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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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eigenes Leben.«
    » Noch. Aber wenn erst die Hochzeitsglocken läuten ...«
    Lisa schloss die Zeitschrift und gab sie Sabine zurück.
    »Behalte sie. Ich hab vier davon gekauft und verteilt.« Sabine blinzelte verschwörerisch. Lisa und Sabine hatten sich auf Anhieb verstanden, und die Sekretärin hatte sich in kurzer Zeit als unersetzbare Kameradin erwiesen.
    » Danke schön«, sagte Lisa verstimmt. »Damit jeder weiß, dass die neue Cheflektorin eine geldgeile Frau ist, die jederzeit wieder kündigen könnte.«
    » Aber du liebst ihn doch, oder?« Sabines Gesicht bekam einen leuchtenden, fragenden und gleichermaßen verschlagenen Ausdruck. Ihre Augen flackerten gespannt.
    Lisa blickte ihre Sekretärin kritisch an.
    Ich liebe ihn von ganzem Herzen, dachte sie. Er ist der Mann, der mich aus der Dunkelheit rettete, mein Ritter, der mir das Licht brachte. Klingt irgendwie so, wie das, was Frau Rosenbaum geschrieben hat. Schmalzig und unerträglich!
    » Du kannst es ja nachlesen«, sagte sie, ohne ihre wahren Gefühle preiszugeben.
    » Zeitungen lügen. Wie ist es denn so, mit einem wie dem zusammen zu sein?«
    Lisa wurde es zuviel. Zuerst Rita Rosenstein, dann eine begierige Sekretärin, deren innerer Daumen schon über der SMS-Tastatur schwebte, um allen mitzuteilen, dass Lisa Armond eine Frau war, die es sich erlauben konnte, mit jämmerlichen Groschenheftautoren umzuspringen wie mit Minenarbeitern, da sie für den richtigen Mann die Beine breit gemacht hatte.
    Neid äußerte sich stets zuerst in freundlicher Nachfrage, Zustimmung, Wohlwollen und schließlich in dem, was es war: Missgunst, Abkehr und Bitterkeit.
    » Wir haben zu tun, oder?«, sagte Lisa.
    Sabine ruckte zurück. »Ja ... ja .. selbstverständlich.«
    Das erste Mal seit Wochen hatte Lisa wieder Lust auf eine Flasche Wein, ohne Genuss schnell getrunken, um eine Leichtigkeit des Seins zu finden, die ihr im Moment abhanden zu kommen schien.
     
     
     

15
     
    »Ich brauche alle, wirklich alle Informationen über Vincent Padock, die du finden kannst«, sagte Will Prenker.
    »Du meinst den Industriellen?«, fragte Ice.
    »Alle Informationen!«
    Ice starrte den Ermittler an und staunte sichtlich über Prenkers beißende Ausdrucksweise.
    »Glotz mich nicht an. Entweder du willst, dass wir den Pfahlmörder finden, oder ...«
    »Nun mal ganz ruhig, Will«, unterbrach Ice. »Willst du mir sagen, einer der bekanntesten deutschen Magnaten sei ein Killer?«
    Prenker knallte die Titelseite der Morgenpost, die BUNTE und zwei andere Magazine auf den Tisch. »Diese Frau ...« Er tippte auf das Gesicht von Lisa Armond. »Diese Frau sagte mir vor der Gala, sie habe keine sozialen Kontakte, und ein paar Tage später wird sie als neue Frau an Padocks Seite präsentiert.«
    »Na und?« Ice zuckte mit den Achseln.
    »Lisa Armond verlor durch Paul Martin Mann und Kind. Sie steckt voller Hass gegenüber dem Lastwagenfahrer, der sich – was nicht selten ist, wohlgemerkt! – bei der Fahrt einen runterholte und dadurch zwei Menschen tötete. Nun ist Martin ermordet, und sie scheint genug Kraft zu haben, um sich neu zu verlieben.«
    »Okay, Will. Aber mal ganz ehrlich ... das klingt so weit hergeholt, so sehr an den Haaren herbei gezogen, dass ein Krimiautor für diese Idee erschlagen würde.«
    »Die Realität war schon immer schräger als die Phantasie, das darfst du mir glauben. Außerdem ist das die einzige, ganz kleine Spur die wir haben. Woran sonst sollen wir uns festhalten? Vermutlich steckt wirklich nichts dahinter, sehr wahrscheinlich sogar, aber wenn du nichts hast, nimmst du jeden Strohhalm.«
    » Glaubst du wirklich, Padock präsentiert seine Neue, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, die Polizei findet dadurch eine Verbindung zum Pfahlmörder? He, les mal hier.« Ice tippte auf den Desktop. »Ihm wird ein Intelligenzquotient von hundertfünfzig nachgesagt. Sein Aufstieg ist ein Traum. Er hat so ziemlich jeden Publikums- und Ehrenpreis abgeräumt, den es in Deutschland gibt. Man versucht seit Jahren, ihn in die Politik zu holen, aber Padock ist parteienlos. Seine Erfindungen werden weltweit geschätzt. Obwohl ihm nachgesagt wird, ein Schwerenöter und Playboy zu sein, ist er beliebt wie vielleicht noch Thomas Gottschalk oder neuerdings Markus Lanz, dem er sogar ziemlich ähnlich sieht, nur dass er schwarzgraue Haare hat. Er wird als Schöngeist und Ästhet beschrieben. Er studierte unter anderem Philosophie. Ein brillanter Kopf, ein Mann mit

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