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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wählen, und drückte, bevor die Litanei vom Band sie ins Koma fallen ließ, eilig irgendeine Zahl.
    »Nachrichtenservice.« Die Stimme hatte den breiten, nasalen Tonfall der Menschen aus Queens.
    »Hier spricht Lieutenant Dallas von der New Yorker
    Polizei«, begann Eve und gab auch noch ihre Ausweisnummer an. »Ich brauche jemanden vom Park-and-Go-Parkplatz in der achtundfünfzigsten Straße.«
    »Wenn Sie Informationen wünschen oder etwas zu reklamieren haben, wenden Sie sich bitte an den Kundendienst, und zwar zwischen acht Uhr morgens und ...«
    »Ich muss aber sofort mit jemandem von diesem Laden reden, und zwar nicht mit irgendeinem Schwachnickel vom Kundendienst, sondern mit dem Chef.«
    »Meine Güte, wissen Sie, wir sind nur ein Nachrichtenservice, der die Anrufe für zwanzig verschiedene Unternehmen alleine in Manhattan entgegennimmt. Ich weiß nicht, wer für diesen Parkplatz zuständig ist.«
    »Stellen Sie mich zu dem Betreiber durch.«
    »Ich bin nicht befugt, unsere Kunden mit...«
    »Geben Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse. Dann schicke ich zwei uniformierte Beamte bei Ihnen vorbei, die Sie abholen, damit Sie mir auf dem Revier erklären können, weshalb Sie nicht befugt sind, die Leute an Ihre Kunden durchzustellen, selbst wenn es wirklich wichtig ist.«
    »Himmel. Warten Sie einen Moment.«
    Eve wurde in eine Warteschleife geschickt, in der die Musik noch süßer als die Creme in ihrer Torte war.
    Während der zehn Minuten, in denen sich die Melodie endlos wiederholte und irgendeine Computerstimme ihr ein ums andere Mal versicherte, dass sie nicht vergessen worden war, führte sie eine Reihe von Wahrscheinlichkeitsberechnungen an ihrem Computer durch; bis sie endlich eine menschliche Stimme hörte, saß sie bereits vor ihrer zweiten Tasse Kaffee und sah sich die Ergebnisse ihrer Kalkulationen an.
    »Lieutenant, richtig?« Der aalglatte Ton des Mannes passte hervorragend zu seinem gelackten Äußeren.
    »Richtig. Und Sie sind?«
    »Matt Goodwin. Sie rufen wegen des Park and Go in der Achtundfünfzigsten an?«
    »Genau. Sie sind der Betreiber?«
    »Ich vertrete das Unternehmen, das den Parkplatz betreibt. Gibt es irgendein Problem?«
    »Ich ermittle in einem möglichen Verbrechen, bei dem der Parkplatz eine Rolle gespielt haben könnte. Deshalb brauche ich die Überwachungsdisketten und Benutzerprotokolle von letztem Donnerstag, und zwar für die Zeit zwischen achtzehn und neunzehn Uhr.«
    »Dürfte ich erfahren, um was für ein Verbrechen es sich handelt?«
    »Es geht um eine vermisste Person. Ich brauche die Disketten und Benutzerprotokolle möglichst umgehend.«
    »Ich glaube, die Disketten werden alle vierundzwanzig Stunden gelöscht, Lieutenant. Und was die Benutzerprotokolle angeht, haben Sie sicher einen Beschlagnahmungsbefehl.«
    »Den kann ich besorgen.«
    »Dann sollten Sie das tun.«
    »Vielleicht sollte ich gleich einen Beschlagnahmungsbefehl für die Benutzerprotokolle der gesamten letzten Woche und dazu einen Durchsuchungsbefehl für den Parkplatz und das Betreiberunternehmen beantragen, und Sie und die Leute, die Sie vertreten, zu einer Vernehmung auf das Revier bestellen. Was bestimmt nicht nötig ist, wenn mir das Unternehmen freundlicherweise kurz die Protokolle für eine einzige Stunde eines einzigen Tages überlässt.«
    »Natürlich arbeitet das Unternehmen immer gerne mit der Polizei zusammen.«
    »Gut für das Unternehmen.«
    »Ich muss nur noch schnell telefonieren, aber sobald ich die Erlaubnis habe, werde ich dafür sorgen, dass man die betreffenden Protokolle kopiert und Ihnen die Kopien zur Verfügung stellt.«
    »Tun Sie das. Und dann rufen Sie mich unter dieser Nummer an und sagen mir, wo ich die Protokolle abholen lassen kann. Und zwar spätestens morgen früh um neun.«
    »Es ist Samstagabend, Lieutenant.«
    »Ja, ich weiß. Neun Uhr morgen früh, sonst hole ich mir den richterlichen Beschluss.«
    Damit legte sie auf und fuhr mit der Betrachtung der Ergebnisse ihrer Berechnungen fort. Selbst mit den spärlichen Informationen, die sie bisher hatte, betrug die Wahrscheinlichkeit, dass es speziell um Tandy Willowby gegangen war, weit über neunzig Prozent.
    Tandy hatte weder in den Staaten noch in England irgendwelche Vorstrafen oder bekannten Beziehungen zu irgendwelchen Straftätern gehabt. Sie hatte bescheidene Ersparnisse, die zu einem Menschen passten, der mit seinem Verdienst zu haushalten verstand. Ihre Eltern waren tot, und den grundlegenden Informationen

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