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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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dem Tisch und dem Kaminsims ergänzt wurde. Außer Cosimo und Daniel Devereux waren noch zwei weitere Männer im Zimmer, deren eher übertriebene, altmodische Kleidung mit viel Samt und Spitze wahrscheinlich zu wohlhabenden ländlichen Händlern oder Grundbesitzern passte, vermutete Meg. Sie alle drehten den Kopf zur Tür, als sie eintrat.
    Cosimo trank einen großen Schluck Wein aus seinem Glas und stellte fast beiläufig vor: »Meine Herren, dies ist meine Cousine, Madame Giverny.«
    »Guten Abend, meine Herren«, grüßte sie mit einem Nicken. Ihre Lippen waren zu einer zornigen Linie zusammengepresst, und sie versuchte nicht, dem Nicken ein Lächeln folgen zu lassen.
    Die Herren verbeugten sich, und einen Moment lang bewegte sich niemand. Dann trat Daniel Devereux vor und streckte seine Hand aus. »Madame, darf ich Euch ein Glas Portwein anbieten?«
    »Vielen Dank, Monsieur Devereux.« Sie nahm seine Hand, diesmal gelang ihr ein kleines Lächeln, dann warf sie ihrem Cousin einen missbilligenden Blick zu, der ihr wohl absichtlich nichts zu trinken angeboten hatte. Er blähte die Nasenflügel und wandte sich von ihr ab.
    Meg legte die Hand auf Devereux’ Arm und ging mit ihm hinüber zu dem großen Bogenfenster, das zum Garten hin offen stand. »Was für ein wunderschöner Abend, erfüllt von köstlichen Düften, findet Ihr nicht, Monsieur Devereux?«
    »Allerdings, Madame. Der Spätfrühling ist in dieser Gegend besonders reizvoll, schöner als der Sommer.« Er betrachtete sie aufmerksam, obwohl es in dem Gespräch um Nichtigkeiten ging, und Meg vermutete, dass ihn die kühle Ablehnung zwischen Cousin und Cousine interessierte. Nun, so wie der Abend voranschritt, würde er noch wesentlich mehr finden, das sein Interesse weckte.
    Sie lächelte zu ihm auf, ließ das zarte Tuch ein wenig über ihre Arme hinunterrutschen, so dass ihr Dekolletee, soweit vorhanden, entblößt wurde. »Seid Ihr aus Vaucluse, Monsieur?«
    »Nein, leider nicht, Madame. Ich bin auf dem Weg nach Marseille. Aber ich habe viele glückliche Monate meiner Kindheit hier verbracht. Habt Ihr die Grotte des Petrach gesehen?«
    »Ich hatte gehofft, sie morgen besuchen zu können«, sagte Meg mit einem kleinen Lächeln im Blick, das man als schüchtern hätte interpretieren können, das es aber ganz gewiss nicht war. »Ich bin nicht sicher, ob mein Cousin bereit sein wird, mich dorthin zu begleiten.« Ihr Mundwinkel verzog sich ein ganz klein wenig.
    »Dann müsst Ihr mir erlauben, morgen Euer Begleiter zu sein«, sagte er. »Ich kenne die Grotte gut. Die Stufen sind ein wenig steil, ein wenig glatt…«
    »Ich bin sicher, dass ich mit Eurer Hilfe dort nicht das geringste Problem haben werde, Monsieur Devereux«, sagte sie und sah ihn mit einem gekonnten Augenaufschlag an. »Ich möchte die Grotte wirklich sehr gern besuchen.«
    »Dann sollten wir am besten in den frühen Morgenstunden dorthin aufbrechen, bevor der Tag zu heiß wird.« Seine Hand berührte flüchtig die ihre, als er auf ihr leeres Glas deutete. »Darf ich Euch noch ein Glas Portwein einschenken?«
    »Cousine, es ist Zeit zum Abendessen. Unsere Gastgeberin wird ungeduldig.« Cosimo hätte ihr beinah das Glas entrissen. »Erlaubt mir, Euch zu Tisch zu geleiten.« Er nahm ihren Ellenbogen und schob sie in Richtung Tisch. Megs Rücken war steif und gerade, ein Zeichen ihrer unwilligen Zustimmung für jeden, der genauer hinschaute. Sie setzte sich auf den Stuhl, den Cosimo für sie zurechtrückte. Er nahm den Stuhl zu ihrer Linken.
    Daniel Devereux betrachtete den Stuhl rechts von ihr, und Meg warf ihm ein kleines, einladendes Lächeln zu, wobei sie ihre Augen ein kleines bisschen schmaler werden ließ und sie kokett mit dem Zipfel ihres Umschlagtuches spielte. Er legte eine Hand auf die Lehne des bewussten Stuhls. »Darf ich, Madame?«
    »Aber bitte, Monsieur Devereux«, säuselte sie und klimperte mit den Wimpern, wobei sie den Sitz des Stuhles leicht tätschelte. Sie warf einen Blick nach links, wo Cosimo in eisigem Schweigen saß und Devereux einen finsteren Blick zuwarf. Dann schenkte sie diesem ein strahlendes Lächeln.
    Devereux setzte sich und schüttelte seine Serviette aus. Er senkte seine Stimme etwas. »Euer Cousin scheint sich nicht allzu sehr über meine Anwesenheit zu freuen.« Diese Feststellung war so leichthin gesprochen, als bedeute sie ihm eigentlich nichts.
    Meg nippte an ihrem Weinglas, tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab und murmelte im Schutze dieser

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