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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hypnotisieren?“
    Elias nickte und in dem Moment fiel meine beste Freundin bereits benommen in seine Arme. Zusammen mit ihr kniete er sich neben Anastasija, die nach einem Arm von Eva griff und ihn an ihren Mund zog. Nach einem unbeschreiblichen Geräusch saugte die Vampirin zufrieden und gierig am Arm meiner besten Freundin. Dunkelrote Augen öffneten sich, als Ana von Eva abließ und die Wunde sauber leckte. Der nagende Durst war verschwunden, aber die Sorgen blieben. Elias drehte Evas Kopf zu sich und weckte sie aus ihrem künstlichen Schlaf. Verwirrt starrte Eva ihren Arm an.
    „Das war ’s schon?“, fragte sie.
    „Ja“, sagte Anastasija und stand auf. „Ich danke dir von ganzem Herzen.“
    Verwundert nahm Eva die ihr angebotene Hand der Vampirin und ließ sich auf die Beine ziehen.
    „Gern geschehen. Geht’s dir denn jetzt wieder gut?“
    „Mein Schädel hämmert noch ein kleines bisschen, aber das wird gleich verschwinden.“
    Bei diesem Satz klingelte es und Elias nahm meine Hand. In jeder einzelnen Faser seines Körpers und besonders seines Gesichtes konnte ich sehen, wie müde er war; und mir ging es ähnlich. Anastasija schüttelte noch etwas faules Obst von sich herunter und lächelte uns an. Etwas Gutes hatte dieser Angriff auf sie ja gehabt. Sie hatte das Blut von Eva zu schmecken bekommen und das schien sie sehr zu erheitern. Elias hingegen sah eher böse aus, was nicht nur seine Schwester etwas irritierte. Mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen nahm sie ihren Bruder in den Arm.
    „ Frate? Ce este? “, hauchte sie in sein Ohr. Für mich war es so gerade hörbar. „Was ist los, Brüderchen?“
    Elias ließ meine Hand los , um seine Schwester ebenfalls zu umarmen.
    „Ich liebe dich“, sagte er mit immer noch wütender Stimme. Ana stasija nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände und sah ihn forschend an. In ihrer Muttersprache sagte sie etwas, das wie eine Frage klang. Egal was es war, es brachte den Knoten in Elias zum Platzen und der Inhalt sprudelte nur so aus ihm heraus. Blöd nur, dass ich kein Wort verstand. Aber irgendwann schien er zu fluchen und das immer lauter. Während er sprach, wanderte der Blick seiner Schwester immer wieder zu mir. Ich muss wohl ziemlich genervt ausgesehen haben, denn Ana lächelte mir zu und unterbrach ihren Bruder.
    „Keine Sorge, er erzählt mir nur Dinge, die du schon längst weißt“, beruhigte sie mich.
    Elias’ Blick traf den meinen. Er musste mir meine Verärgerung ansehen, denn er kam herüber und nahm mich in den Arm. „Oh, tut mir leid. Ich hab ihr umschrieben, was in der Nacht passiert ist, und dann habe ich mich nur noch über Gott und die Demonstranten aufgeregt und einige unschöne Dinge gesagt.“ Mein Freund blickte den Fußboden an.
    „Elias“, antwortete ich . „Du hast die Nacht nicht ein Auge zugemacht und der Tag gestern war nicht gerade ruhig gewesen.“ Ich nahm seine rechte Hand in meine. „Morgen früh nach einer Mütze voll Schlaf sieht die Welt wieder ganz anders aus. Schau, deiner Schwester geht es wieder gut. Du brauchst dir keine Sorgen machen.“
    Elias ’ Blick haftete jetzt auf Anastasija, die strahlend neben Eva stand. Liebevoll hatte sie einen Arm um meine beste Freundin gelegt, die wie ein Honigkuchenpferd grinste.
    „Wir waren beide unaufmerksam, Elias“, sagte Ana und bezog sich damit wohl auf die Unterhaltung mit ihrem Bruder.
    „Ich hätte sie kommen sehen müssen!“, keifte Elias zurück.
    „Na und? Ich auch!“, sagte Ana und stampfte mit dem Fuß auf.
    Ich fragte mich, ob dieser Angriff mit denen der letzten Tage in Zusammenhang stand? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in me inem Magen aus.
    „Wir sind stark , Ana, aber was wäre, wenn sie Miri getroffen hätten? Dann wäre sie jetzt …“ Elias stockte mitten im Satz, um mit einer meiner Locken zu spielen. „… tot.“
    Ana stand wie der Blitz hinter ihm und legte ihren Kopf auf se ine Schulter. „Du hattest sie im Auge“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Wenn die Kugel auf dem Weg zu ihr gewesen wäre, hättest du sie kommen sehen.“
    „Ja genau!“, schrie Elias plötzlich über den ganzen Flur. „Aber weil ich auf Miriam geachtet habe, musste meine eigene Schwester zu Boden gehen. Wegen meiner Unachtsamkeit.“
    Ich zuckte zurück und stellte mich hinüber zu Eva. Ängstlich hakte sie sich bei mir ein und wir betrachteten die beiden Vampire. Elias bleckte die Fänge und starrte Ana an, welche immer noch mit erhobenen Händen

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