In Liebe und Tod
auf der Schreibtischplatte und stieß zornig aus: »Diese gottverdammte Stadt. War es ein Raubüberfall?«
»Nein.«
Auch wenn Eve dieses Mal Peabody die Fragen stellen ließ und Myras Stil ein wenig bitterer als der von Cara war, wirkte es beinahe wie eine Wiederholung des vorherigen Gesprächs.
»Er war ein wirklich guter Junge. Zuverlässig, intelligent. Wusste, wie er den Klienten um den Bart geht, wenn es nötig war, und wann man besser ganz der nüchterne Geschäftsmann blieb. Er hatte einfach ein Gespür für Menschen, wissen Sie? Er und diese süße Kleine aus der Ausländsabteilung unten? Sie wurden beide umgebracht? Gott, was für eine Welt.«
»Woran haben die beiden gearbeitet?«, wollte Peabody von ihr wissen.
»Die beiden? Bick und Natalie hatten keine gemeinsamen Kunden. Er hat inländische Privatkunden und sie hat hauptsächlich ausländische Firmenkunden betreut.«
»Wie kam er Ihnen in den letzten Wochen vor?«
»Nun, da Sie davon sprechen, vielleicht etwas nervös.
Aber schließlich hätten sie in ein paar Monaten heiraten wollen und hatten gerade eine Wohnung in Tribeca gekauft, die sie renovieren lassen wollten und für die sie noch sämtliche Möbel hätten kaufen müssen. Da ist man schon einmal nervös.«
»Aber er hat Ihnen nicht erzählt, dass ihn irgendwas bedrückt?«
»Nein.« Mit einem Mal war sie hellwach. »Sie wurden nicht zufällig als Opfer ausgewählt, nicht wahr? Jemand hat diese beiden jungen Menschen vorsätzlich umgebracht.«
Statt auf die Frage einzugehen, brachte Eve den Ball bezüglich der Einsichtnahme in Bicks Kundenkonten zum Rollen und wollte dann nur noch zurück auf das Revier, um dort ihre vorläufigen Berichte zu verfassen, die Fotos der Toten und der Tatorte an ihrer Pinnwand aufzuhängen und zu planen, wie bei den Ermittlungen in diesen Fällen weiter vorzugehen war.
Das aber ließ Peabody nicht zu.
»Wenn Sie die Shoppingtour für Mavis’ Baby noch länger verschieben, wird es Ihnen leidtun, denn dann sind Sie ganz auf sich gestellt.«
»Ich gehe weder mit Ihnen noch ohne Sie auf Shoppingtour. Ich kaufe einfach irgendetwas ein. Ich kann nur hoffen, dass ich damit in weniger als zehn Minuten fertig bin.«
»Dann könnten wir anschließend ja noch irgendwo was Kleines essen, oder?«
»Es ist immer dasselbe mit Ihnen. Wahrscheinlich finden wir noch nicht mal einen Parkplatz in der Nähe von dem dämlichen Geschäft. Ich sollte etwas aus dem Internet bestellen. Sagen Sie mir einfach, was ich holen soll, und ich hole es. Ist das nicht genug?«
»Nein.«
»Hexe.«
»Sie werden mir dankbar sein, wenn Mavis beim Anblick des Geschenks diesen süßen, weichen Gesichtsausdruck bekommt.«
»Süß und weich gefällt mir nur bei Schokoladenmuffins.«
»Apropos Schokoladenmuffins, was für einen Kuchen wird es auf der Party geben?«
»Keine Ahnung.«
Peabody fuhr schockiert zu ihr herum. »Sie haben noch keinen Kuchen für das Fest besorgt?«
»Weiß nicht. Vielleicht.« Der Gedanke an die Babyparty und die unzähligen Dinge, die sie dafür machen musste oder sollte, rief erneutes Unbehagen in ihr wach. »Hören Sie, ich habe den Partyservice angerufen, und zwar ganz allein. Ich habe weder Roarke noch - Gott bewahre - Summerset darum gebeten, irgendwas in der Richtung für mich zu tun.«
»Was haben Sie alles bestellt? Was für ein Thema haben Sie ausgesucht?«
Eves Unbehagen wuchs. »Was meinen Sie damit, was für ein Thema haben Sie ausgesucht?«
»Sie haben kein Thema für das Fest? Wie können Sie eine Babyparty veranstalten, wenn sie noch nicht einmal ein Thema hat?«
»Meine Güte, warum brauche ich dafür ein Thema? Ich weiß noch nicht mal, was das heißt. Ich habe den Partyservice angerufen. Ich habe meinen Job gemacht. Ich habe der Frau am Telefon gesagt, dass es eine Babyparty wird. Ich habe ihr gesagt, wie viele Leute ungefähr erscheinen und wann und wo die Party steigt. Dann hat sie angefangen, mir alle möglichen Fragen zu stellen; da ich davon richtiggehend Kopfschmerzen bekommen habe, habe ich ihr erklärt, wenn sie nicht sofort damit aufhört, würde der Auftrag umgehend storniert. Ich habe ihr gesagt, sie soll einfach tun, was sie für richtig hält. Warum ist das nicht genug?«
Peabody stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Geben Sie mir die Telefonnummer von diesem Partyservice, ich rufe noch mal dort an. Bringen sie auch die Deko mit?«
»Oh, mein Gott. Muss ich die Bude etwa auch noch dekorieren?«
»Ich werde Ihnen dabei
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