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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Hände an, bevor sie sie in zwei Plastiktüten schob. Laut ihrem Messgerät war Sloan seit Freitagabend, zwanzig Uhr fünfzehn, tot.
    Sie ging in das angrenzende Bad und sah sich auch darin gründlich um. Es war ausnehmend sauber, merkte sie, neben einer großen Grünpflanze in einem schimmernden, schwarzen Topf lagen auf der breiten Ablage über dem Waschbecken ein paar Herren-Toilettenartikel herum. Es gab eine Dusche, eine Trockenkabine, einen in Marmor eingefassten Whirlpool und über den verchromten Handtuchwärmer hatte er ein überdimensionales, schwarzes Badetuch gehängt.
    Sie öffnete den Spiegelschrank und ging den Inhalt durch.
    Cremes und Lotionen, überwiegend gegen die Alterung von Haut und Haar, Schmerzmittel und Schlaftabletten, die Pille für den Mann. Weitere kosmetische Produkte und Zahnpflegemittel hatte er in einer Schublade neben dem Waschbecken aufbewahrt.
    Sie blickte wieder auf den toten Mann.
    »Hast du den Knoten extra geübt? Er ist nämlich perfekt. Man braucht eine wirklich ruhige Hand und einiges an Übung, damit man einen solchen Knoten hinbekommt.«
    Sie verließ das Schlafzimmer, als sie die Klingel hörte, ging die Treppe hinunter den Kollegen von der Kriminaltechnik entgegen und schickte sie hinauf.
    Roarke, Jake und Rochelle fand sie im Wohnzimmer. Jake saß vornübergebeugt auf dem Sofa, ließ die Arme zwischen seinen Beinen baumeln und hatte ebenso rote und verquollene Augen wie Rochelle, die stumm neben ihm saß.
    »Ich muss meinen Vater sehen«, erklärte Jake ohne aufzublicken. »Ich muss ihn noch einmal sehen. Und dann muss ich meine Großeltern verständigen.«
    »Ich werde Sie gleich zu ihnen bringen lassen.« Da es am praktischsten war, setzte sich Eve auf den niedrigen Tisch, der vor dem Sofa stand. »Jake, wann haben Sie Ihren Vater zum letzten Mal gesehen oder gesprochen?«
    »Freitag. Wir hatten im Büro eine Gedenkfeier für Nat und Bick veranstaltet. Ihre Familien werden sie zu Hause beeerdigen, aber wir wollten etwas tun. Wir waren alle dort.«
    »Um wie viel Uhr war diese Feier?«
    »Nachmittags. So gegen vier. Alle, die danach nach Hause gehen wollten, konnten gehen. Wir, das heißt mein Vater und ich, sind zusammen gegangen, ungefähr um fünf. Er hat mich gefragt, ob ich noch etwas mit ihm trinken gehen will, aber ich wollte nur noch heim. Ich hätte mit ihm gehen sollen. Ich hätte mit ihm reden sollen. Vielleicht hätte das was genützt.«
    »Hat er deprimiert oder aufgeregt auf Sie gewirkt?«
    Jake hob ruckartig den Kopf und sah sie aus blitzenden Augen an. »Um Himmels willen, es war eine Gedenkfeier für zwei Menschen, die uns nahestanden. Was glauben Sie denn, wie da seine Stimmung war?«
    »Jake«, murmelte Rochelle, während sie mit einer Hand über seinen Oberschenkel strich. »Sie versucht doch nur zu helfen.«
    »Er ist tot. Wie kann sie ihm da noch helfen? Weshalb hätte er sich umbringen sollen?«, fragte Jake. »Weshalb hätte er das tun sollen? Er war jung, gesund, erfolgreich. Er - oh Gott, war er gesund? Hat etwas nicht mit ihm gestimmt, und wir haben es nicht gewusst?«
    »Ich muss Sie noch einmal fragen. Hat er in letzter Zeit unglücklich oder deprimiert auf Sie gewirkt?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ein bisschen traurig. Wir waren alle traurig und schockiert. Vielleicht wirkte er am Freitag ein bisschen gereizt. Oder eher nervös. Er hat mich gefragt, ob ich noch was mit ihm trinken gehen will, aber das hat er im Grunde gar nicht so gemeint. Er hatte ebenso wenig Lust auf eine Kneipentour wie ich.«
    »Wissen Sie, wo er gespielt hat?«
    »Er hat nicht mehr gespielt. Himmel, er hat schon vor Jahren damit aufgehört. Er hat nicht mehr gespielt. Er hat eine Therapie gemacht und damit aufgehört.«
    »In Ordnung. Hat er erwähnt, wo er hin wollte, als Sie sich am Freitag von ihm getrennt haben?«
    »Nein. Ich habe keine Ahnung. Ich habe gar nicht richtig hingehört. Ich war furchtbar aufgewühlt. Gott, ich muss es meiner Mutter sagen. Die beiden sind seit einer Ewigkeit geschieden, aber sie muss es trotzdem wissen.
    Genau wie meine Großeltern.« Wieder legte er den Kopf zwischen die Hände. »Ich weiß nicht, ob sie das ertragen. «
    »Würden Sie sagen, dass Ihr Vater religiös war?«
    »Dad? Oh nein, ganz sicher nicht. Er hat immer gesagt, man muss das Leben nach Kräften genießen, weil danach nichts mehr kommt.« Seine Stimme brach. »Weil danach nichts mehr kommt.«
    »Hat Ihr Vater gesegelt, Jake?«
    »Gesegelt?« Abermals hob er den

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