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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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mit der Hüfte gegen die Anrichte. Zum ersten Mal hatte Fiona ihn von sich aus berührt. Er war sich nicht sicher, ob ihr das überhaupt bewusst war. Doch er hatte es bemerkt. Wie gut und richtig es sich angefühlt hatte, sie in den Armen zu halten. Am liebsten hätte er sie wieder an sich gezogen und geküsst. Aber das würde dann nicht alles sein. Dabei hatte er einen ganz anderen Plan. Heute Abend würden sie zusammen essen, hatte er sich vorgenommen. Erst danach würde er sie verführen, und zwar langsam, sehr langsam.
    Als das Wasser im Topf zu sprudeln begann, richtete D. C. seine Aufmerksamkeit wieder auf den Herd und gab Salz und Öl ins Wasser.
    „Wie geht es deinem Bein jetzt?“, fragte sie.
    „Es ist auf dem Weg der Besserung. Es wurde quasi umgebaut und hier drin“, er klopfte auf den Oberschenkel, „befindet sich eine Menge technisches Zeug. Ich hatte schon gehofft, ich hätte jetzt Superkräfte.“
    „Wolltest du mit einem Satz über Hochhäuser springen?“
    „So etwas in der Richtung. Aber wie sich herausstellte, passiert so etwas nur im Film. Ich musste mich mit fünfundachtzig Prozent meiner ursprünglichen Beweglichkeit zufrieden geben. Die gute Nachricht ist, dass ich irgendwann den Stock wegwerfen kann.“
    „Und die schlechte?“
    Er öffnete eine Packung Linguine. „Mein General drängt mich, einen Schreibtischjob im Pentagon anzunehmen.“
    In ihrem Blick las er Überraschung und Besorgnis.
    „Wirst du das tun?“
    Er hob eine Augenbraue. „Würdest du?“
    „Vielleicht. Wenn ich sechzig bin.“
    Er lachte. Dann hob er sie hoch und wirbelte sie in der kleinen Küche herum. „Danke!“
    Fiona war noch leicht schwindelig, als er sie wieder auf den Boden stellte. Dann küsste er sie erst auf die eine und danach auf die andere Wange.
    „Danke, wofür?“
    „Deine Sichtweise ist genau das, was ich brauche. Ich habe gestern Abend nämlich eine Entscheidung getroffen.“
    „Was hast du entschieden?“
    „Ich werde am fünfzehnten Januar aus der Armee austreten und mir eine neue Stelle suchen.“
    Fiona sah ihm schweigend zu, wie er prüfend den Topfdeckel hob und hinein sah. Warum machte es ihr etwas aus, was er vorhatte? Weshalb fühlte es sich an, als ob ihr Herz zusammengeschnürt würde? „Wo denn?“, fragte sie dann.
    Er zuckte mit den Schultern. „Mein Bruder würde mir in Manhattan einen Job anbieten. Ich könnte auch mit Chance reden, ob in seiner Firma eine Stelle für mich frei wäre. Ich bin mir noch nicht sicher.“
    „Macht es dir nichts aus, die Army zu verlassen?“
    „Ich dachte, das würde es, aber mir gefällt die Vorstellung, einen sauberen Schnitt zu machen. Das ist wie eine leere Tafel, auf die man erst noch etwas schreiben muss.“
    Entschlossen ignorierte Fiona die Enttäuschung, die in ihr aufstieg. Sie wollte nicht daran denken, dass alles, was sie und D. C. verband, schon bald wieder vorbei sein würde. Wenn sie solche Gedanken jetzt zuließ, würde sie sich damit nur den Abend verderben.
    „Deckst du bitte schon mal den Tisch? Es ist gleich soweit.“
    Lebe den Augenblick! Jetzt war D. C. hier bei ihr. Und sie hatte schon genügend Zeit vergeudet. Sie zog die Jacke aus, ließ sie auf den Boden fallen und öffnete ihren Gürtel. „Könnte hier irgendetwas verderben, wenn du den Herd mal abstellst?“
    „Verderben?“
    Als er sich umdrehte, ließ sie gerade ihre Hose auf den Boden gleiten und trat heraus. Die Nudelpackung fiel ihm aus den Händen und auf die Anrichte.
    Ohne den Blick von Fiona abzuwenden, schaltete er den Herd aus. Dann räusperte er sich. „Ich wollte eigentlich zuerst mit dir zu essen und dich danach verführen.“
    „Ein guter Plan, sehr gut, doch ich habe Gegenargumente.“ Sie schlüpfte aus der Bluse und ließ sie fallen. Es folgte ihr Slip.
    D. C.s Puls schlug schneller, während er seinen Blick langsam von oben bis unten über Fionas Körper schweifen ließ. Sie war wunderschön. Ihre Haut schimmerte hell und makellos. Doch was ihn am meisten fesselte, waren ihre Augen. Entdeckte er da nicht einen Anflug von Mutwillen in ihrem Blick? „Oh, ja“, sagte er heiser, „das hast du.“
    „Ich schätze, wenn wir bis nach dem Essen warten, könnte die Vorfreude den Genuss des Essens stören. Das wäre aber schade, denn du gibst dir so viel Mühe mit dem Kochen.“
    „Klingt logisch“, meinte er, obwohl er im Augenblick überhaupt nicht dazu fähig war, logisch zu denken. Er umklammerte den Rand der Anrichte, um sich davon

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