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In sueßer Ruh

In sueßer Ruh

Titel: In sueßer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. E. Lawrence
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be by your side to watch as you swoon
    »Was halten Sie davon?«, fragte Quinlan.
    »Sieht nach irgendeinem Schauergedicht aus«, sagte Lee.
    »Oder es ist der Text von so einem Gothic-Song«, schlug Butts vor. »Mein Junge hört alles mögliche verschrobene Zeug wie das hier.«
    Sie gaben das Blatt vorsichtig wieder an den Kriminaltechniker zurück. Es würde bestäubt und auf Fingerabdrücke untersucht und für die Sicherung von Spurenmaterial bearbeitet werden. Aber die Worte selbst enthielten bereits einen Hinweis auf Persönlichkeit und Motiv der unbekannten Person.
    »Was wissen wir über das Opfer?«, erkundigte sich Butts.
    »Die junge Frau heißt Liza Dobbins«, sagte Quinlan. »Ihre Mitbewohnerin hat sie gestern als vermisst gemeldet und ein paar Fotos mit aufs Revier gebracht. Sagte, sie sei zum Joggen in den Van Cortlandt Park gegangen und nicht wiedergekommen. Als wir sie gefunden haben, haben wir eins und eins zusammengezählt. Sobald wir sie in die Pathologie gebracht haben, bestellen wir die Mitbewohnerin wegen der Identifizierung ein. Es besteht allerdings kein Zweifel, dass sie es ist.«
    Butts kratzte sich am Kinn. »Es kommen ja eine Menge Leichen hierher, aber wie kriegt man eine ohne irgendeine Art offizielle Erlaubnis hereingeschmuggelt?«
    »Das fragen wir uns auch«, sagte Quinlan.
    »Vielleicht stellen wir ja auch die falschen Fragen«, behauptete Lee.
    Stirnrunzelnd steckte sich Quinlan eine Zigarette an. »Was vermuten Sie?«
    »Ich weiß nicht. Aber eines steht fest: Er hat die Phantasievorstellung, das zu tun, schon seit langer Zeit«, erklärte Lee.
    Über den dreien landete eine einzelne Krähe auf einem Ast und spähte mit schwarzen Knopfaugen auf sie hinunter. Sergeant Quinlan sah zu dem Vogel hinauf und fröstelte.
    »Lassen Sie uns von hier verschwinden.«

KAPITEL 24
    Lee fuhr den langen Weg mit der U-Bahn nach Hause und stieg am Astor Place aus. Während er durch das Einkaufszentrum hinter dem Hochschulgebäude der Cooper Union in Richtung seiner Wohnung ging, spürte er plötzlich, wie sich etwas gegen seine Scheinbeine drückte. Er sah hinunter und erblickte einen hochgewachsenen Irischen Setter, der sich an sein Bein presste. Der Hund versuchte, ihm die Hand zu lecken, und wedelte wie wild mit dem Schwanz.
    »He, hierher.«
    Die Stimme kam von links. Plötzlich in Panik geraten, wirbelte der Vierbeiner mit pochendem Herzen herum. Vor ihm stand Lucille Geffers mit einer Leine in der Hand. »Tut mir leid«, sagte sie und hielt die Leine in die Höhe. »Als er Sie gesehen hat, hat er es geschafft auszubüxen. Komm her, Rex«, sagte sie und legte ihm die Leine locker um den Hals.
    Lucille Geffers war eine seiner Professorinnen am John Jay College gewesen und Vorsitzende des Fachbereichs Philosophie. Lee war es immer wie eine Ironie vorgekommen, dass sie Philosophieprofessorin war, weil alles an ihr so derb war. Sie war klein und drahtig und hatte eine forsche, aufgeräumte Art. Ihr dichtes und ziemlich buschiges braunes Haar trug sie zweckmäßig kurz, und ihre Kleidung, häufig in verschiedenen Naturtönen, war grundsätzlich vom amerikanischen Kultversandhaus L. L. Bean. Sie war ungewöhnlich direkt und kam ohne jegliche überschwängliche Gesten oder Höflichkeitsfloskeln immer gleich zur Sache. Mitunter konnte sie ziemlich taktlos sein und war bei den Studenten dafür bekannt, geschmacklose Dinge von sich zu geben. Ein Wesen also, das am denkbar weitesten von dem versonnenen, nachdenklichen Gemüt entfernt war, das Lee bei einer Philosophieprofessorin vermutet hätte. Überdies fehlte ihr jeder Sinn für Ironie. Und sie saß in nahezu jedem Fachbereichsausschuss, den es gab.
    »Hallo«, sagte Lee und hörte auf, Rex zu streicheln, der derart heftig mit dem Schwanz wedelte, dass er kurz vor dem Abheben zu stehen schien.
    »Schön, Sie zu sehen, Lee«, sagte Lucille aufrichtig und musterte ihn mit zur Seite gelegtem Kopf. Sie trug eine braune Cordhose, eine beige Hemdbluse und Birkenstocksandalen. An einem Bändel um ihren Hals baumelte eine Sonnenbrille. »Er scheint sich auch zu freuen«, fügte sie mit einem Blick auf Rex hinzu.
    »Tja, wir sind alte Freunde«, sagte Lee und strich dem Hund über den seidigen Kopf.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie auf eine Art, die ihn veranlasste zu glauben, dass sie die Antwort wirklich hören wollte.
    »Ich halte durch«, erwiderte er.
    Sie verzog den Mund und runzelte die Stirn. »Dem Aussehen nach zu urteilen, nur mit Mühe und

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