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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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    Als er herauskam, streifte Arturo ihn lediglich mit einem flüchtigen Blick, ehe er sich wieder dem Fernsehbild zuwandte. Ian setzte sich aufs Bett, den Oberkörper gegen das Kopfteil gelehnt. Während er sich die Hände abgetrocknet hatte, war ihm eine Idee gekommen. Die Ausführung erforderte jedoch einen weiteren Gang ins Bad.
    Ian machte ein Nickerchen und erwachte gegen sechs. Er gähnte laut und betrachtete Arturo, der sich jetzt
The three Stooges
ansah und dabei lachte wie ein Idiot. „He, Arturo“, begann er, „ich krieg’ Hunger. Wie wär’s, wenn wir uns was zu beißen bestellen? Eine Pizza vielleicht. Oder ich könnte losziehen und was Chinesisches holen.“
    Arturo warf ihm einen viel sagenden Blick zu. „Na klar.“ Er deutete auf das Moteltelefon auf dem Couchtisch. „Bestell eine Pizza, groß, mit Salami und Peperoni und extraviel Käse.“ Um sicherzugehen, dass Ian keine Dummheit machte, zog er wieder das Messer heraus und ließ es aufklappen. „Worauf, zum Teufel, wartest du?“
    Eine halbe Stunde später klopfte es an die Tür. Arturo gab Ian mit dem Messer ein Zeichen, sich zu bewegen, während er selbst aus dem Blickfeld verschwand, blieb jedoch nah genug bei Ian, um ihm notfalls das Messer in den Rücken rammen zu können.
    Arturo brauchte nicht mehr als zehn Minuten, um so viel Pizza zu verschlingen, dass jeder Vielfraß geplatzt wäre. Dazu trank er drei von Ians Bieren und rauchte zwei Zigaretten. Er war jetzt wesentlich entspannter, aber nicht weniger wachsam. Falls Ian gehofft hatte, sein Bewacher würde einschlummern, sah er sich getäuscht.
    Trotzdem war dies der geeignete Zeitpunkt, Phase zwei seines Planes einzuleiten. Er stand auf und ging auf das Bad zu.
    „Wo willst du hin, zum Geier?“ fragte Arturo scharf.
    „Zum Pott, Mann.“
    „Du warst doch gerade. Was ist los mit dir? Hast du ‘n Problem oder was?“
    „Nein, ich habe kein Problem. Ich bin vor fünf Stunden zum Klo gegangen. Musst du nie pinkeln?“
    „Okay, okay.“ Arturo wedelte mit dem Messer herum. „Hör auf zu jammern. Geh.“
    Wieder im Bad, sah Ian auf die Uhr und riss Rose’ Nachthemd vom Bügel. Wie ein Kumpel es ihm gezeigt hatte, bog er rasch den Drahtbügel auf, bis er ein langes gerades Stück hatte, und formte eine Garotte mit zwei Schlaufen als Griffe an jedem Ende.
    Er testete die neue Waffe mehrfach auf Biegsamkeit. Okay, sie würde ihre Aufgabe erfüllen. Zufrieden schob er sie in sein Hosenbein und ging ins Schlafzimmer zurück.
    Er war bereit.

14. KAPITEL
    A bbie hatte die achtundvierzigtausend Dollar in Hundertund Fünfzigdollarnoten in einen alten Schulranzen gepackt, der auf dem Beifahrersitz des Acura stand. Als sie vorhin auf der Bank gewesen war, hatte das Geld für sie bereitgelegen. Ein Kassierer, den sie kannte, hatte sie in einen Privatraum geführt, wo die Bündel gezählt wurden.
    Zum Glück war Ron Meltzer nicht auf seinem üblichen Posten gewesen. Das ersparte ihr, ihm noch eine Lüge auftischen zu müssen, obwohl sie sicher war, dass er von der Abhebung wusste. In dieser Bank geschah kaum etwas, ohne dass er Kenntnis davon hatte. Vielleicht war er absichtlich nicht hinter seinem Schreibtisch gewesen, um ihnen beiden eine Peinlichkeit zu ersparen.
    Auf der Heimfahrt im Regen dachte sie an Ians Telefonat. Diese plötzliche Änderung im Plan beunruhigte sie. So wie er geflüstert hatte, war anzunehmen, dass jemand in der Nähe gewesen war. Aber wer? Und was hatte vor allem diese alberne Geheimnistuerei zu bedeuten? War sie irgendwie in Gefahr? Bei Ians Lebenslauf und der Art von Kontakten, die er pflegte, wäre dies nicht verwunderlich.
    Ein paar Minuten später fuhr sie in die Garage, stieg aus und ließ den Ranzen auf dem Beifahrersitz, wo er sicher war. Sobald das Garagentor sich schloss, ging sie ins Haus.
    Der Anblick von Ben und Tiffany am Küchentisch, der eine mit Schulaufgaben beschäftigt, die andere mit Examensvorbereitungen, vermittelte ihr wieder ein Gefühl von Normalität. „Hallo, Leute.“
    Sie gab Ben einen raschen Kuss. Er hatte nichts dagegen, wenn sie ihn vor Tiffany küsste, weil er gesehen hatte, dass die auch ihre Brüder flüchtig küsste. „Wie war dein Tag?“
    „Gut.“ Er zog ein Blatt Papier zwischen den Seiten seines Mathebuches hervor. „Das ist vom Direktor des Sommercamps. Du musst es ausfüllen und unterschreiben.“
    Sie setzte sich zu den beiden an den Tisch und warf einen Blick auf das Formular, das fast identisch mit denen

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