In Liebe und Tod
an dieses Wipp-System gehängt.«
Tandy führte sie durch einen ganzen Wald an Babywaren, und ihr langer, blonder Pferdeschwanz schwang dabei fröhlich hin und her. »Ich habe meine Chefin dazu überredet, eins dieser Systeme in Mavis’ Lieblingsfarben zu bestellen. Ich wusste, wenn sie es nicht geschenkt bekommt, würde sie es nach der Babyparty selbst erstehen. Ich zeige Ihnen das Ausstellungsmodell, dann können Sie sich den Schaukelstuhl, den wir bestellt haben, auf dem Monitor ansehen. Er ist nämlich noch im Lager.«
»Ich bin sicher, dass er mir gefallen wird. Super. Ich werde ihn einfach bezahlen. He!«, schnauzte Eve Peabody an, als die sie unsanft in die Seite stieß.
»Gucken Sie ihn sich doch wenigstens mal an.«
»Ja, Sie müssen sich den Stuhl unbedingt vorher ansehen«, stimmte ihr Tandy zu und sah Eve unschuldig aus ihren großen, babyblauen Augen an. »Er ist einfach wunderbar.«
Was Eve im Anschluss vorgeführt bekam, war ein minzgrünes, weiches, wie ein langgezogenes S geformtes Ding, dessen Anblick Peabody aus irgendeinem Grund die Tränen der Rührung in die Augen trieb.
»Er kann nach hinten geklappt werden, vor und zurück und seitwärts schaukeln, vibrieren, und er macht Musik. Es sind zwanzig Melodien eingespeist, aber man kann auch selbst Sachen vom Computer runterladen oder zum Beispiel die Stimme der Mutter, des Vaters oder sonst etwas aufnehmen.« Tandy strich beinahe liebevoll über das geschwungene Teil. »Das Material ist wasserabweisend und abwaschbar und vor allem herrlich weich. Hier, fühlen Sie mal.«
Da dies anscheinend ebenfalls dazu gehörte, strich auch Eve über den Stuhl. »Nett. Weich. Gemütlich. Ich nehme ihn.«
»Sie müssen sich mal reinsetzen«, bedrängte Tandy sie.
»Ich -«
»Los, Dallas.« Peabody gab ihr einen Stoß. »Probieren Sie das Ding aus. Gucken Sie, ob es hält, was es verspricht. «
»Meine Güte, also gut.« Eve kam sich wie eine Närrin vor, als sie sich in den Sessel sinken ließ und erschreckt zusammenfuhr. »Das Ding hat sich bewegt.«
»Die Gelkissen haben sich an Ihren Körper angepasst«, erklärte Tandy strahlend. »Das machen sie jedes Mal, wenn Sie nicht eine bestimmte Position manuell oder per Stimmerkennung eingeben. Die Postionen, die Bewegungen, all das können Sie entweder akustisch oder per Knopfdruck festlegen. Für den beidhändigen Gebrauch sind unter beiden Armlehnen Schalter angebracht. Klappen Sie die jeweilige Lehne einfach mit einem Finger hoch.«
Tandy demonstrierte es und fügte schwärmerisch hinzu: »Das De-luxe-Modell, auf das Mavis so versessen ist, hat noch eine zusätzliche Eigenschaft. Baby schläft und Mum ist müde.« Tandy drückte auf drei Knöpfe und der Stuhl fing leise an zu summen, als sich eine seiner Seiten öffnete und ein kleiner, gepolsterter Kasten aus der Luke fuhr.
»Jetzt kann sie das Baby in die kleine Wiege neben dem Stuhl legen, und beide machen ein kurzes Nickerchen.«
»Das ist einfach obermegacool«, juchzte Peabody entzückt.
»Die Wiege ist für ein Gewicht von bis zu zehn Kilo angelegt und schaukelt unabhängig von dem Stuhl. Außerdem ist auf der anderen Seite noch ein kleines Fach für Tücher, Decken, Fläschchen, Schnuller angebracht. Ich sage Ihnen, außer Füttern und Windelwechseln nimmt Ihnen dieser Stuhl die ganze Arbeit ab«, schwärmte Tandy ihnen vor.
»Okay.« Eve stand erleichtert wieder auf.
»Der Sessel hat hervorragende Bewertungen von Baby Style, Eltern und Familie heute bekommen, und der Mütterkanal hat ihn letztes Jahr als beste Neuentwicklung vorgestellt.«
»Gekauft.«
»Wirklich?« Tandys Wangen röteten sich vor Freude. »Oh, das ist wirklich schön. Das ist wunderbar.«
»Aber Sie können ihn doch wohl rechtzeitig für die Babyparty zu mir nach Hause liefern?«
»Auf jeden Fall. Ich werde dafür sorgen, dass der anschließende Weitertransport zu Mavis’ Apartment im Preis enthalten ist.«
»Das ist nett.« Eve sah sich den Stuhl noch einmal an. »Wie viel soll er denn überhaupt kosten?«
Als Tandy den Preis nannte, rang Peabody hörbar nach Luft und Eve entfuhr ein »Heiliges Kanonenrohr«.
»Ich weiß, er ist furchtbar teuer, aber er ist den Preis auf alle Fälle wert. Und wenn Sie ein Kundenkonto bei uns eröffnen, bekommen Sie auf alles, was Sie heute kaufen, zehn Prozent Rabatt.«
»Nein danke.« Das hieße, das Schicksal herauszufordern, dachte Eve und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. »Ich zahle den normalen Preis. Und zwar
Weitere Kostenlose Bücher