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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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bereit, falls tatsächlich jemand versuchen würde, in ihre Hütte einzudringen, und nach kurzer Zeit schnarchten sie wie zuvor.
    Giovanni und Cunrat hingegen machten sich auf den Weg zum Münster. Dort hatte sich trotz des Verbots der Zusammenrottung eine große Menschenmenge versammelt, die meisten von ihnen fremde Handwerker, Kleriker und Händler, die wie die beiden Bäcker wissen wollten, wie sich die Situation entwickeln würde. Ein babylonischer Stimmenteppich schwebte über dem Platz, die Menschen disputierten auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Irisch, Englisch, Litauisch, Tschechisch, Polnisch, Schwedisch, Dänisch oder Griechisch. Viele der Krämerbuden um das Münster waren geschlossen, denn wie die Bäcker schwankten auch die Budenbesitzer zwischen Aufbruch und Verweilen, manche waren schon am Einpacken ihrer Waren, andere standen unschlüssig vor ihren Zelten und hölzernen Verkaufsständen. Man sah etliche Kardinäle und Bischöfe mit ihrem Gefolge auf gepackten Pferden den Stadttoren zureiten, wohl in der Hoffnung, dass man sie doch aus der Stadt hinaus lassen würde. Es hieß, der König habe den fremden Bankiers und Kaufleuten die Geschäftsbücher beschlagnahmt, um sie an der Abreise zu hindern. Die einheimischen Bürger indes hatten ihre Häuser verriegelt und die Läden geschlossen, aus Furcht, dass jemand das Chaos ausnützen und sich an ihrem Gut vergreifen würde. Es wimmelte von Soldaten, die grimmige Gesichter und damit den Leuten Angst machten, und von überall her klangen die Fanfaren der Herolde, die in der Stadt unterwegs waren, um die Botschaft des Königs zu verkünden.
    Dann erschien der König selbst. Er kam mit dem neuen Konzilsprotektor Ludwig von der Pfalz und einem großen Trupp Soldaten über die Plattengasse geritten, gerade aus der Richtung, in die am Abend zuvor der Papst verschwunden war. Die Menschen auf dem Platz traten ehrfürchtig zurück und bildeten eine Gasse, durch die er zum Münster reiten konnte. Dort stieg er von seinem Ross und ging die Treppe hoch bis zum Portal, während seine Leibgarde sich auf den Treppenstufen platzierte. Sein persönlicher Herold Paulus Romrich blies auf der Busine, um die Aufmerksamkeit noch zu steigern. Dann wandte der König sich an die Menge.
    »Ihr Gäste des großen Conciliums! Heute Nacht ist Papst Johannes aus Costentz geflohen. Entgegen seinen Versprechungen hat er damit nicht nur mich, den Römischen König, sondern die ganze hohe Konzilsversammlung in die Irre geführt und betrogen. Noch wissen wir nicht, wie ihm die Flucht gelungen ist, doch wir werden es herausfinden und alle bestrafen, die ihm dabei geholfen haben. Und wir werden dafür Sorge tragen, dass Johannes hierher zurückgebracht wird!«
    Die Menschen begannen erregt zu schimpfen.
    »Dieser Hundsfott!«
    »So ein Höllengauch!«
    »Erzschelm!«
    Sigismund hielt inne und hob seine Arme, um die erregte Menge wieder zum Schweigen zu bringen.
    »Aber! Ich sage euch, das Concilium wird weitergehen! Die Kardinäle sind noch hier! Die hohen Herren haben mir zugesagt, dass sie nicht eher fortgehen werden, als bis wir einen neuen Papst haben. Und ich verspreche euch, dass ich alles tun werde, damit das gegenwärtige Schisma, diese Schande der Christenheit, getilgt wird!«
    Die Zuhörer brachen in Jubel aus.
    »Hoch Sigismund!«
    »Es lebe der König!«
    Der ergriff noch einmal das Wort.
    »Geht jetzt zurück in eure Quartiere! Bleibt ruhig! Nehmt euer Tagwerk wieder auf! Ihr habt mein Wort, dass alles ins Lot kommen wird!«
    Während sich die Menge langsam zerstreute, nahm Giovanni Cunrat am Arm und zerrte ihn hinter sich her zur Münstertreppe.
    »Komm, wir müssen dem König sagen, was wir gesehen haben! Er wird es uns gewiss reichlich lohnen. Vielleicht kann er uns sogar gegen den Ritter von End helfen!«
    »Aber Giovanni, die Soldaten!«
    In der Tat bildeten die Soldaten auf der Treppe einen dichten Ring um ihren König, während dieser sich bereits seinem Konzilsprotektor zugewandt hatte und eindringlich mit ihm sprach. Giovanni versuchte trotzdem, durchzukommen, wurde aber sofort von einem Ungarn mit mächtigem Schnurrbart zurückgestoßen.
    »He, du Grobian! Ich habe eine wichtige Nachricht für deinen König!«
    Der Soldat grunzte etwas auf Ungarisch, offenbar verstand er kein Deutsch.
    »Herr König!«, begann Giovanni laut zu schreien, »ich habe eine wichtige Nachricht für Euch!«
    Doch erst beim dritten Zuruf drehte Sigismund seinen

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