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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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Herzen verändert, etwas Grundlegendes. Die Veränderung war noch zu frisch, als dass Sarah sie genauer zu untersuchen vermochte. Wenn Jo hier wäre, würde sie sie verstehen. Jo würde die Situation richtig einschätzen. Sie würde sich von ihm verabschieden, ihm einen Kuss geben und davongehen, würde die samtigen Ketten der Hingabe einfach hinter sich in den Staub fallen lassen.
    Sarah kannte nur Ehrlichkeit. »Es war nicht richtig von mir, dir aufzulauern, Colin, obwohl ich wusste, dass du verlobt bist.«
    »Du wolltest mich finden.« Er zog sanft an ihren Locken. »Ich weiß, dass du es darauf angelegt hast.«
    »Wenn Rachel mir nicht von ihrem Totenbett aus diesen Brief geschickt hätte, dann hätte auch ich die Erinnerung im Regal gelassen.«
    Die reine, perfekte, niemals hinterfragte Erinnerung.
    Das hätte längst nicht so weh getan.
    »Vielleicht.« Sein Blick wanderte zu ihrer Kehle. »Aber in deinem Herzen wolltest du mich finden.«
    »Und ich bin froh, dass es mir gelungen ist.« Das war eine Plattitüde, doch Sarah ließ sie so stehen. Sie wusste nicht, was sie im Moment fühlte, jetzt, da Colin viel mehr bei der Sache war als die ganze Woche, viel offener und vertrauter, als es ihr recht war. »Aber jetzt ist es Zeit zu gehen. Was ich wirklich will – das Einzige, was ich von Anfang an von dir erwartet hatte –, ist ein würdiger Abschied.«
    Die bernsteinfarbenen Ringe um seine Pupillen zogen sich zusammen. »Das meinst du doch nicht ernst. Wir haben schließlich miteinander geschlafen.«
    »Ja«, sagte sie und verfluchte ihre brechende Stimme. »Du hast recht. Und es war wunderschön, aber es war auch falsch.«
    »Nein. Nein!« Er schüttelte den Kopf, kämpfte mit den Worten. »Es war
nicht
falsch.«
    »Colin …«
    »Ich bin noch nicht bereit, Sarah Pollard.« Er trat dicht an sie heran. »Vielleicht bin ich ja ein Idiot, aber ich bin noch nicht bereit, dich gehen zu lassen.«

[home]
    Kapitel 13
    K ate!« Jo hantierte mit dem Telefon und kämpfte sich dann von der Couch hoch. Sie legte eine Kaschmirdecke über Grace, die in sich versunken den Zeichentrickfilm
Cinderella
schaute. »Süße, bist du endlich zu Hause?«
    »Ich wünschte, ich wäre es.« Es knisterte in der Leitung. »Ich rufe aus Bangalore an. Für ungefähr zwölf Millionen Dollar die Minute.«
    »Bleib bitte dran, ich zahle die Gebühren … aber leg bloß nicht auf!«
    »Das ist Pauls Spezialität. Hat er heute schon zweimal gemacht. Ich zähle auf dich! Sag mir, dass meine Kinder noch am Leben sind.«
    »Als ich das letzte Mal bei euch angerufen habe, ging es ihnen gut.« Jo hastete zu den Unterlagen, die über ihren Küchentisch verstreut lagen, und suchte nach einem gelben Block. »Und du lässt dich hoffentlich volllaufen und frönst in der Hotellobby dem Bauchtanz, oder?«
    »Jo, ich bin in Indien und nicht in einem Bollywoodfilm, und ich habe noch keinen dieser Stars mit den tollen Haaren und den unaussprechlichen Namen gesehen.« Kate hielt inne. »Es gibt hier allerdings einen scharfen schwarzen Briten. Er ist ein Freund von Sarah.«
    Jo erinnerte sich an Pauls verrückte Verdächtigungen bei ihrem letzten Telefonat und sagte: »Kate, du weißt, dass ich für ein bisschen Spaß immer zu haben bin, aber du bist sehr verheiratet.«
    »Ich weiß. Ja, ich bin verheiratet.«
    Jo hielt den Atem an und hörte die Furcht in Kates Stimme. Als sie das letzte Mal mit Paul gesprochen und ihn ausgerechnet nach der kindgerechten Zubereitung von Makkaroni mit Käse gefragt hatte, hatte ein wütender, unnachgiebiger Ton in seinem Bericht mitgeschwungen, dass Jo den Versuch aufgab, ihn davon zu überzeugen, dass Kate nicht verrückt geworden war.
    »Süße, wenn du deinen Ring trägst, bist du immer noch verheiratet.« Jo konnte sich einfach nichts anderes für Kate und Paul vorstellen. »Okay, jetzt sag schon! Hat Sarah es dir endlich erzählt?«
    »Ja. Grace ist bei dir.«
    »Die Überraschung hinter dem dritten Türchen.« Jo warf einen Blick ins Wohnzimmer und sah nur Grace’ wirres dunkles Haar auf der Armlehne. Die Mäuse versuchten gerade verzweifelt, den Schlüssel über die Stufen nach oben zu transportieren, um Cinderella davor zu bewahren, den Ball zu verpassen. Kein Wunder, dass Mütter den ganzen Tag den Fernseher laufen ließen. Es verschaffte ihnen Augenblicke des Friedens. »Das ist Rachel und ihr verdrehter Sinn für Humor.«
    »Gab es schon Knochenbrüche?«
    »Fünf Stiche.«
    »Du oder sie?«
    »Sie. Sie ist

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