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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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hatte g… guten W… wein.«
    Cunrat war schockiert von dieser Neuigkeit. Er erinnerte sich, wie er Tettinger auf der Ledi kennengelernt und ihm der Weinhändler versichert hatte, dass sein Wein nicht gepanscht sei. Er hatte ihm geglaubt und er glaubte ihm immer noch. Niemals hatte er Kopfschmerzen bekommen nach seinen Besuchen in der Schänke Zur Haue , niemals hatte er erbrechen müssen oder Nierenkoliken gehabt, wie er es von anderen gehört hatte, die gepanschten Wein getrunken hatten.
    »Er war k… kein P… panscher!«, wiederholte er trotzig. »Und er h… hat sich n… nicht selbst umgebracht.«
    Der Vogt sah ihn nun beinahe mitleidig an, während der Stadtarzt nur ironisch meinte: »Dann hat ihn halt der Teufel geholt!«
    Als Cunrat nichts mehr erwiderte, murmelte der Vogt: »Vielleicht hast du sogar recht.«

    Die Stadtwachen legten den Toten auf eine Bahre; er würde als Selbstmörder kein christliches Begräbnis erhalten, sondern vor den Toren der Stadt irgendwo verscharrt werden. Im Hinausgehen zeigte der Vogt auf die hintere Tür des Kellers und fragte: »Wohin führt dieses Tor?«
    Cunrat fühlte sich angesprochen und antwortete: »Auf die G… gasse, Herr.«
    »Welche Gasse?«
    »Die k… kleine G… gasse, die z… zum Oberen Markt g… geht.«
    »Aha, und das Tor ist verschlossen, nehme ich an? Da ist ja ein richtiges Eisenschloss angebracht! Der Wirt hat sich die Sicherheit seiner Weinfässer etwas kosten lassen!«
    Cunrat lief die Stufen hoch und hob den Riegel. Das Tor war offen.
    »Seltsam, dass er das nicht verschlossen hielt.« Der Vogt schüttelte den Kopf.
    Der Knecht mit der Fackel sagte: »Normalerweise ist hier immer verschlossen. Nur wenn Wein kommt, öffnet Meister Tettinger mit dem großen Schlüssel, aber er schließt danach immer ab.«
    Der Vogt sah plötzlich nachdenklich drein.
    »Wenn die Tür offen steht, bedeutet das also, dass Tettinger sie für jemanden geöffnet hat. Und zwar für jemanden, der nicht zur normalen Schänkentür hineingehen wollte. Aber für wen? Und warum? Und warum hat er sie nicht mehr geschlossen? Hatte er keine Möglichkeit mehr dazu?«
    Alle sahen ihn ratlos an.
    »Wo bewahrte er den Schlüssel auf?«
    »Er trug ihn bei sich am Gürtel.«
    Die Stadtwachen, die mit der Bahre stehen geblieben waren, setzten diese ab, und Hanns Hagen untersuchte den Toten nach dem Schlüssel.
    »Er trug sogar immer mehrere Schlüssel an seinem Gürtel«, fuhr der Knecht fort.
    Schließlich hörte man in der Hand des Vogtes etwas klappern.
    »Hier sind drei Schlüssel an einem Ring, ein kleiner und zwei große«, stellte er fest und löste den Ring vom Gürtel des Toten.
    Der Knecht nickte. »Der größere ist für dieses Tor, der kleinere für die Tür der Schänke.«
    »Der Schlüssel wurde also nicht gestohlen. Warum hat er dann nicht mehr abgeschlossen? Was ist hier gestern Nacht passiert?«
    »Ein Weinpanscher hat sich aufgehängt, das ist passiert!«
    Der Arzt schien verärgert, dass Hanns Hagen an seiner Version vom Selbstmord Tettingers noch Zweifel hegte.
    Eine der Stadtwachen fragte: »Herr, sollen wir ihn jetzt fortbringen?«
    »Ja, tut das. Du!« Er sprach den Knecht von Tettinger an. »Hilf Andres, den Toten wegzutragen, und du, Heinrich, bleibst hier. Ich will noch mit der Schwester des Toten sprechen.«
    »Herr Vogt, ich nehme an, dass Ihr meine Dienste nicht mehr benötigt?«, warf Steinhöwel dazwischen. »Ihr solltet wissen, dass ich im Hause der Mundprats erwartet werde.«
    Die Mundprats waren die reichste Familie der Stadt und wohnten in direkter Nachbarschaft der Haue am Oberen Markt.
    »Dann will ich Euch nicht länger aufhalten bei Euren wichtigen Geschäften, Herr Medicus!«, antwortete der Vogt mit spöttischer Stimme.
    Der Arzt sagte nichts mehr, beleidigt zog er seinen Mantel um sich und ging fort.
    Wie ein schweres Fass trugen die Knechte den Weinhändler durch die Weinlieferantentür hinaus. Als der Vogt mit seinem Gefolge die Treppe zur Schankstube hochging, kam ihm Karolina entgegen.
    »Herr, wo bringt Ihr ihn hin?«, fragte sie schniefend.
    »Sie bringen ihn fort, er wird außen an der Mauer beim Schottenfriedhof begraben.«
    Sie fing an zu schluchzen. Da hielt ihr der Vogt den Ring mit den drei Schlüsseln hin.
    »Wofür sind die Schlüssel?«
    Sie wischte sich die Tränen an der Schürze ab, dann antwortete sie stockend: »Der große ist für das Weintor und der andere für die Schänkentür hier vorn. Und der dritte …« Sie zögerte

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