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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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allmählich.
    Hilda schien es nicht viel anders zu gehen. Doch sie war von Natur aus ruhiger, gelassener und ließ eher die Dinge auf sich zu kommen. Die Zwillinge wollten immer sofort handeln.

    Eines Tages sagte Grit zu den Schwestern, als die beiden allein auf dem Hof standen: „Ich muss was Wichtiges mit euch besprechen.“
    „Komm mit“, meinte Hanni. Und Nanni sagte: „Am besten gehen wir in unser Schlafzimmer. Hilda ist unterwegs ins Dorf und wir schließen einfach ab.“
    „Ich werde verfolgt“, fing Grit an zu erzählen. „Was soll ich tun?“
    „Verfolgt?“, fragte Nanni erstaunt. „Ist es der Mann, mit dem du ein paarmal draußen an der Mauer standst und dich unterhalten hast?“
    „Nein, der brachte mir bloß wichtige Nachrichten, sehr wichtige. Woher weißt du das übrigens?“, fragte sie. „Ich dachte, niemand hätte mich gesehen.“
    „Liebe Grit, in Lindenhof kann man kaum etwas heimlich machen. Es gibt immer genug Leute, die ihre Nase mit Vorliebe in fremde Angelegenheiten stecken. Man hat uns sogar vor dir gewarnt. Wir sollten dir lieber nicht trauen.“
    „Und?“
    „Was und?“
    „Misstraut ihr mir nun?“
    Die Zwillinge sahen sie stumm an. Schließlich sagte Hanni: „Wir wissen nichts von dir und deine Treffen sind schon merkwürdig. Es wäre gut, wenn du uns ein bisschen von dir erzähltest. Wir könnten dich dann bei den anderen besser verteidigen.“
    „Aber ich habe doch versprochen zu schweigen. Frau Theobald habe ich es versprochen und ... und noch jemand anderem ...“
    „Und wer verfolgt dich nun?“
    „Ein Mann und eine Frau aus meiner Heimat. Ich weiß seit langem, dass sie hinter mir her sind. Aber alle dachten, hier fände mich niemand. Heute habe ich sie aber wieder gesehen.“
    „Wo?“
    „Ich traf mich wieder mit ... mit einem meiner Beschützer. Mit einem Mal sah ich die beiden auf der Landstraße. Der Mann zeigte zum Internat hinüber. Ich konnte dem ... dem Boten gerade noch Bescheid geben, dann lief ich ins Haus.“
    Grit sah die Zwillinge kläglich an.
    „Und was wollen die von dir? Darfst du uns das verraten?“
    „Rauben wollen sie mich. Kidnappen nennt man das wohl. Und sie wollen andere damit erpressen.“
    „Kinder, Kinder!“, rief Hanni. „Das klingt mehr als abenteuerlich. Aber ich glaube dir. Frau Theobald vertraut dir ja und auf sie kann man sich verlassen. Doch was sollen wir tun?“
    „Ich weiß es eben nicht“, sagte Grit leise. „Gehe ich zu der Direktorin, dann fürchtet sie, dass ich hier nicht mehr sicher bin und schickt mich weg. Weiß ich aber, ob an dem neuen Ort die alte Geschichte nach einer Weile nicht wieder anfängt? Und bei was für Menschen werde ich dann sein? Frau Theobald ist sehr freundlich zu mir und ihr ... Solche Freundinnen kriege ich bestimmt nicht wieder.“
    Das war ja nun sehr nett gesagt.
    Die Zwillinge versprachen Grit kameradschaftlich: „Wir werden dir helfen.“
    Eine Weile überlegten sie. Dann sagte Hanni: „Eines steht fest: Du darfst nie allein bleiben – nicht mal hier in der Schule! Draußen schon gar nicht. Eine von uns wird jetzt immer bei dir sein.“

    Das machten sie von nun ab auch. Grit sah die beiden Verdächtigen nicht wieder und beruhigte sich allmählich. Sie wagte sich öfter nach draußen und ging in den Park. Aber immer in Begleitung von Hanni oder Nanni. Sie traf sich eines Tages sogar wieder mit einem Fremden. Nanni blieb ein Stück davon entfernt stehen und behielt Grit im Auge. Nichts geschah ...
    Deshalb wagte Grit sich eines Tages sogar mit Hanni ins Dorf. Sie brauchte Wolle zum Stricken und wollte sie gern selber aussuchen. Nach einer knappen Stunde kam sie keuchend durchs Tor gelaufen.
    Nanni stand gerade mit Carlotta und Hilda in der Haustür und rief ihr zu: „Warum hast du es denn so eilig? Und wo steckt Hanni?“
    „Sie muss bald hier sein. Ich bin bloß gerannt, weil ich meine beiden Verfolger wieder sah.“
    Carlotta und Hilda blickten sie verständnislos an. „Ach so ... ja, Nanni, erkläre es ihnen bitte. Aber erzählt nichts weiter, hört ihr?“
    „Schon gut“, versicherte Carlotta. „Geh jetzt vor allem erst mal auf dein Zimmer und ruh dich aus.“
    „Ja“, sagte Hilda, „komm, Grit!“
    „Und wir beide“, sagte Carlotta zu Nanni, „wir halten Ausschau nach Hanni. Inzwischen müsste sie hier sein.“
    Hanni kam nicht. Nanni lief durch den Park und rief laut ihren Namen. Sie sah zur anderen Straßenseite hinüber. Carlotta trat vors Tor ... keine

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