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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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schöne Tradition.“
    Elias nickte und füllte die Steinchen wieder in den Anhänger. Wir starrten lange Zeit auf das Schmuckstück, bis Elias seufzte und mich ansah.
    „Miriam?“, fragte er.
    „Ja, mein Engel?“ Oder sollte ich jetzt Todesengel sagen? Er schaute mir tief in die Augen. In ihnen lag eine Ernsthaftigkeit, die ich von ihm nicht gewohnt war.
    „Ich weiß, dass Oma und Opa mit mir schimpfen werden, aber ich möchte, dass du es trägst.“
    Ich legte eine Hand auf meine Brust und sah ihn entsetzt an. Langsam, beinahe wie in Zeitlupe, nickte ich und er legte mir das Medaillon um. Die Kette war etwas kürzer als bei meinem Schutzamulett und das Schmuckstück schmiegte sich genau an mein Schlüsselbein.
    „Nach vampirischer Tradition trägst du nun m ein Glück über deinem Herzen.“
    Ich umfasste das Medaillon und kämpfte mit ein paar Tränen. Verlegen versuchte ich wegzuschauen, aber eine kühle Hand unter meinem Kinn führte mich zu dem wunderbarsten Ort der Welt, seinen sanften Lippen.
    „Gabriel“, flüsterte ich nach einem kurzen, aber intensiven Kuss.
    „Ja, Angela?“
    „Du hast mir nie gesagt, dass du Gabriel mit zweitem Namen heißt.“
    „Ich mag den Namen nicht.“ Er strich mir eine Locke aus dem Gesicht. „Tut mir leid, mein Kätzchen.“
    „Schon okay“, sagte ich und lächelte ihn an.
    „Du bist so wunderschön, wenn du lachst.“ Seine Fänge waren voll ausgefahren und ich spürte wieder , wie seine Gefühle mich überkamen. Liebe, gepaart mit einer leichten Erregung, durchfluteten warm und wohlig meinen Körper, gaben mir ein Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit. Der Wunsch, ihm nahe zu sein, überkam mich. Nein, es war mehr als das, ich wollte … ja, ich wollte ihn in mir spüren, mit ihm verbunden sein. Mein Herz begann zu rasen und Elias sah mir tief und forschend in die Augen. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und lächelte.
    „Würdest du etwas auf dem Flügel für mich spielen?“, fragte ich, um ihn zu beschäftigen. Er sollte jetzt nicht in meinem Kopf sein.
    „Hast du einen Wunsch?“
    „Nein, spiel einfach, was dir in den Sinn kommt.“
    Er wanderte hinüber zum Klavier und setzte sich auf das Bänkchen. Als die Musik erklang, ließ ich meine Gedanken schweifen. Diese Gefühle, die ich plötzlich für Elias hegte, waren neu und erschreckend stark. Klar, mir war von Anfang an bewusst gewesen, dass ich gerne irgendwann mal mit ihm schlafen wollte. Aber das … jetzt und hier … war anders. Ich wollte es nicht mehr aus purer Neugierde, sondern weil ich ihn liebte. Weil ich ihn brauchte. Die Tatsache, dass wir hier ganz alleine waren, spielte sicherlich auch eine Rolle.
    Meine Freundin Eva hatte mir von ihrem ersten Mal erzählt … von den ganzen Schmerzen und den peinlichen Momenten – und ehrlich gesagt, hatte es mich total abgeschreckt. Ihre Erzählung weckte in mir den Eindruck, dass es sich dabei um eine brutale Invasion des weiblichen Körpers handelte, und ich hatte entschieden, es damit nicht eilig zu haben. Langsam verstand ich, dass ich einfach noch nicht so weit gewesen war. War ich es jetzt? Wenn ich jetzt daran dachte, dann war da einfach nur ein warmes Gefühl voller Liebe. Ich wollte Elias lieben, auch wenn ich dabei Fehler machte. Bei ihm wäre es keine Invasion, sondern eine Eroberung. Und meine Belohnung für die Schmerzen wäre es, ihn ganz, ganz nah bei mir zu haben. So nah, wie nur eben möglich. Ja, ich war definitiv bereit.
     
     
    Kapitel 14
     
    Nachdem ich geduscht hatte, tat ich es meinem Vampir gleich und betrat das Wohnzimmer nur mit einem Handtuch bekleidet. Elias saß noch immer am Klavier und spielte. Seine Augen waren g eschlossen und er wiegte sich im Takt der Musik. Barfuß tapste ich zu ihm hinüber und stellte mich hinter ihn. Seine schlanken Finger strichen sanft über die schwarzen und weißen Tasten und in meinen Gedanken ließ ich sie bereits über meinen Körper streifen. Ich legte meine Arme um seinen Hals und er lehnte sich gegen meinen Körper. Zärtlich strich ich ihm mit einer Hand durch die Haare und küsste den kleinen Haarwirbel an seinem Hinterkopf. Eine Weile lauschte ich so dem Klavierspiel und schmiegte mich immer enger gegen seinen Rücken.
    „Magst du mit mir spielen?“, fragte Elias mit belegter Stimme.
    „Ich kann doch gar nicht Klavier spielen.“
    „Ich zeig es dir.“ Er griff nach meiner rechten Hand und führte mich herum auf die Bank neben sich. Mit viel Geduld spielte er mir eine

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