nicht. Bin ich hoch genug? Er war kein sehr großer Mann. Sie hielt den Atem an.
     
    Alice fuhr gleichmäßig sechzig. Das erste Motel, das sie auf der Rückfahrt sahen, stand auf der linken Straßenseite. Es hatte eine gepflegte niedrige Hecke, die etwa dreißig Meter parallel zur Straße verlief, um den Parkplatz abzuschirmen. An die Rezeption waren zwei einstöckige Gebäudeflügel mit je sechs Zimmern angebaut. Das Büro war dunkel. Neben dem Eingang stand ein rot beleuchteter Getränkeautomat. Fünf Wagen auf dem Parkplatz.
    »Nein«, sagte Reacher. »Wir nehmen nicht das erste Motel, das auftaucht. Wir quartieren uns eher im zweiten ein.«
    Das zweite Motel lag vierhundert Meter weiter.

    Und es schien in Frage zu kommen.
    Es stand rechtwinklig zum Highway. Die Rezeption war der Straße zugekehrt, aber die kleinen Bungalows lagen nach hinten hinaus und wurden durch eine u-förmige Straße erschlossen. Sie waren von außen nicht einzusehen. Überall standen angepflanzte Bäume, von denen Regenwasser tropfte.
    Möglich.
    Alice lenkte den Wagen im Schritttempo weiter.
    »Fahren Sie mal durch«, sagt er.
    Sie bog von der Straße ab und fuhr die erste Reihe hinunter, die aus acht Bungalows bestand. Vor drei Türen waren Autos geparkt. Sie folgte der u-förmigen Zufahrt und kam auf der anderen Seite zurück. Acht weitere Bungalows. Drei weitere Autos. Sie hielt an der Rezeption.
    »Also?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Die Belegungsrate stimmt nicht. Sechzehn Bungalows, nur sechs Autos. Es müssten mindestens acht sein.«
    »Wieso?«
    »Sie wollten kein Motel, das praktisch

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