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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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drei volle Tüten Lebensmittel erstanden. Jetzt lagen die Sachen alle auf ihrer Küchenanrichte, von der kein Zentimeter mehr zu sehen war. Wer sollte das bloß alles essen?
    „Wie schmeckt der Wein?“
    Sie probierte einen Schluck und ließ den herben, trockenen Geschmack auf der Zunge zergehen. „Ausgezeichnet.“
    Zufrieden öffnete er eine Schublade, wählte ein Messer daraus aus und begann eine Zwiebel zu schälen.
    „Das sieht nach viel Arbeit aus. Wir hätten doch Essen bestellen können.“
    „Und wo bleibt da der Spaß?“
    Sie stützte das Kinn auf die Hand und betrachtete ihn. „Das tust du eigentlich die ganze Zeit, stimmt’s? Du überlegst dir, wie du Spaß haben kannst.“ Sie dachte daran, wie sie durch eine Hecke geschlichen waren und heimlich in Kathryn Lewens Fenster geschaut hatten.
    „Der Spaß ist nur ein Nebeneffekt. Aber man sollte ihn nicht unterschätzen. Findest du nicht, dass einem die Arbeit besser von der Hand geht, wenn man Spaß dabei hat?“
    „Schon.“
    Er reihte die Tomaten auf der Anrichte auf, nahm dann die erste und schnitt sie in Stücke.
    „Kann ich dir eigentlich irgendwie helfen?“
    „Mach doch ein bisschen Musik.“
    Sie ging zum CD-Player. „Bestimmte Vorlieben? Ich neige zu klassischer Musik.“
    „Gib deiner Neigung ruhig nach.“
    Als die ersten Klänge aus den Lautsprechern ertönten, hielt er kurz inne. „Pachelbels Kanon. Das passt gut.“
    Erstaunt betrachtete sie ihn.
    Als hätte er ihren Blick gespürt, sah er auf. „Du fragst dich, wie es kommt, dass ich Barockmusik mag?“
    „Ein bisschen.“ Sie setzte sich wieder auf ihren Hocker und sah zu, wie er einen ganzen Berg Grünzeug wusch und es anschließend in Küchenpapier wickelte.
    „Mein Vater hatte eine riesige Musiksammlung. Er mochte alle Arten von Musik – Jazz, Blues, Klassik. Nachdem er gestorben war, hat meine Mutter sich oft etwas davon angehört. Sie sagte, das wäre ihre Art, sich an ihn zu erinnern. Was gefällt dir denn noch außer Klassik?“
    Sie sah ihn belustigt an. „Alles, was du aufgezählt hast und Broadwaymelodien. Das ist doch jetzt wieder ein Date-Gespräch, oder?“
    Er grinste und hob eine Hand und machte eine beschwichtigende Geste. „Wieder erwischt.“
    Fiona musste lachen und entspannte sich ein wenig. Sie zog die Stiefel aus und sah zu, wie er die gewaschenen Kräuter in eine Salatschüssel zupfte. Er schien sich völlig mühelos verwandeln zu können. Aus dem Arbeitskollegen wurde mal ein Liebhaber, mal ein Freund und nun ein … Gourmetkoch. Das war wirklich erstaunlich.
    Sorgfältig löste er einen Aufkleber von der Unterseite eines nagelneuen Topfes, spülte ihn aus und füllte ihn danach mit Wasser. „Du kochst nicht oft.“
    „Ich koche überhaupt nicht. Natalie und Chance haben mir die Pfannen und Töpfe zur Einweihung geschenkt, als ich in diese Wohnung zog.“
    Er stellte den Topf auf den Herd. „Schade. Kochen ist eine der beiden besten Arten, die ich kenne, nach einem anstrengenden Arbeitstag zu entspannen und Energie zu tanken.“
    „Und die andere?“
    Er hob sein Weinglas und betrachtete sie über den Rand hinweg, während er einen Schluck nahm. Sein Blick war so vielsagend, dass ihr lauter kleine heiße Schauer über den Rücken liefen. „Oh.“
    „Dazu kommen wir noch.“
    Das würden sie. Die Vorstellung, wieder Sex mit ihm zu haben, war ihr den ganzen Tag über nicht aus dem Kopf gegangen. Ständig hatte eine gewisse Spannung zwischen ihnen geherrscht. Wie elektrischer Strom, mal stärker, mal schwächer, doch immer im Fluss. Als sie nun den Blick zu seinen Händen schweifen ließ, spürte sie, wie sie eine Woge der Erregung überkam. Seine Finger waren lang, die Bewegungen sicher und geschickt.
    Genauso geschickt hatte er seine Hände über ihre nackte Haut gleiten lassen. Fiona wollte ihn auch endlich berühren. In Amandas Apartment war keine Zeit dafür gewesen, seinen Körper zu erkunden. Sie hatte nur einen kleinen Vorgeschmack bekommen und seine harten Muskeln unter ihren Händen gefühlt.
    Diesmal griffen sie gleichzeitig zu ihren Gläsern und tranken von dem Wein. Als sich ihre Blicke trafen, rann Fiona ein erregender Schauer über den Rücken.
    „Weißt du, was man über Vorfreude sagt?“, fragte er.
    Sie wusste es. „Vorfreude ist die schönste Freude.“ Doch noch nie hatte sie das auf diese Weise erfahren. Mit D. C. war alles anders. Kein Mann hatte je eine so starke Begierde in ihr ausgelöst. Kein Mann war ihr je so nah

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