In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
hinweg. Er schloss mich fest und sicher in seine Arme, während er sanft an meinem Hals saugte. Erst als der Gefühlssturm in mir abebbte, ließ er mich los. Seine kühle Zunge leckte über die Wunde und als sie verschlossen war, sah er mir tief in die Augen.
„Bereit?“
„Ja“, hauchte ich heiser. Vorsichtig legte sich der kalte Körper meines Freundes auf mich drauf. Sein Gewicht drückte mich leicht in die Matratze. Ich spürte seine Erregung an meinem Unterleib und mich überkam kurz die Angst.
„Keine Angst, îngerul meu “, hauchte er mir ins Ohr. So stark er auch war, ich spürte, wie viel Kraft es ihn kostete, die rohe Gewalt, welche unter seiner Haut ruhte, zu besänftigen und im Zaum zu halten. Die Muskeln seines Oberarmes zitterten vor Anstrengung.
Ich hob mein Becken ihm leicht entgegen, um zu signalisieren, dass ich bereit war. Elias seufzte sehnsüchtig und für einen kurzen Moment fiel seine Maske. Er vergrub sein Gesicht wieder in me iner Halsbeuge, um mir mit seiner Mimik keine Angst zu machen, und tauchte erst wieder auf, als er sich gefangen hatte. Stirn an Stirn und Nasenspitze an Nasenspitze lag er auf mir und beobachtete jede meiner Regungen, als er vorsichtig sein Becken anhob und ein Stück weit in mich eindrang.
„Auuu“, jammerte ich leise und Elias küsste meine Stirn. Er lehnte seine Wange an meine Schläfe , bis sein Unterleib schließlich fest auf meinem lag und wir zu einem Körper verschmolzen waren. Eine Träne der Freude über dieses wahnsinnige Gefühl der Verbundenheit rollte meine Wange hinunter.
„Nicht weinen!“, flüsterte Elias mit ängstlicher und vor Err egung zittriger Stimme. „Tut es so weh?“
„Nein“, sagte ich und schluchzte. Ich hob meine Beine und schlang sie fest um seine Taille. Mit meinen Armen drückte ich seinen bebenden Oberkörper gegen meine Brust. Ja, es tat weh, aber ich wollte ihn nie wieder loslassen. Nie wieder freigeben. Sanft zog ich an seinem Kopf, um ihm ins Gesicht sehen zu kö nnen. Seine Augen waren blutunterlaufen.
„Miriam.“ Er schluckte schwer. „Ich halte das nicht mehr lange aus.“
Ich bewegte meinen Beckenbereich, um ihn dazu zu animieren, weiterzumachen. Es zeigte Wirkung. Mit einem leisen Stöhnen begann er sich in mir zu bewegen. Es tat etwas weh, aber eine Ahnung davon, wie schön es einmal werden würde, hatte ich bereits.
Elias schaffte es nicht mehr , das Raubtier unter Kontrolle zu halten, und schaute mich wie seine Beute an. Ich hatte keine Angst. Nicht im Geringsten. Langsam hob ich meine Hände und umfasste sein Vampirgesicht. Mit meinem Daumen strich ich sanft über seine Wangen. Sein Rhythmus wurde schneller, genau wie sein Atem. Schließlich brach er auf mir zusammen und ich genoss das Gefühl, seinen Höhepunkt in mir zu erleben. Ich strich über seinen Rücken und bemerkte, dass sich auf seiner sonst so glatten, trockenen Haut ein klebriger Film gebildet hatte. Armer Elias, es hatte ihn solch eine Kraft gekostet, dass sogar er ins Schwitzen geraten war. Unkontrolliertes Zucken durchfuhr seinen Oberkörper und als er seinen Kopf anhob, sah ich den Grund dafür. Tränen der Erlösung. Er lehnte seine Stirn wieder an meine und sah mir tief in die Augen, während sich noch hier und da etwas Blut aus seinen Augen befreite. Seine Lippen umspielte ein Lächeln. Wir beide vergossen ein paar Tränen der Freude. Oh. Mein. Gott! Wir hatten es getan!
„Du lebst noch und liegst nicht in deinem Blut“, sagte Elias und schnappte nach Luft. Jetzt musste ich auch grinsen. Er war einfach nur heilfroh, mich nicht aus lauter Leidenschaft brutal gebissen zu haben.
„Ich mache mal eine kurze Bestandsaufnahme.“ Ich verdrehte meine Augen und zappelte ein wenig herum. „Ja, alles heil, bis auf einen leichten Schaden im unteren Beckenbereich. Der Grund dafür steckt noch in mir.“
„Du machst mich fertig“, sagte Elias mit dem Mund gegen meine Schulter gepresst. Er grunzte leicht vor Lachen.
„Entschuldig e?“, sagte ich und hob einen Finger. „Hast du gerade gegrunzt?“
„Ich war zu faul, meinen Mund zu öffnen, also ja.“
Ich weiß nicht, was plötzlich – außer Elias – in mich gefahren war, aber ich fing an, vor Freude zu strampeln und zu kreischen.
Vorsichtig zog sich Elias aus mir zurück. „Du erinnerst mich manchmal an diesen kleinen tasmanischen Beutelteufel aus der Zeichentrickserie. Der wirbelt auch immer so herum“, sagte er und lehnte seinen Kopf wieder gegen meine Schulter.
Ich
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