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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schlafen konnte«, theoretisierte Eve auf dem Weg nach Brooklyn. »Dann hätte er jede Menge Zeit gehabt, um zu Copperfield zu fahren, sie zu erledigen, weiter zu Byson zu fahren, auch ihn aus dem Verkehr zu ziehen, wieder heimzufahren, sich ins Bett zu legen, ein paar Stunden zu schlafen und am nächsten Morgen für den wunderbaren Brunch munter zu sein.«
    »Und was hätte er dann mit den Computern und Disketten angestellt?«
    »Das ist die große Frage. Wahrscheinlich hat er sie einfach mit nach Hause geschleppt. Er hat bestimmt ein Arbeitszimmer, das niemand außer ihm jemals betritt. Oder er hat sie in irgendeinem Schließfach deponiert, bis er sie richtig entsorgen konnte. Wobei meine Theorie einen kleinen Haken hat.«
    »Und der wäre?«
    »Robert Kraus hat keinen Führerschein und hat auch nie ein eigenes Transportmittel besessen. Wer auch immer die beiden ermordet hat, muss mit seinem eigenen Wagen unterwegs gewesen sein. Er hat also mit einem Komplizen zusammengearbeitet.«
    »Bullock oder Chase?«
    »Vielleicht. Wahrscheinlich. Oder mit jemandem aus der Kanzlei. Cavendish oder seiner Strippenzieherin. Sieht aus, als ob die Sache ziemliche Kreise gezogen hat. Sowohl in der Kanzlei als auch in der Stiftung und dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen müssen eine oder mehrere Personen gewusst haben, was lief. Du sagst, es war eine groß angelegte Operation. Die Gelder, die sie waschen, umleiten, mit denen sie jonglieren. Woher kommen die?«
    »Sie haben sie als Spenden, Erbschaften, private Einnahmen deklariert. Ohne die Namen von Personen oder Unternehmen konnte ich bisher nicht tiefer graben.«
    »Die Gebühren, die Prozente. Das sind doch sicher irgendwelche Provisionen oder Schweigegelder für den Anwalt und den Buchprüfer. Wir müssen der Spur folgen, irgendwo muss dieses Geld schließlich gelandet sein.«
     
    Der Inner Circle war ein überdachter Golf-und Übungsplatz, auf dem die Anhänger des exklusiven Sports die Gelegenheit bekamen, eine Runde zu spielen, sich im Putten zu üben oder einfach etwas zu trinken, unabhängig davon, wie das Wetter war. Gegen eine zusätzliche Gebühr gab es exklusive Umkleidekabinen mit großen Wandbildschirmen, die durchgängig auf den Sportkanal geschaltet waren, effiziente Angestellte, hochmoderne Duschen, Masseure und Masseurinnen sowie einen eleganten Nassbereich mit Whirlpools, Saunen, Dampfbädern und einem großen Schwimmbecken.
    Sie fanden Kraus am neunten Loch, wo er mit drei Mitspielern stand.
    »Könnte ich Sie wohl kurz sprechen?«, fragte Eve.
    »Jetzt?« Unter seiner Golfmütze aus gutem, altem Tweed zog er die Brauen hoch. »Ich bin mitten in einer Runde mit Kunden unseres Hauses.«
    »Lassen Sie sie einfach vorgehen«, schlug Eve ihm vor. »Oder ich laufe mit und wir können vor Ihren Kunden darüber sprechen, wie Sie die Ungereimtheiten erklären, die es auf einem Konto der Bullock-Stiftung gibt.«
    »Ungereimtheiten? Das ist vollkommen ausgeschlossen.« Trotzdem sah er auf die Frau und die beiden Männer, die neben dem Tee standen und auf ihn warteten. »Einen Augenblick.« Er trat auf sie zu, spreizte entschuldigend die Hände, kam zu Eve zurück und fragte sie in einem Ton, der seine Verärgerung verriet. »Also, worum geht’s?«
    »Es geht um ein millionenschweres Motiv für einen Doppelmord. Natalie Copperfield hat sich wegen fragwürdiger Zahlen auf den Konten von Stuben und Kollegen an Sie gewandt.«
    »Stuben? Nein, das hat sie nicht. Sie haben mich bereits gefragt, ob sie mit mir über mögliche Probleme mit dem Konto eines Kunden gesprochen hat, und ich habe Ihnen bereits erklärt, dass dem nicht so war.«
    »Die fragwürdigen Konten hängen mit der Bullock-Stiftung zusammen, die Ihre Kundin und zugleich Ihr Alibi für die beiden Morde ist.«
    Er errötete und sah sich eilig um. »Würden Sie bitte etwas leiser reden?«
    Eve zuckte mit den Schultern und schob ihre Daumen in die Taschen ihres Mantels. »Falls Sie ein Problem damit haben, dass vielleicht jemand was von dieser Unterhaltung mitbekommt, können wir auch gerne auf die Wache fahren.«
    Eindeutig erbost bedeutete er ihnen, ihm zu folgen. »Lassen Sie uns ins Clubhaus gehen.« Er marschierte vom Grün auf eine offene Terrasse unter simuliertem Sonnenlicht, und nachdem er eine Karte durch einen Schlitz gezogen hatte, winkte er sie an einen mit einem Sonnenschirm versehenen Tisch.
    »Ich weiß wirklich nicht, auf was für Unregelmäßigkeiten Sie Ihrer Meinung nach gestoßen sind«,

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