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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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würden zwei Deputys Jess’ und Burnetts Stellung einnehmen, während sie sich dem Haus näherten. Wenn sie so weit waren, die Murrays zu befragen, sollte auch der Beschluss vor Ort eintreffen.
    Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung, und sie würden vielleicht gar nicht mehr auf den Beschluss warten müssen.
    Aber nichts und niemand rührte sich!
    Jess versuchte es erneut auf Loris Handy. Und wurde direkt zur Voicemail durchgestellt.
    Warum ging sie nicht dran?
    Burnett sagte etwas. Jess warf einen Blick zurück zu ihm. Er hatte das Handy ans Ohr gepresst. Gott sei Dank, vielleicht war das Lori, die den Startschuss gab.
    Die Scheunentür glitt auf. Mrs Murray wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und strich dann mit den Handflächen über ihr Sonntagskleid. Vielleicht planten sie und ihr Mann einen Ausflug. Jess wanderte weiter hinunter zu ihren weißen Pumps. Die Absätze waren mit Erde verkrustet. Mrs Murray zog so heftig an dem Tor, dass es den Eindruck machte, als wäre sie wütend, und marschierte dann auf den Hintereingang des Hauses zu. Das Gleittor der Scheune hatte sich geschlossen, sprang nun aber wieder etwa einen halben Meter zurück.
    Wo blieb der Gerichtsbeschluss, verdammt?
    Burnett war immer noch am Telefon. Die Murray sah eindeutig wütend aus. Und an ihren Absätzen klebte trockene Erde. Etwas war geschehen … vielleicht in der Scheune.
    Wieder warf Jess einen Blick auf Burnett, dann zur Rückseite des Hauses, gerade als die Murray darin verschwand.
    Sie würde nicht länger warten.
    Während Burnett noch mit seinem Gespräch beschäftigt war, eilte sie los. Niemand aus ihrem Team würde auf sie schießen, schließlich stand groß und deutlich POLICE vorne und hinten auf ihrer Weste. Sie lief aus dem Waldrand und ließ sich neben dem Minivan zu Boden fallen.
    »Harris! Was machen Sie da, verdammte Scheiße?«, fragte Patterson.
    Jess ignorierte seine Stimme in ihrem Ohr.
    Sie wollte in die Scheune. Sofort.
    »Jess.«
    Sie machte sich auf einen Anschiss von Burnett gefasst.
    »Richter Schmale hatte einen Herzinfarkt. Wells musste sich um ihn kümmern, bis der Rettungswagen eintraf. Sie ist jetzt auf dem Weg zu Richter Benford. Er hat sich bereit erklärt, an Schmales Stelle den Beschluss zu unterschreiben. Rühr dich nicht von der Stelle, bevor wir diese Unterschrift haben.«
    Jess lehnte den Kopf gegen den Van. Verflixt! Sie nickte Burnett zu. Er würde sie durch das Fernglas sehen. Dort, wo sie nun hockte, war sie vom Haus aus nicht zu sehen. Alles bestens.
    Außerdem verstand sie, dass er wegen ihr zögerte. Ihr Fehltritt in Virginia hatte ihm Angst eingejagt.
    Wenn diese Mädchen hier waren – und Jess würde ihr Leben darauf verwetten, dass sie hier waren –, konnte diese blödsinnige Warterei ihren Tod bedeuten. Oder zumindest mehr Schmerz und Leiden. Das ginge dann auf ihre Kappe.
    Vorsichtig setzte sie das Fernglas an und stellte die Sicht auf die schmale Öffnung in der Scheune scharf. Da drinnen war es stockdunkel. Sie fluchte leise.
    »Mrs Murray kommt wieder raus«, warnte Burnett sie.
    Jess erstarrte.
    »Sie geht zur Scheune. Bleib wo du bist, Jess.«
    Sie hielt den Blick auf die Tür gerichtet … wartete darauf, dass sie sich weiter öffnete.
    Das Bild der Frau füllte ihr Sichtfeld. Jess hielt den Atem an und wartete darauf, dass sie aus dem Weg ging.
    Die Murray betrat die Scheune. Jess spähte hinein, soweit das geöffnete Tor und das hereinströmende Sonnenlicht es zuließen. Regale … Werkzeuge.
    Etwas Großes, Grünes lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder nach links … eine Plane oder so etwas Ähnliches.
    Verdammt!
    »Da ist etwas Großes unter einer Plane«, flüsterte sie. »Könnte ein Wagen sein.«
    »Rühr dich nicht von der Stelle, Jess«, wiederholte Burnett.
    Dr. Sullivan hatte einen weißen Taurus gefahren, als sie verschwand. Mr Murray sagte, sie wäre hier gewesen. Und seitdem hatte sie niemand mehr gesehen. Das da unter der Plane konnte durchaus ihr Wagen sein. Wann würden die anderen endlich erkennen, dass all diese kleinen Zufälle zusammen Beweise ergaben? Zumindest nach Jess’ Meinung.
    Sie musste da rein.
    Mrs Murray kam aus der Scheune gestampft und schob das Tor zu. Quietschend schabte Metall auf Metall.
    Bei jeder Bewegung, die die Frau machte, klimperte etwas.
    Was trug sie da?
    Die Sonne glitzerte auf dem Gegenstand in ihren Händen. Ein silbrig schimmernder Haufen. Glänzende Glieder entglitten ihrem Griff.
    Eine Kette?
    »Sie geht

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