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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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sagen, was jetzt geschieht: Johannes wird nach Avignon gehen und sich von seinen Leuten als rechtmäßiger Papst bestätigen lassen. Er hat ohnehin die größte Anhängerschaft von allen Dreien, und er sagt sich: ›Gregor ist ein alter Mann und wird nicht mehr lang leben, Benedikt sitzt irgendwo in Spanien und ist nur noch Papst, weil der König von Aragon ihn stützt. Am Ende werde nur ich übrigbleiben und allein Papst sein.‹ Sigismund hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht!«
    Cunrat nickte verstehend. Wieder einmal bewunderte er seinen Freund dafür, was er alles wusste.
    »Wie ist er nur fortgekommen?«, fragte er sich. »Die Stadttore sind doch nachts so streng bewacht!«
    Da erhellte sich plötzlich Giovannis Gesicht. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    »Cunrat, der dicke Knappe! Das war der Papst! Er ist einfach als Knappe verkleidet mit dem Herzog aus der Stadt marschiert. Friedrich wohnt im Kloster Kreuzlingen, ihn mussten die Wachen hinauslassen, verstehst du? Dieses alte Schlitzohr! Wenn wir das geahnt hätten, dann hätten wir dem König Bescheid geben und einen ordentlichen Batzen kassieren können.« Bedauernd schüttelte er den Kopf. Dann fuhr er resigniert fort: »Aber jetzt ist es zu spät, lasst uns packen, für uns gibt es hier nichts mehr zu tun. Ihr könnt nach Hause zurückkehren, ich werde mich auf den Weg zur Burg Grimmenstein machen.«
    Cunrat freute sich einerseits darauf, sein Weißenauer Klosterdorf und die Mutter wiederzusehen, andererseits ging ihm alles zu schnell, er wollte die Stadt nicht ohne Gretli verlassen, und Giovanni allein nach Grimmenstein ziehen lassen wollte er auch nicht. So seufzte er unschlüssig, doch noch während sie ihre wenigen Habseligkeiten aus der Truhe kramten, kam der Herr des Hauses, der Patrizier Sebald Pirckamer, herein und begann auf sie einzureden.
    »Aber hört doch, ihr Gesellen, überstürzt jetzt nichts. Wer weiß, was nun geschieht! Ihr könnt doch nicht einfach fortgehen. Außerdem schuldet ihr mir noch die Miete im Voraus für drei Monate. Die müsst ihr mir zuerst bezahlen, sonst lasse ich euch nicht weg!«
    Während Giovanni mit ihm zu streiten begann, hörten sie Schreien und Hufgetrappel, dann Fanfarenstöße. Sie liefen vor die Tür, um zu sehen, was dies nun wieder zu bedeuten hatte. Es begann bereits zu dämmern, dennoch trugen die Soldaten, die durch die Predigerstraße ritten, Fackeln bei sich. Es waren acht Mann einschließlich der Businenbläser. Zwischen ihnen ritt auf einem großen Maultier ein Herold mit einer Schriftrolle in der Hand. Er wartete, bis die Leute aus den umliegenden Häusern zusammengelaufen waren oder zu den Fenstern und Türen herausschauten. Dann verlas er mit lauter Stimme seinen Text: »Sigismund, von Gottes Gnaden Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, König zu Ungarn, zu Böhmen, Dalmatien und Kroatien, tut kund und offenbart mit diesem Briefe allen, die ihn lesen hören, dass das Concilium nicht zu Ende ist, obwohl Papst Johannes heute Nacht aus Costentz geflüchtet ist. Er tut weiter kund, dass die Tore der Stadt geschlossen wurden und dass kein Bürger oder Besucher die Stadt verlassen darf, bis die Ruhe wieder hergestellt ist. Des Weiteren tut er kund, dass männiglich Ruhe bewahren soll, denn jeder Tumult, jedes Plündern und jedes Zusammenrotten wird strengstens bestraft!«
    Dann ritt der Trupp weiter und riss mit lauten Fanfarenstößen diejenigen Anwohner der Webergasse aus dem Schlaf, die durch das Glockengeläut noch nicht geweckt worden waren. Die Bäcker sahen sich ratlos an, während Sebald Pirckamer triumphierte: »Nun habt ihr es gehört, Gesellen, ihr dürft euch nicht von der Stelle rühren, sonst muss ich die Soldaten holen, und mit den Ungarn ist nicht gut Kirschen essen, das wisst ihr wohl selbst!« Dann ließ er sie in ihrem Bretterverschlag zurück, ging rasch ins Haus und verriegelte sorgfältig die Tür hinter sich.
    »Und nun?«, fragte Cunrat.
    »Was ›und nun‹?«, gab Giovanni unwillig zurück. »Was schaut ihr mich alle so an? Ich weiß auch nicht, was wir tun sollen. Lassen wir halt unsere Sachen erst einmal hier. Gentile, Antonello und Jacopo passen darauf auf, damit keine Plünderer hier eindringen, und wir zwei gehen zum Münsterplatz, um zu sehen, was weiter geschieht.«
    Die Venezianer waren zufrieden, dass sie sich wieder auf ihre Strohsäcke werfen konnten und unverhofft sogar einen freien Tag hatten. Sie legten ihre Messer neben sich

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