In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Gesicht.
„Liebst du mich, auch wenn ich nicht perfekt bin?“ Das war nicht einfach so dahergefragt. Es war etwas, was ihm auf dem Herzen lag.
„Meine Liebe stellt keine Bedingungen. Ich liebe dich so, wie du bist.“
„Schöner hätte ich meine Gefühle für dich auch nicht ausdrücken können.“ Er küsste meine Stirn. „Also, was hat Eva dir alles erzählt?“
„Deine Oma? Gar nichts.“
Er grummelte vor sich hin. „Nein, deine Eva.“
Ich schmuste mich fester in seine Arme. „Sie erzählte mir nur, wie es für sie war.“
„Und?“
„Wie wäre es, wenn du schlafen würdest?“, fragte ich und strich ihm über den Rücken. „Wann geht eigentlich unser Flug?“
„Morgen Nachmittag. Wir können also ausschlafen.“
„Sehr gut – und jetzt mach die Knöpfe zu.“
„Knöpfe?“
„Deine Augen.“
E in heiseres Lachen, gepaart mit einem Gähnen, erklang.
„Gute Nacht , mein Engel.“
„Gute Nacht , mein Kätzchen.“ Er gähnte noch einmal. „Dein Körper ist so warm und weich.“
Es dauerte nicht lange und er schlief tief und fest. Eine Zeit lang lag ich noch wach und ging immer wieder alles durch, was heute Abend zwischen uns passiert war. Irgendwann schlief auch ich müde und erschöpft in den kühlen Armen der Liebe meines Lebens ein.
„Weißt du, auf wen ich mich voll freue?“, fragte ich und biss in mein Käsebrot.
Elias sah von seiner Zeitung auf, die er heute Morgen beim Brötchenholen gekauft hatte, weil dort ein Artikel über irgendein tolles Auto abgedruckt war. Ich hatte bei der Erklärung auf Durchzug geschaltet.
„Deine Freundinnen?“, riet er.
„Auch, aber zuerst einmal freue ich mich auf Ana. Sie holt uns doch bestimmt ab, oder?“
Er lachte. „Ja das tut sie … die kleine Nervensäge. Aber du wirst sie nicht wieder abknutschen, oder?“
„Und ob!“, rief ich aus. „Eifersüchtig?“
„Na ja … bleibt ja in der Familie und unsere Eltern haben uns dazu erzogen, vieles zu teilen … auch wenn ich bei dir so meine Probleme habe.“
Ich nahm einen großen Schluck Orangensaft und musterte me inen Freund, der interessiert auf den besagten Artikel in der Zeitung starrte. Kerle und Autos!
„Kannst du noch bei dieser Entfernung mit ihr über den Gedankenweg sprechen oder gibt’s da eine Begrenzung?“
„Nein, keine Begrenzung. Jedenfalls , was meine Schwester und mich angeht. Wir können jederzeit zueinander Kontakt aufnehmen. Aber Menschen oder andere Vampire müssen schon in unserer Nähe sein.“
„Und bei mir?“
„Du bist eine Ausnahme. Ich habe dich bisher immer erreicht.“
„Hmm “, brummte ich und schluckte den Bissen hinunter. „Freut sich Ana auch schon auf mich?“
„Du hast ja keine Ahnung !“ Er sah auf ein paar Klamotten von mir, die im Zimmer verteilt lagen. „Wir müssen noch aufräumen.“
„Ja , ich weiß, du Ordnungsfreak!“
„Du sagst das, als ob es etwas Schlimmes wäre!“
„Ein Kleingeist hält Ordnung, ein Genie überblickt das Chaos.“
„Das ist gemein“, sagte Elias und kräuselte seine Stirn.
Ich streckte meinen Zeigefinger aus und versuchte damit die Falten auf seiner Stirn zu glätten.
„Willst du mir ein Loch in den Kopf bohren?“
Ich ignorierte die Frage und zog meinen Finger zurück. „Was machen wir heute?“
„Was immer dein Herz begehrt.“
„Hey, du bist hier für Ideen zuständig. Meine Aufgabe ist es, sie zu kritisieren.“
Elias schmunzel te.
„Hmm …“, überlegte er dann. „Wir könnten uns in Sibiu das Brukenthal-Museum ansehen. Man sagt, es sei das Louvre Rumäniens. Oder wir fahren nach Bran und besichtigen das angebliche Schloss Dracula. Auch wenn es gar nicht sicher ist, ob Vlad da überhaupt einmal gewohnt hat.“
„Dracula!“, rief ich aus und riss meine Arme hoch.
„Das war eindeutig“, sagte Elias, stand auf und grinste. „Komm Häschen, wenn wir nach Bran wollen, sollten wir los.“
Ich stand auf und fiel meinem Vampir um den Hals. „Ich bin so glücklich“, nuschelte ich in seine Halsbeuge. „Du hast wirklich immer die besten Ideen.“
Er drückte mich fest an sich und küsste meinen Kopf. „Etwas Schöneres konntest du mir nicht sagen. Zu wissen, dass du glücklich bist, ist das Wichtigste in meinem Leben.“
Im Auto ließ Elias wieder das Verdeck runtersurren. Wir hatten bereits gepackt und unsere Taschen im Kofferraum verstaut. Mein Vampir musste mir aber hoch und heilig versprechen, dass wir wieder einmal ein Wochenende in diesem Haus
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