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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Wald?
    Etwas schlug in ihren Rücken.
    Andrea fiel mit dem Gesicht zuerst auf den Boden.
    »Lügnerin! Lügnerin!«
    Andrea versuchte sich zu bewegen. Die Frau war auf ihr. Panik explodierte in ihren Adern. Weg hier, nur weg!
    Andrea bäumte sich auf. Die Frau kippte von ihr herunter.
    Auf Händen und Knien krabbelte sie vorwärts, rappelte sich auf. Begann zu rennen.
    Finger packten ihre Knöchel.
    Zu stark für eine Frau.
    Ihr Fuß wurde unter ihr weggerissen, und sie fiel hin.
    Der Mann stand über ihr, mit wutverzerrtem Gesicht.
    Andrea versuchte wegzukriechen.
    Er packte sie und zog sie zurück.
    Die Frau fasste Andrea bei den Haaren. »Wo willst du denn hin, du dumme, kleine Lügnerin?«
    »Ich habe dir gesagt, dass Dana die Beste war.«
    Die Frau verzog verächtlich das Gesicht. »Das sind alles
Verliererinnen

    Der Mann zerrte Andrea auf die Beine. »Vielleicht sollten wir einfach noch mal neu anfangen.«
    »Wir wollen doch Tate nicht enttäuschen«, widersprach die Frau. »Heute ist seine Hochzeitsnacht. Keine Braut, keine Hochzeitsnacht. Wir werden sie bestrafen, bis sie ihre Lektion gelernt hat.« Die Frau sah den Mann an. »Bring sie zu ihm. Er braucht vielleicht Hilfe von dir. Ich räume in der Scheune auf.«
    »Komm, Tochter.« Der Mann riss sie nach vorn. »Es ist Zeit, dass du deinen ehelichen Pflichten nachkommst.«

21
    17:49 Uhr
    »Ich dachte, der Richter schuldet dir einen Gefallen.« Enttäuschung und Ungeduld nagten an Jess. Sie vergeudeten Zeit!
    »Wir sind in Stellung«, erwiderte Burnett, dessen Geduld ebenfalls hörbar stark strapaziert war. »Sobald wir grünes Licht bekommen, gehen wir rein.«
    Jess zupfte an der schusssicheren Weste, die sie über ihrer Kostümjacke trug. Sie krümmte die Zehen. Dies war ein denkbar schlechter Zeitpunkt für hohe Absätze. Das nannte man wohl schlecht vorbereitet. Aber vorbereitet oder nicht, warum zum Teufel ließ der richterliche Beschluss so lange auf sich warten?
    Griggs’ Stimme dröhnte durch ihren Ohrhörer. Er wollte einen Lagebericht. Jess war nicht die Einzige, die mit ihrer Geduld am Ende war.
    Burnett fasste an das winzige Mikro am Ausschnitt seiner Kevlar-Weste. »Detective Wells ist bei Richter Schmale zu Hause«, sagte er Griggs. »Wir sollten jeden Moment von ihr hören.«
    Daraufhin herrschte Schweigen in der Verbindung. Alle Beteiligten verstanden, dass sie nichts tun konnten, bevor der Richter nicht den Beschluss unterzeichnet hatte. Zumindest nichts, das legal gewesen wäre. An diesem heißen Eisen hatte Jess sich schon einmal die Finger verbrannt.
    Ihrer Meinung nach war Gefahr im Verzug, und sie sollten auch ohne einen richterlichen Beschluss eingreifen. Burnett sah das nicht so. »Keine eindeutigen Beweise«, sagte er beharrlich … keine Möglichkeit nachzuweisen, dass unmittelbare Gefahr bestand … oder dass Beweise vernichtet wurden oder werden könnten.
    Sie vergeudeten Zeit!
    Jess zwang sich zur Ruhe. Sie nahm das Fernglas, das um ihren Hals hing, und spähte zum Haus der Murrays. Dort regte sich nichts. Die Jalousien an den Fenstern an der Hinterseite waren alle heruntergelassen. Dasselbe galt, wie Chet durchgegeben hatte, für die Vorderseite. Er und zwei von Griggs’ Deputys hatten im kniehohen Gras der Wiese auf der gegenüberliegenden Straßenseite Deckung gesucht.
    »Verdammt«, murmelte Dan, dessen Frustration stetig zunahm. »Was zur Hölle dauert denn da so lange?«
    Jess konnte kaum glauben, dass er mit seinem Mercedes durch die Wiese und so weit wie möglich in den Wald hineingefahren war. Der Besitzer der Farm am Ende der Jasper Lane hatte ihnen den Zutritt zu seinem Grundstück gestattet. Burnett hatte ihm erklärt, dass eines der vermissten Mädchen in der Gegend gesehen worden war und sie nun eine methodische Suche nach ihr starteten. Jess war schockiert gewesen, wie leicht ihm diese Schönfärberei über die Lippen kam.
    Als sie mit dem Wagen nicht mehr weiterkamen, hatten er und Jess den Rest des Weges zu Fuß zurückgelegt, bis die Rückseite des Murray’schen Hauses und die Frontseite der Scheune in ihrem Blickfeld auftauchten. Zwischen dem Haus und der Scheune stand der Minivan, dahinter parkte der Transporter. Da beide Fahrzeuge hier waren, hatten sie allen Grund zur Annahme, dass es sich mit den Besitzern ebenso verhielt.
    Griggs, Patterson und vier weitere Deputys hatten sich am Waldrand auf der Ost- und Westseite des Hauses verteilt. Sobald der richterliche Beschluss mit Lori auf dem Weg war,

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