In Liebe und Tod
weil wir trotz der Morde wissen, dass mit ihren Büchern irgendwas nicht stimmt.«
»Sie werden es auf Randall schieben.«
»Sie werden es versuchen. Aber darüber sollen sich die Kollegen von den Wirtschaftsdezernaten die Köpfe zerbrechen. Ich habe bereits genug mit den drei Morden zu tun. Mord sowie Verschwörung und Beihilfe zum Mord. Dafür bringe ich die beiden in den Kahn.«
»Darf ich fragen, wie?«
»Er hat seine DNA an Bysons Knöcheln hinterlassen. Deshalb wird die Wissenschaft beweisen, dass er dort war. Und ich werde dank meiner unglaublichen Fähigkeiten als Ermittlerin genug gegen die beiden Zusammentragen, um einen richterlichen Beschluss zu kriegen, demzufolge er uns eine Probe seiner DNA überlassen muss. Vielleicht haben Peabody und McNab ja Glück und finden etwas in dem Haus, was die beiden belastet. Wenn ich diesen Win erst zum Verhör vorladen kann, werde ich ihn so lange reizen, bis er platzt. Ohne seine Mutter, die ihn bremst, wird er Gift und Galle spucken und mir an die Gurgel gehen wollen. Ich habe ihm deutlich angesehen, wie unbeherrscht er ist.«
»Vielleicht hauen die beiden noch heute Abend Richtung England oder sonst irgendwohin ab.«
»Wäre natürlich möglich. Doch das werden sie nicht tun. Denn dadurch würden sie sich nur verdächtig machen, und dafür ist sie einfach zu beherrscht. Sie müssen einfach weiter die Empörten und Schockierten mimen. Ihr Freund, ihr praktischerweise toter Freund, hat sie betrogen und getäuscht. Er hat ihre ehrenwerte Stiftung für seine eigenen Zwecke missbraucht. Schande und Entsetzen! Sie arbeitet an dieser Rolle und ruft bestimmt noch heute Cavendish oder einen ihrer Kontaktleute in England an, damit er schon mal irgendwelche einstweiligen Verfügungen, Unterlassungsbefehle oder sonst etwas erwirken kann.
Ich werde auch diesen Cavendish in die Mangel nehmen. Er hat nicht das geringste Rückgrat, deshalb wird es höchstens eine halbe Stunde dauern, bis er alles erzählt. Er wird die beiden in die Pfanne hauen. Er weiß über die Morde Bescheid und wird die beiden in die Pfanne hauen, wenn er dafür nicht wegen Beihilfe verurteilt wird.«
Roarke stoppte an einer roten Ampel und sah sie von der Seite an. »Du bist ganz schön aufgekratzt, Lieutenant.«
»Oh ja. Langsam fallen die Teile des Puzzles an ihre Plätze. Ich werde sofort die Vorladungen für Chase und Cavendish beantragen.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche und klappte es entschlossen auf. »Damit ich sie morgen früh als Erstes in die Mangel nehmen kann.«
Sie störte den Sonntagabend einer Staatsanwältin sowie ihres Commanders und sprach mit ihnen über eine Konferenzschaltung, während Roarke den Wagen durch das Tor von ihrem Grundstück rollen ließ.
»Ich brauche die richterliche Erlaubnis, mir Chases DNA zu holen«, argumentierte sie.
Staatsanwältin Reo, die im Bademantel auf dem Sofa saß, runzelte die Stirn. »Wegen angeblich fragwürdiger Buchführungspraktiken, die angeblich von jemandem vorgenommen wurden, der nicht offiziell für die Bücher zuständig gewesen ist und der vor seinem Selbstmord einen Abschiedsbrief geschrieben hat, in dem er die Morde gesteht.«
»Der Pathologe wird bestätigen, dass es kein Selbstmord war.«
»Da können Sie nicht sicher sein.«
»Verdammt, ich bin mir sicher.« Eve zuckte zusammen. »Tut mir leid, Commander.«
Whitney seufzte nur. »Wenn sich der Lieutenant verdammt sicher ist, Reo, sollten wir versuchen, die Erlaubnis zu bekommen. Falls Chase sauber ist, ist das Schlimmste, was passieren kann, dass er beleidigt ist, sich bei seiner Botschaft über uns beschwert und seine Anwälte beauftragt, sich über unsere Abteilung zu beschweren.«
»Ich werde einen Richter auftreiben, der Ihrer Meinung ist«, gab Reo sich geschlagen. »Dasselbe gilt für Cavendish. Aber, Dallas, Sie bewegen sich auf dünnem Eis.«
»Ich werde dafür sorgen, dass es dicker wird. Ich will die beiden morgen früh um acht auf der Wache sehen. Danke, Commander. Tut mir leid, dass ich Sie an Ihrem freien Abend gestört habe.«
»Und was ist mit mir?«, beschwerte sich Reo.
»Ebenfalls Entschuldigung.«
»Gute Arbeit.« Roarke beugte sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss. »Ich würde dir die richterliche Erlaubnis geben.«
»Davon bin ich überzeugt. Sie werden ihre Anwälte vorschicken, aber das wird ihnen nichts nützen. Ich werde diese Leute festnageln. Wegen des Mordes an Natalie, des Mordes an Bick und des Mordes an dem Arschloch Randall
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