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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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in Schweigen. Ian war nicht sicher, was sie dachte. Sie war so verdammt schwer zu durchschauen. „Warum tust du das?“ fragte sie plötzlich.
    „Was?“
    „Abbie erpressen?“
    Er verdrehte die Augen. „Stellst du dich jetzt etwa auch gegen mich? Irene hat unseren Vater umgebracht. Verdammt, Liz, macht dich das nicht wütend, wie sie unser Leben ruiniert hat?“
    „Falls du nur auf Rache aus bist, ruf die Polizei und zeig Irene an.“
    „Rache reicht mir nicht. Ich will Entschädigung.“
    „Also erpresst du Abbie.“
    „He, ich bin nicht verrückt. Ich hätte gern Geld von Irene kassiert, aber die hat nichts.“ Er rückte auf den Stuhlrand vor. „Also hilfst du mir nun aus? Mit dem Geld, meine ich. Mein letzter Cent ist für die Buskarte nach hier draufgegangen. Rose bringt mich um.“
    Seufzend blickte Liz auf ihre Uhr. „Ich habe um sieben Schluss. Bleib hier, und wir gehen zusammen zum Bankautomaten. Jetzt muss ich an die Arbeit zurück.“
    Ian grinste und dachte bereits daran, wie er heute Abend mit Rose feiern würde. Ein schönes, saftiges Steak, eine Flasche Wein – die Sorte mit echtem Korken – und dann zusammen ab in die Koje.
    Viel besser konnte das Leben nicht mehr werden.

13. KAPITEL
    I an war in Hochstimmung. Dank der Großzügigkeit seiner Schwester war er um fünfhundert Dollar reicher aus New York zurückgekehrt und würde in einer Stunde weitere achtundvierzigtausend einkassieren. Die Zeit der Knauserei war vorüber.
    Leise summend stand er im Motelzimmer vor dem Spiegel und zog sich eine dichte graue Perücke zurecht, damit kein eigenes Haar darunter hervorsah. Die Verwandlung war unheimlich. Sogar seine eigene Mutter, Friede ihrer Seele, hätte ihn nicht erkannt. Auch Arturo Garcia würde ihn nicht erkennen, falls der Scheißkerl ihn fand. Ohnehin hatte sich die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, in den letzten vierundzwanzig Stunden dank einer weiteren brillanten Idee beträchtlich vermindert. Er hatte den Motelportier bestochen. Zwinkernd und eine Fünfzigdollarnote zwischen zwei Fingern wedelnd, hatte er angedeutet, dass ein eifersüchtiger Ehemann hinter ihnen her sei. Der Mann hatte das Zwinkern erwidert, um sein Einverständnis zu zeigen, und das Geld eingesteckt.
    Diese Verkleidung war nur eine zusätzliche Versicherung, falls Arturo auf der Suche nach ihm die Straßen von Princeton durchstreifen sollte.
    Ian kicherte, freudig erregt wie seit Wochen nicht mehr. Sogar der kleine Rückschlag, dass er sich mit weniger Geld begnügen musste, schien ihm nicht mehr wichtig. Entscheidend war, hier wegzukommen und so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Arturo zu bringen. New York City klang immer noch gut oder vielleicht L.A., möglicherweise auch Chicago. Sobald er sein Ziel erreicht hatte, würde er Rose ein wenig Geld schicken. Sie brauchte es eigentlich nicht, da sie schon einen Job gefunden hatte, doch er würde es aus Anstand tun. Eines Tages wäre sie ihm vielleicht wieder nützlich, obwohl er bezweifelte, dass sie ihm vergeben würde, wenn er sie diesmal sitzen ließ.
    Leicht nervös sah er auf die Uhr. Abbie würde erst in gut einer Stunde kommen, und das Warten brachte ihn fast um. Hoffentlich ging von ihrer Seite aus nichts schief. Aber warum sollte es? Sie hatte ebenso viel zu verlieren wie er. Sie würde ihn nicht hereinlegen. Vielleicht sollte er anfangen zu packen. Beschäftigung beruhigte die Nerven.
    Leise „Happy Days are here again“ pfeifend, ging er zum Schrank und machte eine rasche Inventur. Er besaß nicht viel, nur die paar Sachen, die Rose ihm vor der Abreise aus Toledo gekauft hatte, aber das würde sich bald ändern.
    Er überlegte noch, ob er jetzt oder später packen sollte, als sich plötzlich ein kräftiger Arm um seinen Hals legte und ihm die Luft abschnitt.
    „Willst du verreisen,
amigo
?“
    Arturo! Ian fürchtete, dass sich seine Gedärme im nächsten Augenblick entleeren würden. Verzweifelt krallte er die Hand um den Arm des Mannes und versuchte, den stählernen Griff zu lockern. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch heraus kam nur ein ersticktes „arrg“.
    Der Arm gab eine Spur nach. Das genügte Ian, um nach Luft zu schnappen.
    „Was hast du gesagt, McGregor?“
    „Bi… Bitte“, keuchte er. „Du … bringst mich um.“
    „Und das soll mir das Herz brechen?“
    Ian versuchte, sich aus dem Klammergriff zu lösen, wurde jedoch nur umso fester gehalten.
    „Hör auf, dich zu winden, oder ich tue dir wirklich

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