In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
jeder Büste sah sie Heathcliff Linton, und immer sah er aus wie Vincent Padock.
»Komm her«, winkte er, und von seinen hohen Reitstiefeln fielen Lehmbrocken. Er nahm die Mütze ab und knöpfte die schwere Tweedjacke auf. »Ich will dir etwas zeigen.«
Er roch männlich nach Pferdeschweiß und Regen.
Sie ging zu ihm. Er goss sich einen Brandy ein und musterte sie durch die braune Flüssigkeit. »Es ist erstaunlich.«
» Was meinst du?«, traute sich sie zu fragen.
» Es ist erstaunlich, wie ungebildet du bist. Thomas Mann kennst du nicht? Charles Dickens machst du lediglich an Ebenezer Scrooge fest?«
» Du redest von deinen Büchern?«
» Na ja, die Trickfilme auf den DVDs sagten dir immerhin etwas.«
» Wir lesen heutzutage andere Dinge.«
» Ich weiß, ich weiß«, winkte er ab und wirkte dabei fast traurig. Er trank und plötzlich war er nackt. Einfach so, wie es in einem Traum geschehen konnte. Sein Körper war schön, und auf der glatten Haut schimmerte das rote Licht des Feuers.
» Ich habe deine anderen Bücher gesehen. Die, in denen es um Pfählungen geht«, sagte sie schüchtern.
Er lachte unerschrocken. »Genauso wie meine alten medizinischen Bücher? Die von Abszessen oder Lepra handeln, oder meine Schiffstagebücher früherer Seefahrer, vielleicht die Abhandlungen über Hannibal oder Alexander, Themen, die dir so fremd vorkommen müssen, wie ein ferner Planet. Dinge, die man nicht in zwei SMS-Zeilen abkürzen kann.«
» Du nimmst mich nicht ernst, Vincent.«
» Wie sollte ich jemanden ernst nehmen, der einen so verrückten Verdacht hegt?«
» Habe ich über einen Verdacht gesprochen? Wofür sollte ich dich verdächtigen?«
Zuckte Vincent zusammen? Hatte er sich verplappert?
Er stellte das Glas ab und kam zu ihr. Sein Penis versteifte sich bei jedem Schritt, den er sich ihr näherte. »Es geht nicht um Bücher, Eva. Es geht um etwas ganz anderes.« Seine Stimme klang rau, sein Schwanz stand wie der Kratzbaum einer Katze. »Wenn ich dich pfähle, Eva, dann pfähle ich dich hiermit.« Er nickte nach unten, und seine Hände waren auf ihren Schultern. Sanft strich er ihr das dünne Nachthemd vom Körper.
Der Sturm rüttelte an den mächtigen Holztüren, Kerzen flackerten in ihren Halterungen, Hunde heulten in den Zwingern, Wind fauchte in den Kamin und Funken spritzten nach allen Seiten.
»Berühre mich ...«, hauchte er.
Sie tat es. Er pochte unter ihren kleinen Fingern.
»Ich dachte, du liebst Mama.«
Er öffnete die Lippen und lächelte sophistisch. Seine Augen glühten rot wie die einer dunklen Kreatur. »Du bist ungebildet, aber schlau. Du bist deiner Mutter weit voraus.«
Sie drückte seine Eier und atmete seine heiße Haut. Er drängte sich ihr entgegen.
»Warum liest du Bücher über Pfählungen?«, hauchte sie.
» Warum liest du Bücher über Zauberlehrlinge und verliebte Vampire?«
Sie kicherte, denn seine Gegenfrage machte ihr die Absurdität ihrer Annahme deutlich.
Er atmete in ihren Mund. Seine Hände waren unter ihren Pobacken, und er hob sie auf. Sie spürte die Spitze seines Schwanzes in der Nähe ihrer heiß pochenden Öffnung und drängte sich ihm entgegen, wollte ihn in sich spüren, wollte ihn ganz aufnehmen, hier im Stehen, an Ort und Stelle.
» Du bist ein böses Kind«, sagte eine ruhige Stimme an ihrem Ohr.
Ihr Kopf ruckte herum, und sie blickte in Moms Augen, die sich an sie beide drückte und mit einer geschickten Bewegung Vincents Schwanz in ihre Tochter schob.
»Mama!«, rief Eva, die versuchte, sich aus der Umklammerung des großen Mannes zu lösen. »Mama!«
Moms Lippen suchten Evas Brüste, während Vincent nun abwechselnd Eva, dann wieder Mom küsste und sein Schwanz in ihr tanzte.
»Deine Mutter hat recht«, murmelte er, während er zustieß. »Du bist ein böses Mädchen. Du. Bist. Ganz. Ganz. Böse.« Bei jedem der letzten Worte stieß er heftig zu.
Eva bäumte sich in alle Richtungen, versuchte, sich zu befreien, schrie, und erwachte mit kaltem Schweiß auf der Brust, um sich schlagend in ihrem Bett.
14
Lisa musterte die Schriftstellerin, eine Frau um die Vierzig, füllig und unbegabt. Ihr erster Heftroman war gedruckt worden, und in der Hoffnung, sie würde sich steigern, war ihr eine weitere Veröffentlichung zugesagt worden. Ein moralisches Dilemma, denn der Folgeroman war nicht nur schlecht, sondern grauenvoll. Um die Geschichte zu drucken, würde Lisa das komplette Manuskript umschreiben müssen, wofür im Heftromangeschäft keine
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