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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Wird etwas aus dem Ballettunterricht? Hat Frau Theobald es erlaubt?“ Da deutete sie in knappen Worten an, wie es Andrea ergangen war.
    Das erfuhr auch Petra. Sie ging zur Direktorin und bat: „Darf ich Andrea über Weihnachten mit nach Hause nehmen? Meine Eltern haben schon oft gesagt, dass ich eine Mitschülerin mitbringen soll. Ich bin doch ihr einziges Kind und sie wünschen sich Gesellschaft für mich. Vielleicht kann ich mit Andrea ein bisschen lernen. Dann kommt sie nach den Ferien besser mit.“ Mit bittenden Augen sah sie die Direktorin an.
    Frau Theobald war ein gütiger Mensch und die Aussicht auf Andreas traurige Weihnachtsferien hatte sie schon sehr bedrückt. Deshalb ging sie gern auf Petras Angebot ein. Andrea freute sich sehr, als sie davon erfuhr, und sie fasste viele gute Vorsätze.

Warum tut Grit so geheimnisvoll?
     
    „Hanni, Hanni, komm bitte mal her! Wir müssen dir etwas Wichtiges erzählen“, rief Carlotta, die mit Bobby aus dem Park kam. Sie nahmen Hanni beiseite, damit niemand sie belauschen konnte, und erzählten: „Ihr habt euch wahrscheinlich eine schöne Laus in den Pelz gesetzt. Wir haben euren Schützling Grit eben in einer recht verfänglichen Lage beobachtet.“
    „Grit?“, fragte Hanni entsetzt.
    Doch Bobby erzählte schon weiter: „Sie stand vor ein paar Minuten hinten im Park und unterhielt sich mit irgendeinem komischen Gammler, der an der anderen Seite des Zaunes lehnte. Ein sehr gutes Gewissen schien sie nicht zu haben. Sie blickte sich mehrfach um, ob sie auch niemand bemerkte.“
    „Euch hat sie jedenfalls nicht entdeckt?“
    „Nein, so schlau waren wir freilich, dass wir hinter eine Bank ins Gebüsch krochen. Das Laub ist ja noch dicht.“
    „Und dann?“
    „Dann? Na hör mal: Genügt es nicht, dass sie sich heimlich mit einem wildfremden Mann trifft? Sie, die sonst kaum den Mund auftut?“
    „Merkwürdig ist es schon“, gab Hanni zu. „Aber man sollte Grit fragen und eine Erklärung verlangen.“
    „Untersteh dich!“, fuhr Carlotta auf Hanni los. „Wir wollen abwarten, ob so etwas öfter geschieht. Nur solltet ihr vorsichtiger sein, deshalb erzählen wir es dir.“
    „Wir sagen es euch nur in eurem eigenen Interesse“, fügte Bobby ernsthaft hinzu.
    Hanni schwieg einen Augenblick. Dann lachte sie plötzlich laut und sagte: „Ist es nicht ein Witz, Carlotta, dass ausgerechnet du bei Grits Stelldichein etwas Verdächtiges witterst?“
    „Wieso?“, fragte Bobby.
    „Weil es kurz nach Carlottas Ankunft in Lindenhof ähnlich zuging. Warst du damals noch nicht hier, Bobby, du kluges Kind?“
    „Doch, aber ich war selber neu. Etwas habe ich allerdings mitgekriegt.“
    Hanni erinnerte beide: „Carlotta war genauso geheimnisumwittert wie Grit. Was es war, dahinter kamen wir nicht. Da sah Helene eines Tages, wie Carlotta heimlich, still und leise aus dem Garten ging, und schlich hinterher. Sie ging zu einem Platz, auf dem ein Zirkuszelt aufgeschlagen war, und sprach dort mit einem jungen Mann. Helene erzählte uns das später und meinte, Carlotta sei gewiss ein Zirkusmädchen. Das stimmte ja auch. Freilich gelang es Helene nicht, sie dadurch bei uns schlecht zu machen. Wir alle mochten Carlotta.“
    Hochrot vor Verlegenheit stand Carlotta dabei. Natürlich hatte Hanni recht: So war es damals gewesen. „Aber das war doch etwas ganz anderes“, stammelte sie. „Es waren ja meine alten Zirkusfreunde, mit denen ich mich traf.“
    „Woher sollten wir das wissen? Die alte Petze Helene verfolgte dich und wollte bei dir irgendeinen dunklen Punkt aufdecken, genauso wie ihr es jetzt bei Grit macht.“
    Carlotta überlegte. „Du hast recht. Wir werden es nicht weitererzählen.“
    Von da ab versuchte wenigstens Carlotta, die alte Freundschaft mit den Zwillingen wieder aufleben zu lassen. Aber sie hörte deshalb doch nicht auf, Grit zu belauern. Und es kam noch zweimal vor, dass sie die Neue sah, wie sie mit dem unbekannten Fremden eifrig und lange redete.
    Die Zwillinge waren selber unsicher geworden. Gewiss, Frau Theobald hatte sich für Grit eingesetzt. Aber dennoch ... ein Unbehagen blieb.
    Warum sprach Grit nie von ihrem Zuhause? Sie musste doch spüren, dass sie zu ihr hielten. Da war es einfach unverständlich, dass sie sich so vor ihnen verschloss.
    Die Zwillinge konnten nicht mehr so unbefangen zu Grit sein wie früher. Es war eine schwierige Zeit für sie. Sie hatten den besten Willen gehabt, Grit zu helfen. Aber dieser gute Wille erlahmte

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