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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Spiegel vorgehalten bekommt.“
    „Irgendwie müssen wir eine Einigung finden.“
    Sie lächelte und küsste ihn. „Das hoffe ich, denn ich kann mir nicht mehr erklären, wie ich jemals ohne dich leben konnte.“
    „Glaub mir, Darling“, er zog sie an sich, „das Gefühl kenne ich.“

11. KAPITEL
    Obwohl es Ty war, der versteigert wurde, und nicht sie, war Claire vor Nervosität speiübel. Immer wieder lief sie quer durch den Ballsaal und versuchte, ihre Aufregung in positive Energie umzusetzen.
    Bislang lief die Spendengala blendend. Das Essen mit Tawny Martin war für über zweitausend Dollar versteigert worden, und auch die Gegenstände, die auf langen Tischen ausgestellt waren, hatten bei einer stillen Auktion hohe Preise erzielt. Sie hatte ihre Ansprache bereits gehalten, also gab es im Grunde überhaupt keinen Anlass mehr, nervös zu sein.
    Jetzt stand Ty oben auf der Bühne und sprach gelassen und redegewandt über die besonderen Herausforderungen, die er während seiner Schulzeit hatte meistern müssen. Claire war unglaublich stolz auf ihn und bereute jetzt, dass sie ihm verboten hatte, ihr Geld für die Versteigerung zu leihen. Wahrscheinlich springe ich der Frau, die mit dem höchsten Gebot den Abend mit ihm gewinnt, an die Gurgel, nur damit sie ihn nicht in ihre gierigen Finger bekommt.
    Ty beendete seine Ansprache, und Mellie Jo bestieg das Podium. Bevor Claire sich’s versah, hatte die Auktion begonnen. Aus finanzieller Sicht war sie ein voller Erfolg. Die gebotene Summe stieg und stieg.
    Claire empfand das Ganze trotzdem als reinsten Horror.
    Immer wieder ließ Ty den Blick durch den Saal kreisen, und wenn er sie entdeckte, lächelte er.
    Er gehört mir, dachte sie. Mir ganz allein. Diese besitzergreifende Seite war ihr selbst neu, doch sie konnte sich dagegen genauso wenig wehren wie gegen die Eifersucht, die siedendheiß in ihr hochkochte.
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Ihr seid kein Paar. Er verlässt Dallas, und früher oder später wird er mit einer anderen Frau zusammen sein.
    Das war eine Tatsache, und dennoch wollte Claire das im Moment nicht akzeptieren. Sie wollte etwas dagegen unternehmen.
    Als das Date mit Ty zum Eröffnungsabend seines Clubs „Heaven“ an eine schlanke Blondine im hautengen schwarzen Kleid ging, war Claire die Einzige im ganzen Saal, die nicht applaudierte. Sie stand nur da, hielt die Hände dicht voreinander und erkannte, dass sie es nicht schaffte zu klatschen.
    Damit ging es ihr nicht um dieses Essen, das war etwas, womit sie zurechtkam. Nein, ihr war schlagartig klar geworden, dass sie sich nicht von Ty trennen wollte. Sie wollte nicht länger so tun, als wären sie kein Paar.
    Letztlich war es nicht nur eine Frage, wer wo lebte. Im Leben ging es auch um Liebe, Gefühle und Genuss – und nicht nur um den Job. Sie brauchte Ty bei sich, um sich lebendig zu fühlen. Und wenn sich das nicht mit ihrer Karriere vereinbaren ließ, dann musste sie eben umplanen.
    Sie musste nur noch herausfinden, wie.
    Nach der Gala hatte Ty auf direktem Weg ins „Decadent“ gemusst, doch obwohl sie ihn nicht mehr getroffen hatte, war Claire in bester Stimmung, als sie am nächsten Morgen ins Büro kam. Sie hatte beschlossen, für ihn und sich eine Lösung zu finden, wie sie zusammen bleiben konnten, und dieser Entschluss reichte, um sie innerlich vor Freude hüpfen zu lassen.
    Als sie ins Büro der Richterin ging, pfiff sie den Song, den sie auf der Fahrt im Radio gehört hatte. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, Myrna, die Sekretärin, würde ihr die Laune verderben, doch der Empfangsbereich war leer.
    Stirnrunzelnd klopfte sie an die Tür des Büros von Richterin Monroe und trat ein, als die Richterin von drinnen rief.
    Dort war auch Myrna, und die beiden Frauen sahen sie mit ernster Miene an, als sie eintrat.
    „Was ist passiert?“
    „Schließen Sie bitte die Tür, Myrna.“ Richterin Monroe nickte ihrer Sekretärin zu.
    „Richterin, was …“ Claire wurde nervös. Eine geschlossene Tür bedeutete bei der Richterin nichts Gutes.
    „Sind Sie heute schon Ihre E-Mails durchgegangen? Waren Sie auf einigen der Portale, auf denen Sie Mitglied sind?“
    Mit wachsender Furcht schüttelte Claire den Kopf. „Wieso?“
    „Kommen Sie herum zu mir.“
    Die Richterin deutete auf den Monitor und rückte gleichzeitig zur Seite, als wolle sie ihr etwas Privatsphäre geben.
    Nein, dachte Claire, dass sind alles keine guten Zeichen. Ihre Befürchtung bestätigte sich, als sie das

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