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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bist ja schon mächtig vertraut mit dem, Cousine Giverny. Vielleicht solltest du besser ein wenig auf deinen Ruf achten. Ich kenne ja deine kleinen Maschen. Aber was in der Familie akzeptabel ist, darf es zwischen Fremden nicht geben. Merk dir das.« Er sah sie eindringlich an, und es gelang ihm, dabei gleichzeitig lüstern und vorwurfsvoll auszusehen.
    Meg konnte kaum glauben, wie sich sein Gesicht verändert hatte. Es hatte jede Klarheit verloren, war verschwommen geworden, so als ob seine Züge ineinander verliefen. Sein Mund war leicht geöffnet, seine Augen schmal, als könnte er sie nur mit Mühe offen halten. Sie warf ihm einen Blick äußerster Missbilligung zu und sagte: »Ihr seid betrunken, Cousin.« Damit wandte sie sich Devereux zu und zeigte ihrem Cousin die kalte Schulter.
    Cosimo murmelte einen Fluch, und Devereux warf seine Serviette auf den Tisch und sprang auf. »Monsieur, ich muss gegen den Gebrauch einer solchen Sprache in Gegenwart einer Dame protestieren!«
    Meg sprach hastig, ihre Hand griff nach seinem Arm. »N-nein, bitte, Monsieur. Ich achte nicht weiter auf meinen Cousin, wenn er trinkt. Bitte, macht es ebenso.« Sie zog an seinem Ärmel und flehte: »Bitte, setzt Euch wieder, Monsieur. Ich möchte nicht, dass Ihr mit meinem Cousin meinetwegen Streit anfangt.«
    Devereux sah zu ihr hinab, sein Gesichtsausdruck finster vor Missbilligung, dann verbeugte er sich. »Wie Ihr wünscht, Madame. Vergebt mir, wenn ich unhöflich war.«
    »Nein, nein, ich bin dankbar für Eure Besorgnis«, sagte sie warm, als er sich wieder setzte. »Aber mein Cousin…« Sie ließ den Satz mit einem nur schlecht verborgenen Schaudern verklingen.
    Cosimo fand, dass es an der Zeit war, Meg den Rest des Spiels allein spielen zu lassen. Er schob seinen Stuhl zurück und stand schwankend auf. Er murmelte etwas über frische Luft und wankte auf die Tür zu, wobei er noch einmal kurz stehen blieb, um ihr über die Schulter eine kleine Drohung zuzurufen: »Du solltest besser bis um zehn Uhr im Bett sein, Cousine. Sonst werde ich Maßnahmen ergreifen müssen.« Er schmetterte beim Hinausgehen die Tür hinter sich zu.
    Meg schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Leere Worte sind das. Er hat überhaupt keine Autorität über mich, und das weiß er genau.«
    Devereux trank ein Schlückchen Wein und füllte ihre Gläser noch einmal. »Vergebt mir, wenn ich Euch das frage, aber warum reist Ihr mit ihm?«
    »Er ist der Einzige aus der Familie, der mich begleiten kann.« Sie verzog über den Rand des Glases hinweg den Mund. »Eine respektable, allein stehende Frau darf nicht allein reisen, ganz besonders nicht in diesen Zeiten, in der es für alle Reisenden viele Gefahren gibt.« Sie stellte ihr Glas ab. »Mein Cousin hat zweifellos seine Fehler, aber er ist im Ernstfall in der Lage, mich zu beschützen.«
    »Und wenn Ihr in Venedig ankommt?«
    Sie glaubte, einen schärferen Unterton in der Frage zu hören, so als interessiere sie ihn mehr als all die vorherigen persönlichen Dinge, die sie ihm erzählt hatte. »Dann werde ich mich von ihm verabschieden«, sagte sie mit einem Schulterzucken. »Wenn ich erst im Schutz meiner Mutter und meines Stiefvaters bin, werde ich meinen Cousin nicht mehr brauchen.« Sie ließ ihre Stimme kühl und praktisch klingen.
    Devereux nahm dies schweigend zur Kenntnis und schälte dabei eine Birne, viertelte sie und legte sie auf ihren Teller. »Darf ich?«
    »Oh, vielen Dank«, gab sie zurück und nagte ein kleines Stückchen ab. »Ich würde gern ein wenig am Fluss entlang spazieren gehen, wenn wir die Mahlzeit beendet haben. Es ist so ein wunderschöner Abend.«
    »Wirklich wunderbar«, stimmte er zu. »Ich hoffe, Ihr nehmt meine Begleitung an?«
    Sie zwinkerte ihm zu und sagte leise: »Das war mein Vorschlag, Monsieur Devereux… Daniel.«
    Er sah sehr zufrieden aus, als er jetzt ihre Hand an seine Lippen hob. »Nathalie… darf ich?«
    »Aber natürlich«, erlaubte sie gnädig.
    »Was für ein hübscher Name«, bemerkte er. »Seid Ihr bereit für unseren Spaziergang, Nathalie?«
    Meg schob ihren Stuhl zurück und nahm die Hand, die er ausstreckte, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Seine Finger schlossen sich mit einem intimen Drücken um die ihren, und sie zog sofort sanft die Hand zurück. Es machte ihr Spaß, ihn so an der Leine zu führen, aber er durfte auf keinen Fall die Initiative ergreifen oder sie drängen. So wurde das Spiel nicht gespielt.
    Sein Lächeln verblasste für eine Sekunde und

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