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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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›Heilige Synode‹, dass das Konzil seine Vollmacht direkt von Christus habe und jedermann der Synode zu Gehorsam verpflichtet sei, egal welchen Stand oder welche Würde er habe, und wenn es die päpstliche wäre.
    Die Lage für den Papst und seinen Friedrich wurde demnach immer kritischer, nach und nach wandten sich alle Kardinäle von Johannes ab und kehrten nach Costentz und in den Schoß des Konzils zurück. Mit ihnen kamen ihre Wächter, Köche, Ärzte, Schreiber und Sekretäre.

    Die Bäcker saßen unter der großen Plache, von deren Rändern der Regen in Rinnsalen zu Boden floss. Sie hatten ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, denn an manchen Stellen tropfte es auch innen herab, den absolut trockenen Teil hatten sie ihrem Auslagentisch und dem Ofen vorbehalten. Es war Montagmorgen, der Beginn einer neuen Woche, und diese begann grau und nass, wie die vorangegangene zu Ende gegangen war.
    »Gebt mir von dieser Fleischpastete dort!«, sagte plötzlich eine Stimme auf Italienisch, die sie aufhorchen ließ. »Endlich ist die Fastenzeit vorüber und es gibt wieder ordentliches Backwerk!«
    »Herr Poggio!«, riefen Giovanni und Cunrat wie aus einem Mund. »Ihr seid wieder hier!«
    »Ach, was sollte ich in diesem Schaffhusen, das ist ja ein noch schlimmeres Nest als Costentz! Der Papst ist inzwischen nach Freiburg geflüchtet, und wer weiß, ob er es schaffen wird, nach Avignon zu entkommen oder ob er nicht auch bald wieder hierher zurückkehren wird, ob freiwillig oder unter Zwang. So habe ich mich den Kardinälen angeschlossen und bin diesmal den Rhein hinauf geritten. Ein wahrhaft schöner Fluss, euer Rhein, aber es hätte mir genügt, das Wasser in seinem Bett zu betrachten. Die Reise wurde mir doch recht verleidet durch Wasser, das vom Himmel fiel!«
    Sie beschlossen, das Wiedersehen mit einem Krug Wein in der Haue zu feiern, Poggio, Giovanni, Cunrat und der unvermeidliche Herr Ringlin. Wie immer übersetzte Giovanni die Konversation für seinen schwäbischen Freund, obwohl beide, Poggio und Cunrat, inzwischen schon recht viel von der Sprache des anderen verstanden.
    Poggio erzählte von seiner Reise nach Schaffhusen, 24 Meilen den Rhein hinab, zunächst zu Pferd und ab Steckborn mit dem Schiff. Er berichtete vom Städtchen Stein am Ende des Sees, wo der Fluss wieder zum Fluss wurde, mit seinem Kloster, das direkt am Wasser stand, und von Schaffhusen, das ebenfalls ein stattliches Benediktinerkloster besaß sowie einen großen Hafen, weil man den Fluss hier verlassen musste.
    »Danach stürzt sich das Wasser nämlich in die Tiefe, über Felsvorsprünge und schroffe Gesteinsmassen, mit einem Grollen, das den ganzen Ingrimm des Rheins über diese Hindernisse auszudrücken scheint! Als ich die Wasserkaskaden betrachtete, musste ich an die Fälle des Nils denken, und es wunderte mich nicht mehr, dass die Menschen, die in der Nähe jener Katarakte leben, ihr Gehör verlieren wegen des starken Lärms, wenn schon ein so kleiner Fluss, den man im Vergleich zum Nil als Bach bezeichnen könnte, auf eine halbe Meile Entfernung zu hören ist!«
    Die Bäcker lauschten gespannt, und vor allem Cunrat, der noch nie einen Wasserfall gesehen hatte, war gefesselt von der Erzählung.
    »Und was ist mit dem Papst, Herr Poggio?«, fragte plötzlich Lucias Vater mit bedrückter Stimme. Die Schilderung der Naturgewalten schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, eher die politischen Neuigkeiten. Vielleicht erhoffte er sich durch die Veränderungen eine Möglichkeit, seine Tochter zu befreien. »Wie kommt es, dass Ihr als sein Sekretär hier seid, er aber nicht?«
    Etwas ärgerlich antwortete Bracciolini: »Unser Herr Johannes ist nach Freiburg gegangen, das habe ich schon gesagt. Dorthin konnten wir ihn nicht alle begleiten. So bin ich im Gefolge des neuen Konzilspräsidenten, des Kardinalbischofs von Ostia, zurückgekommen und vorübergehend in dessen Dienste getreten.« Er trank seinen Becher aus, dann erhob er sich. »Der mich im Übrigen erwartet. Es gibt viel Arbeit für mich.«
    Dann warf er dem Wirt eine Münze auf den Tisch und verließ das Gasthaus. Die drei Zurückgebliebenen saßen noch eine Weile schweigend beieinander. Sebolt Schopper brachte ihnen einen weiteren Krug Wein, doch das Gespräch wollte nicht mehr recht in Gang kommen.
    Nach einer Weile fragte Cunrat: »Wir wissen immer noch nicht, ob Sebolt Schopper etwas mit dem Tod der Tettingers zu tun hatte …«
    »Ach Cunrat,«, unterbrach ihn Giovanni sofort,

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