In The Army Now
und die Offiziere und Unteroffiziere mochten ihn nicht. Ich denke, sie hatten versucht bei ihm zu landen und stießen auf eine Felswand, die sich nicht öffnen ließ.
Ein anderer Soldat, Nathan, wurde dermaßen ruhig, dass andere ihn schon zu meiden begannen und ich glaubte den Grund dafür herausfinden zu können, warum er sich so den anderen verschloss und keine Freundschaften eingehen konnte. Ich hatte vor es genau herauszufinden.
Es war in aller Früh, die Nacht war wieder besonder s ruhig gewesen, außer die üblichen paar Schikanen von ein paar Soldaten, die den ruhigen Nathan einfach nicht in Ruhe lassen konnten. Ich beschloss noch ein einziges Mal die Augen zu schließen und nichts zu sagen, weil ich vorher mit ihm reden wollte. So fragte ich ihn beim Frühstück, ob der Platz neben ihm noch frei wäre.
„Das siehst du doch!“, sagte er barsch zu mir. Er hatte ein paar Schrammen im Gesicht und ich wusste, woher die kamen.
„Du, Nathan, das ist doch dein Name , oder?“
Er sagte nichts, sondern blickte mich nur wiederwillig an und sah dann auf seinen Haferschleim, den er nicht besonders appetitlich verspeiste.
„Das Essen ist nicht sonderlich gut, oder?“, sagte ich mit einem Lächeln und ein paar meiner Soldatenkollegen lachten, weil sie die Szene komisch fanden. Mittlerweile durfte sich auch herumgesprochen haben, dass ich die Mätresse der Offiziere und der Unteroffiziere geworden war. Aber das war mir egal, denn es positionierte auch meine Machtstellung, die ich bei den Offizieren innehatte. Ich dachte nämlich, wenn sie das wüssten, wüssten sie auch, dass ich einen guten Draht zu unseren Vorgesetzten hätte. Sie ließen mich in Ruhe und versuchte nicht in meiner Gegenwart aufzufallen.
„Nathan, du musst dir das nicht gefallen lassen, was die mit dir tun.“
Er ließ den Löffel fallen und ein wenig Haferschleim spritzte über den Tellerrand, dann stand er auf und ohne ein Wort zu sagen, verließ er den Tisch.
Toll gemacht! E rreicht hatte ich nichts, dachte ich mies gelaunt. Aber noch wollte ich nicht aufgeben.
Ich meldete mich bei jenem Offizier, der für die Arbeitseinteilung zuständig war und bat um Unterstützung, da heute mehr Arbeit auf dem Hof zu erledigen wäre. Außerdem sagte ich, dass eine gute Arbeitskraft Nathan wäre.
Nathan und ich wurden für den Bauern, den ich schon die längste Zeit betreute, eingeteilt. Nathan staunte, war aber nicht wirklich erfreut, als er mich sah. Wir siegen ins Transportfahrzeug ein und Nathan staunte nicht schlecht, dass man mich alleine mit den Autos herumfahren ließ. Er sprach kein Wort im Auto, sondern blickte starr aus dem Fenster. Wir fuhren durch die Gegend und als ich nicht sofort zum Bauern einbog, sondern draußen im Wald blieb, sagte er doch etwas zu mir.
„Ich schlafe nicht mit dir!“
„Ich will auch nicht mit dir schlafen!“, sagte ich zu ihm.
Die Sonne ging gerade auf und es war herrlich sie anzusehen. Die Offiziere ließen mir im Han dschuhfach immer ein paar Zigaretten drinnen und in aller Früh, wenn ich zu dem Bauern fuhr, für den ich das Heu richtete, die Kühe und Hühner versorgte, rauchte ich vorher immer eine Zigarette. Nur eine, aber diese gönnte ich mir.
Nathan nahm auch eine und wir rauchten zusammen und sahen die Sonne hinter den Bergen aufgehen.
Ich sagte zu ihm, dass die Frau des Bauern verstorben war und dass er bitte nett zu ihm sein möge. Nathan nickte und sagte: „Selbstverständlich“, und dann begann er zu weinen.
„Na, ja“, versuchte ich ihn zu beruhigen, „so schlimm ist es nicht. Seine Frau hat schon mehr als 5 Jahre gelitten, ich denke, es ist eine Erlösung für ihn und für sie gewesen.“
„Das ist es nicht“, sagte er.
„Und was ist es dann?“
Er holte tief Luft und sagte mir: „Ich vermisse meine Familie, ich war noch nie solange von zuhause weg und ich möchte nicht hier sein, und die Offiziere und Unteroffiziere machen mir Angst.“
„Das müssen sie nicht, Nathan. Du heißt doch Nathan, oder?“
„Ja!“
„Dann kennst du sicherlich die Geschichte von Lessing Nathan der Weise , oder?“
„Ja“, sagte er tränenüberstürzt.
„Also, in der Geschichte geht es doch um die Ringparabel, das bedeutet, dass jede der großen Weltreligionen einen Ring bekommen hat, weil sie gleich viel zu sagen haben und du Nathan solltest hergehen und ebenso einen Ring an jede Person verteilen, die gleich viel
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