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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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führen, während er die tatsächliche Arbeit macht. Natürlich habe ich jedes Vierteljahr die Endsummen geprüft, und wenn es irgendein Problem oder irgendeine Frage gegeben hätte, hätte ich das Konto wieder selber übernommen. Doch das war nicht nötig, weil die Stiftung sehr zufrieden mit der Arbeit war.«
    »Davon bin ich überzeugt«, antwortete Eve.
    »Sie ist nicht zu mir gekommen. Ich schwöre Ihnen, Natalie hat nichts von irgendwelchen Problemen oder Unregelmäßigkeiten gesagt.«
    »Wer wusste, dass Sloan die Bücher für die Bullock-Stiftung führt?«
    »Ich dachte, dass es niemand weiß. Er hat mir erzählt, es wäre einfach eine Frage des Stolzes, und das habe ich ihm geglaubt. Aber er hätte Natalie nie wehgetan. Sie war für ihn fast so was wie eine Tochter. Das muss ein fürchterlicher Irrtum sein.«
    »Ist es üblich, dass Madeline Bullock bei Ihnen zu Hause wohnt, wenn sie und ihr Sohn nach New York kommen?«
    »Nein. Aber Madeline hatte mit meiner Frau gesprochen und erwähnt, wie wunderbar sie unser Zuhause findet, wie einladend und herrlich friedlich es dort ist. Eins hat zum anderen geführt, bis meine Frau sie eingeladen hat. Ich muss diese Dateien sehen. Ich habe das Recht, sie mir anzusehen. Ich bin sicher, dass das alles nur ein Missverständnis ist.«
    »Erzählen Sie mir von Randall Sloan. Was hat er für einen Lebensstil?«
    »Bitte zwingen Sie mich nicht, hinter seinem Rücken über ihn zu sprechen. Er ist ein Kollege, ein Freund, der Sohn von meinem Partner.« Eve wartete einfach schweigend ab. Kraus bestellte sich den nächsten Scotch. »Er spielt. Oder er hat gespielt. Aber ohne großes Glück. Es gab Gerüchte, dass er irgendwann - bevor ich zu dem Unternehmen kam - ein paar Kundengelder veruntreut hätte und sein Vater gezwungen gewesen wäre, die Gelder zu ersetzen. Aber er hat eine Therapie gemacht, und seit Jahren gab es nicht mal mehr den leisesten Verdacht für irgendeine Unregelmäßigkeit in seinem Zuständigkeitsbereich. Sein Vater, Jacob, ist ein harter Mann, für den Integrität wichtiger ist als alles andere. Sein Sohn hat seinem guten Ruf geschadet, weshalb er niemals Partner werden wird. Das hat er akzeptiert. Er arbeitet sowieso viel lieber in der PR-Abteilung als in der Buchhaltung.«
    »Trotzdem hat er Sie bedrängt, ihm heimlich ein, sagen wir, bedeutendes Kundenkonto zu überlassen.«
    »Er hatte die Leute angeworben«, wiederholte Kraus, und Eve nickte mit dem Kopf.
    »Das ist wirklich interessant, nicht wahr?«
    Sie ließen Kraus, den Kopf zwischen den Händen, allein unter dem Schirm im Pseudosonnenschein zurück, und Roarke stellte mit ruhiger Stimme fest: »Du glaubst, dass er die Wahrheit sagt.«
    »Ja. Und du?«
    »Ich auch. Der Außenseiter, der Mann, der als Letzter in das Unternehmen eingestiegen ist und dem Sohn des großen Bosses einen Gefallen tut. Das klingt durchaus plausibel. Und es war ausnehmend clever von Sloan und den Leuten von der Stiftung, dass sie sich nicht gegenseitig ein Alibi gegeben haben, sondern auch Kraus einbezogen haben.« »Wenn du einen Strohmann hast, willst du ihn schließlich auch benutzen. Du fährst«, erklärte sie und nannte ihm Randall Sloans Adresse, bevor sie ihr Handy aus der Tasche zog. »Sieht so aus, als müsste ich noch mal mit London telefonieren.«
    Sie wählte die Nummer von Madeline Bullocks Londoner Residenz und traf dort auf einen Klon des verhassten Summerset. Auch wenn er vielleicht nicht ganz so hager war, wirkte er mindestens genauso säuerlich.
    »Ms Bullock ist verreist.«
    »Wohin?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Wenn in den nächsten dreißig Minuten Scotland Yard bei Ihnen klopfen würde, könnten Sie es dann sagen?«
    Er stieß tatsächlich ein leises Schnauben aus. »Nein.«
    »Okay. Sagen wir, das Haus brennt ab. Wie würden Sie Ms Bullock erreichen, um ihr die traurige Nachricht zu übermitteln?«
    »Über die Nummer ihres privaten Handys.«
    »Warum geben Sie mir die nicht?«
    »Lieutenant, ich bin nicht verpflichtet, einer ausländischen Behörde Ms Bullocks private Handynummer zu überlassen.«
    »Da haben Sie natürlich recht. Aber selbst hier in den Kolonien haben wir die Möglichkeit, an Informationen zu gelangen.« Damit legte sie auf.
    »Gibt es für diese Kerle eine besondere Schule?«, fragte sie Roarke. »Oder vielleicht sogar eine Universität? Wenn ja, hat Summerset den Abschluss dort sicherlich mit Auszeichnung gemacht.«
    »Er war der Beste seines Jahrgangs. Willst du fahren,

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