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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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lauschte mit gespitzten Ohren, ob etwas in dem Haus zu hören war. »Mr Sloan, ich wiederhole, hier ist die Polizei. Ihr Haus ist nicht gesichert.« Als keine Antwort kam, sprang sie kurz von dem Drahtseil, auf dem sie sich bewegen musste, und schob die Tür ein Stückchen weiter auf.
    »Nichts zu sehen«, stellte sie fest. »Vielleicht ist er abgehauen. Ich brauche einen Durchsuchungsbeschluss.«
    »Die Tür steht offen.«
    »Ja, deshalb könnte ich jetzt einfach reingehen und mich umsehen. Ich könnte mit >Gefahr im Verzug< argumentieren, aber ohne richterliche Erlaubnis riskiere ich, dass seine Anwälte was in die Hand kriegen, worüber sie lamentieren können. Und das will ich auf keinen Fall. Den richterlichen Beschluss bekomme ich bestimmt ganz schnell.«
    Während sie ihr Handy aus der Tasche zog, wurde sie aus Richtung des Bürgersteigs freundlich gegrüßt.
    Sie drehte sich verwundert um und sah, dass Jake Sloan und Rochelle DeLay händchenhaltend und mit von der Kälte rosigen Gesichtern auf sie zugeschlendert kamen.
    »Lieutenant, Jake und Rochelle. Sie erinnern sich doch sicher noch?«
    »Ja. Dies ist mein Mann Roarke.«
    »Ich kenne Sie aus dem Fernsehen.« Jake nahm die erste Stufe und reichte ihm die Hand. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Nur, damit Sie es wissen - falls Sie jemals auf der Suche nach einem jungen, hart arbeitenden Wirtschaftsprüfer sind, stehe ich gerne zur Verfügung. «
    »Ich werde es mir merken.«
    »Das hier ist meine Freundin Rochelle.«
    »Freut mich, Sie beide kennen zu lernen.«
    »Wollen Sie zu Dad? Lässt er sie einfach draußen in der Kälte warten?« Jake nickte in Richtung Tür. »Aber es ist doch offen.«
    »Wir haben die Haustür offen vorgefunden«, meinte Eve.
    »Wirklich? Das ist seltsam.« Er ging an ihnen vorbei ins Haus, rief: »He, Dad! Du hast Besuch!« und wandte sich wieder an Eve und Roarke. »Kommen Sie doch rein. Wir wollen ihn abholen, weil wir bei meinen Großeltern zum Mittagessen eingeladen sind.« Jake setzte seine Mütze ab und stopfte sie in die Tasche seines Mantels. »Möchten Sie sich vielleicht setzen? Er muss oben sein.«
    Eve hatte ihre Waffe wieder eingesteckt, als Jake sie von der Straße aus gerufen hatte, hielt sie aber weiter fest. »Haben Sie was dagegen, wenn wir mitkommen?«
    »Nun ...«
    »Die Tür war offen, Jake. Und die Alarmanlage war nicht eingeschaltet. Deshalb geht mit mir einfach die Polizistin durch.«
    »Sicher. Kein Problem. Wahrscheinlich hat er einfach aufgemacht, um Ausschau nach uns zu halten. Wir sind nämlich etwas spät dran. Und dann hat er vergessen, die Alarmanlage wieder einzuschalten. Das ist sicher alles.«
    Trotzdem war zu sehen, dass auch er in Sorge war, als er in Richtung Treppe ging. »Dad? He, Dad. Ich komme jetzt rauf und bringe eine Polizistin mit.« Er versuchte zu lächeln, als er diese Worte sagte, als jedoch noch immer keine Antwort kam, wurde seine Miene wieder ernst.
    Im selben Augenblick fing Eve allzu vertraute Vibrationen auf. »Vielleicht lassen Sie mich vorgehen?«, fragte sie deshalb, während sie bereits die Führung übernahm. »Wo ist sein Schlafzimmer?«
    »Zweite Tür rechts. Hören Sie, Lieutenant ...«
    Eve schob die Tür vorsichtig auf.
    Randall Sloan würde ganz sicher nicht mehr Mittag essen gehen.
    Sie hielt Jake am Arm zurück, als er an ihr vorbei ins Zimmer laufen wollte.
    Denn unter der gewölbten Decke war ein kunstvoller Chromleuchter befestigt, und Randall Sloan hing leblos an dem Seil, das fest um die Aufhängung geschlungen war.

17
     
    »Er ist tot.« Eve musste Jake die Arme auf den Rücken drehen und ihn gegen die Flurwand drücken, damit er sich nicht von ihr losriss und zu seinem Vater lief. »Sie können nichts mehr für ihn tun.«
    »Nein! Nein! Das ist mein Vater. Mein Vater«, schluchzte er.
    »Es tut mir leid.« Er war jung, stark und verzweifelt, und sie brauchte ihre gesamte Kraft, um ihn daran zu hindern, dass er in das Zimmer lief und die Spuren verwischte, die es dort vielleicht gab. »Hören Sie mir zu. Verdammt, hören Sie mir zu! Jetzt muss ich ihm helfen, aber das kann ich nicht, wenn Sie jetzt da reinmarschieren und mögliche Beweismittel zerstören. Sie müssen bitte wieder runtergehen.«
    »Ich gehe hier nicht weg. Ich lasse ihn jetzt nicht allein. Fahren Sie zur Hölle.« Damit presste Jake das Gesicht gegen die Wand und brach in lautes Schluchzen aus.
    »Überlass ihn mir.« Roarke trat neben sie und fügte, bevor Eve fragen konnte,

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