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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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draußen überhaupt keine Presse.
    Das war eine schöne Fantasie, und weil Ty wieder bei ihr war, gab sie sich dieser Vorstellung gern hin.
    „Was beschäftigt dich so sehr?“, fragte er und strich ihr über die Wange.
    „Tut mir leid, ich höre sofort auf zu denken. Versprochen.“
    „Vielleicht gelingt es mir, dich abzulenken.“
    Behutsam drehte er sie auf den Rücken und setzte sich rittlings über sie. Mit einem Finger strich er ihr vom Kinn bis hinunter zum Nabel, und sie merkte, dass es funktionierte. Als er mit den Lippen der Spur seiner Finger folgte, konnte Claire keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es gab nur noch Verlangen und Lust, und all das schenkte ihr Ty. Mit ihm war sie vollkommen.
    Er war es, den sie liebte.
    Damit musste sie sich im Moment begnügen.
    Die Männer, die Ty damit beauftragt hatte, die Betonböden in Claires Haus herzurichten, erledigten ihre Arbeit so schnell, dass es wie ein Kinderspiel aussah.
    Das Ganze zog sich zwar über mehrere Tage hin und war eine schmutzige Angelegenheit, doch Ty war jede Anstrengung recht, denn danach sah Claire ihn immer wie ihren großen Helden an, wenn sie ihr Wohnzimmer betrat.
    „Es ist so schön, dass ich am liebsten gar keine Möbel hineinstellen würde.“
    „Kein Problem. Ein Anruf genügt, und alles wird abgeholt und an Bedürftige verteilt.“
    „Da landet es sowieso bald“, wandte sie ein. „Ich habe mir das alles nur als Übergangslösung besorgt, weil ich mich erst endgültig einrichten wollte, wenn die Wände und der Boden fertig sind.“ Überglücklich strahlte sie ihn an. „Kommst du mit auf Shoppingtour ins Möbelhaus?“
    „Du kleine Hexe.“ Dafür erntete er einen strafenden Blick. „Aber ja, das würde ich sehr gern.“
    Als sie das Haus verließen, trug er eine Baseballkappe, und Claire hatte sich eine große Sonnenbrille aufgesetzt und das Haar zum Pferdeschwanz gebunden. Das war zwar etwas albern, denn Jeder, der sie etwas eingehender ansah, konnte sie trotzdem erkennen, doch in der Verkleidung fühlte sie sich etwas sicherer.
    Sie hatte ihm auch einen Transponder für das Garagentor gegeben, sodass er jederzeit dort parken und von dort aus ins Haus gelangen konnte, so musste er nicht die Haustür benutzen.
    „Hast du mit deinen Eltern gesprochen?“, fragte sie, als sie sich dem Möbelhaus näherten.
    Verwundert warf er ihr einen Blick zu, doch sie sah zum Seitenfenster hinaus. „Ja, mit meiner Mom. Sie ist der Meinung, ich hätte dein Leben ruiniert. Meinen Job findet sie unwürdig. Es war keine sehr angenehme Unterhaltung.“
    „Das tut mir leid. Ich hätte es nicht erwähnen sollen. Es war nur …“ Sie zögerte. „Ach, egal.“
    „Nein, sag schon.“
    „Ich dachte nur, wenn du ihretwegen aus Dallas weg willst, dann gibt es vielleicht einen Weg, wie ihr euch wieder versöhnt.“
    „Das glaube ich nicht.“ Er atmete tief durch. „Manchmal ist jede Hoffnung umsonst, so sehr man sich auch etwas wünscht.“
    Einen Moment presste sie die Lippen aufeinander. „Wie zum Beispiel, dass du bleibst.“
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Messerstich. „Claire, ich …“
    „Nein, es ist schon okay. Ich verstehe es ja, aber dies ist eine große Stadt. Du könntest jahrelang hier leben, ohne ihnen jemals zu begegnen. Jetzt bist du auch schon fast sechs Monate hier, ohne sie gesehen zu haben.“
    „Es geht nicht nur um meine Eltern. Es gibt Ziele, die ich erreichen will. Dafür muss ich die Stadt verlassen.“
    „Und Pendeln kommt für dich nicht infrage, stimmt’s?“
    „Jeden Tag nach Paris und zurück, das kommt zeitlich nicht ganz hin.“ Er nahm ihre Hand, während er an einer Ampel darauf wartete, dass es grün wurde. Gleich dahinter lag das Möbelhaus.
    „Vergiss es einfach. Ich breche im Moment meine eigenen Regeln, das ist nicht fair. Ich spiele Klette und werde ernst.“
    „Das macht nichts“, sagte er sanft. „Ich mag Kletten.“ Sie hatten zwar noch keines ihrer Probleme aus der Welt geschafft, dennoch fand er, dass sie sich einem Kompromiss annäherten. Irgendeinen Weg musste es geben, denn er sehnte sich so verzweifelt danach, dass er den Gedanken nicht ertrug, sie könnten möglicherweise keine Lösung finden.
    Dafür ging es bei der Möbelsuche umso leichter. In Rekordzeit hatte Claire alles zusammen, was sie für das Wohnzimmer brauchte. Nun zerrte sie ihn in kleine originelle Läden, um mit Kunstwerken und Deko-Artikeln noch etwas Flair in ihr Haus zu bringen.
    Die Tage und Nächte vergingen

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