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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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kehrte dann zurück, als wäre nichts geschehen. Er bot ihr den Arm, und sie ergriff ihn mit einem gemurmelten Dankeschön, wünschte den anderen Herren am Tisch einen guten Abend und trat mit Devereux in die warme Abendluft hinaus.
    »Ich nehme an, Ihr werdet es leicht finden, Euch von Eurem Cousin zu trennen, wenn Ihr bei Eurer Mutter seid«, sagte er, als sie über den Pfad hinunter zum Fluss wanderten.
    »Ich bin sicher, dass das nicht so ist«, sagte sie direkt. »Die Lage ist ein wenig kompliziert, Daniel.« Sie seufzte leise, aber viel sagend.
    »Ich bitte um Verzeihung, ich wollte nicht neugierig sein. Bitte vergesst, dass ich gefragt habe.« Er war ganz besorgt, zog ihre Hand unter seinen Arm und sagte fröhlich: »Morgen werden wir also die Grotte des Petrach besuchen.«
    »Ja, das würde mich freuen«, sagte sie. »Vorausgesetzt es gelingt mir, meinem Cousin zu entkommen. Doch nach einer Nacht wie dieser wird er wohl lange schlafen.«
    »Es tut mir ja wirklich Leid, dass Ihr Euch einem solchen Begleiter unterordnen müsst«, sagte er und lenkte ihre Schritte zu der Bank, wo er sie am Nachmittag angetroffen hatte.
    Sie seufzte noch einmal äußerst dramatisch. »Solange ich mich ihm nicht ein Leben lang unterordnen muss.«
    »Oh, aber meine liebe Madame, warum solltet Ihr?« Er klang entsetzt und blieb kurz vor der Bank stehen.
    »Er ist der Meinung, dass wir heiraten werden. Ich habe ein ordentliches Einkommen… mein verstorbener Mann… Ihr versteht«, sagte sie zögernd, spielte mit dem Zipfel ihres Umschlagtuches und sah unverwandt zum dunklen Fluss hinunter. »Und beim Tode meiner Mutter wird es noch mehr.« Sie seufzte noch einmal, gab ein kleines Schulterzucken dazu. »Ich habe die Hoffnung, dass meine Mutter und mein Stiefvater mich in meinem Entschluss unterstützen werden, meinen Cousin nicht zu heiraten.« Sie wandte ihren Blick vom Fluss ab und sah ihren Begleiter mit einem kleinen, traurigen Lächeln an. »Eine Frau allein ist so verletzlich, Daniel.« Sie hätte am liebsten losgeprustet, als sie den Schimmer in seinen Augen sah.
    Er nahm ihre Hand, und diesmal entzog sie sie ihm nicht. »Ihr müsste wissen, dass Ihr auf mich zählen könnt, meine liebe Nathalie, in jeder Weise, in der ich Euch helfen kann.«
    »Ihr seid wirklich zu freundlich«, sagte sie und hob ihr Gesicht in einer Einladung, die kein Mann unter dem silbernen Licht des Mondes und am Ufer eines leise plätschernden Flusses ablehnen kann.
    Er küsste ihre Wange und dann, als sie den Kopf nicht abwandte, ihre Lippen. Sie lehnte sich ganz kurz an ihn, dann richtete sie sich auf. »Das dürfen wir nicht«, protestierte sie. »Aber Ihr wart so freundlich zu mir.«
    Bei diesen Worten wirkte er entsetzt. »Freundlichkeit ist wirklich nicht meine Absicht, Nathalie. Ich verlange keine Dankbarkeit von Euch.«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, wehrte sie hastig ab. »Das wollte ich auch nicht gesagt haben.« Jetzt arbeitete ihr Verstand auf Hochtouren. Ihre Aufgabe war erfüllt. Sollte er einen Verdacht gehabt haben, sie und Cosimo wären nicht das, was sie zu sein vorgaben, war es inzwischen klar, dass sie ihn überzeugt hatten. Jetzt musste sie eine Möglichkeit finden, dies zu beenden, ohne seine Überzeugung zu gefährden. Selbst wenn seine Gesundheit leiden dürfte durch ein plötzliches Ende dieses Spaziergangs, dachte sie mit flüchtigem Schuldbewusstsein. Es stimmte schon, ihr gefiel der Tanz eines Flirts, aber ihr Partner hatte dabei normalerweise die Augen auf. Es bereitete ihr keine Freude, einem Mann absichtlich den so genannten Dolchstoß zu verpassen.
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Bitte, Daniel, würdet Ihr mich zurück zur Herberge begleiten? Der Abend hat mich erschöpft… verzeiht mir… Doch wenn wir uns morgen früh wiedersehen, bin ich bestimmt erfrischt.«
    Daniel Devereux war in Großen und Ganzen ein Gentleman. Deswegen konnte er sich nicht vorstellen, sie irgendwie zum Bleiben zu bewegen. Er versteckte jedoch seine Enttäuschung nicht, obwohl er ihr wieder den Arm bot. »Wann werdet Ihr morgen früh bereit sein für unsere Exkursion?«
    »Oh, um neun Uhr ohne weiteres«, sagte sie enthusiastisch. Bis dahin wären sie und Cosimo längst fort.
    »Dann werde ich versuchen, meine Ungeduld bis dahin zurückzuhalten«,versprach er galant und hob ihre Hand zu seinen Lippen, als sie die Tür erreichten.
    Sie beugte sich vor, um ihn auf die Wange zu küssen. »Vielen Dank, dass Ihr mir ein so angenehmer und

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