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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ermittlungen kompromittiert, nur weil ihr Mann möglicherweise einen Vorteil davon hat. Oder als wäre mein Mann ein solcher Dünnbrettbohrer, dass er seine Konkurrenten nicht ohne meine Hilfe fertigmachen kann. Damit werden sie nicht durchkommen. Wir werden uns nicht von ihnen in diese Ecke drängen lassen. Wir werden nicht zulassen, dass die verfluchte Politik über zwei unschuldige Menschen siegt, die, wenn auch auf eine ziemlich dumme Art, versucht haben, das Richtige zu tun.«
    Weil es sie beruhigte, trat sie nochmals gegen seinen Schreibtisch und fügte hinzu: »Du hast mich bei meiner Arbeit immer nach Kräften unterstützt, und du hast von Seiten meiner Vorgesetzten etwas Besseres verdient. Deshalb stehe ich auf jeden Fall hinter dir, und wenn du es brauchst, dass ich den Fall abgebe, dann werde ich das tun.«
    Sie atmete tief ein. »Dann werde ich es tun, denn wenn du zu dumm bist, um zu wissen, dass du für mich immer an erster Stelle kommst, muss ich es dir wohl auf diese Art beweisen. Obwohl ich dann den Leuten, die verdient haben, dass man ihnen beweist, dass sie im Unrecht sind, nichts beweisen kann. Das könnte ich nur, wenn ich den Fall behalte, dich als offiziellen Berater engagiere und mit dir zusammen den oder die Typen, die diese beiden Menschen auf dem Gewissen haben, finde. Ich will diesen Fall zum Abschluss bringen, und ich will, dass du dabei an meiner Seite bist. Aber die Entscheidung liegt bei dir.«
    Sie raufte sich die Haare und merkte, wie erschöpft sie war. »Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Einen langen Augenblick antwortete er nicht. Dann aber wollte er von ihr wissen: »Du würdest diesen Fall abgeben, weil ich dich darum gebeten habe?«
    »Nein, ich würde diesen Fall abgeben, weil du unter den gegebenen Umständen meiner Meinung nach das Recht hast, mich darum zu bitten. Ich springe nicht nur, weil du sagst, dass ich springen soll. Und das tätest du auch nicht für mich. Aber wenn es wichtig ist, springe ich durchaus. Also, willst du, dass ich das tue, willst du, dass ich den Fall abgebe?«
    »Ich wollte es, bevor du hereingekommen bist.« Er trat vor sie, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und sah sie reglos an. »Ich muss zugeben, dass ich es wollte, vor allem, weil ich mir beinahe sicher war, dass du dich weigern würdest. Denn dadurch hätte ich dir die Schuld an allem geben können, dann hätte ich meinen Zorn bei einem anständigen Streit mit dir abreagiert.« Er küsste ihre Braue, ihre Nase, ihren Mund. »Aber du hast dich nicht geweigert, und deswegen nehme ich an, dass ich auf den anständigen Streit verzichten muss.«
    »Wir können trotzdem streiten, wenn du willst.«
    Jetzt verzog er seinen Mund zu einem Lächeln. »Es ist ziemlich schwer, einen Streit vom Zaun zu brechen, wenn man zugeben muss, dass man im Unrecht ist. Auch wenn mich das ziemlich ärgert. Du hast diese ganze hässliche Situation genau erfasst. Die Opfer haben es verdient, dass du dich um sie kümmerst, und ich lasse natürlich nicht zu, dass du meinetwegen von dem Fall abgezogen wirst. Ebenso wenig wie ich zulassen werde, dass man mit dem Finger auf mich zeigt, weil ich angeblich ein Halunke bin, der seine Frau ausnutzt. Ich habe sehr vieles getan, weshalb man mit dem Finger auf mich zeigen könnte, das aber noch nie.«
    »Dann sind wir uns also einig?«
    Er rieb ihr sanft die Schulter und trat einen Schritt zurück. »Sieht so aus. Allerdings ist die Bezeichnung Ehefrau kein Synonym für dumme Tussi. Ich liebe meine Ehefrau von ganzem Herzen. Mit dummen Tussen war ich früher höchstens ab und zu im Bett.«
    Er war noch immer spinnewütend, merkte sie. Wie kühl und wie gefasst er auch erschien, kannte sie ihn einfach zu gut, um nicht den heiß lodernden Zorn unter der gelassenen Oberfläche zu sehen. Sie konnte ihm nicht verdenken, dass er zornig war. Doch es gab noch einen anderen Weg als eine schweißtreibende Stunde unten im Fitnessraum oder einen ordentlichen Streit, um seinen Zorn zu mildern.
    »Ich muss noch duschen.« Sie wandte sich zum Gehen, blickte, als sie die Tür erreichte, über ihre Schulter und stellte grinsend fest: »Ich habe nichts dagegen, wenn du mir dabei Gesellschaft leisten willst.«
     
    Sie drehte das Wasser voll auf, wählte eine Temperatur von beinahe vierzig Grad und wartete mit geschlossenen Augen, dass die Hitze in ihre Knochen drang. Die dicken Tropfen prasselten auf ihren Kopf und allmählich nahm das Kopfweh, das sie bereits seit den Mittagsstunden hatte,

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